• 23. Februar 2024 · 11:01 Uhr

Pirelli erklärt: Warum der C3-Reifen in Bahrain so intensiv getestet wird

Was die einzelnen Rundenzeiten bei den Formel-1-Wintertests 2024 in Bahrain wert sind: Pirelli benennt die Unterschiede zwischen seinen Reifensorten

(Motorsport-Total.com) - Es ist die große Frage bei den Formel-1-Wintertests 2024 in Bahrain: Was sind die einzelnen Rundenzeiten wert? Das kann aktuell niemand realistisch einschätzen, weil die Vergleichsmöglichkeiten fehlen. Doch Pirelli als Formel-1-Reifenlieferant bietet zumindest einige Anhaltspunkte mit Informationen über die verwendeten Reifensorten.

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Pirelli-Medium-Reifen am Mercedes W15 von Lewis Hamilton bei den Formel-1-Wintertests 2024 in Bahrain Zoom Download

Denn grundsätzlich arbeiten die Teams in Bahrain mit dem gewohnten Pirelli-Portfolio von Hard (C1) bis Soft (C5) und sämtlichen Zwischenstufen. "Wir kennen diese Mischungen aus dem Vorjahr", sagt Pirelli-Sportchef Mario Isola. "Deshalb können wir auf historische Daten zurückgreifen."

Demnach ist der Unterschied zwischen den härtesten Mischungen C1 und C2 "ziemlich klein" und bewegt sich im Bereich von "ein paar Zehntelsekunden", so Isola.

"Der Abstand von C2 auf C3 ist meist etwas größer. Da reden wir von einer Sekunde oder 1,2 Sekunden pro Runde. Bei C3 und C4 gehen wir von einem Unterschied in der Region von 0,6 bis 0,7 Sekunden aus."

Und C4/C5? Da hält sich Pirelli bewusst bedeckt: "Ich würde hier nur ungern einen Unterschied beziffern wollen, weil C4 und C5 keine geeigneten Reifensorten sind für Bahrain", erklärt Isola.

"Natürlich kann man hier einen C5-Reifen für eine schnelle Runde montieren. Aber: Der Bahrain International Circuit ist eine der härtesten Strecken überhaupt für die Reifen. Das liegt an diesem speziellen Asphalt, der die Reifen extrem verschleißen lässt. Man braucht hier gute Traktion, und das geht zu Lasten der Hinterreifen. Der C5-Reifen ist in Bahrain also eigentlich nicht repräsentativ."

Warum Bahrain "perfekt" ist für Reifentests

Für die anderen Reifensorten von Pirelli aber habe man "gute Eindrücke" aus dem Vorjahr, die man jetzt für Vergleiche heranziehen könne. "Und ich glaube, was wir bisher gesehen haben, entspricht unseren Erwartungen", sagt Isola.

Deshalb sei Bahrain der "perfekte" Austragungsort für Formel-1-Wintertests, betont der Pirelli-Sportchef. "Hier hat man eine hohe Längsbelastung für die Reifen, braucht also eine gute Traktion und gute Bremsen. Und natürlich beansprucht man die Reifen durch die vielen Stop-and-Go-Kurven."


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Die Querbelastung der Reifen falle in Bahrain dagegen gering aus, sagt Isola. Begründung: "Es gibt nicht viele Hochgeschwindigkeitskurven. Einzig Kurve 12 mit rund 250 km/h zählt zu den wirklich schnellen Ecken auf dem Wüstenkurs. Laut Pirelli heißt das, "die Reifen [werden] in Querrichtung nicht überbeansprucht".

Der C3 als der ideale Testreifen für die Formel-1-Teams

Entscheidend sei vor allem der "sehr aggressive, sehr abrasive Asphalt" am Bahrain International Circuit. "Das erhöht den Reifenverschleiß, besonders am Hinterreifen. Und genau das ist der Grund, warum die Teams so viel mit dem C3 fahren: Sie wollen verstehen, wie hoch der Verschleiß während der Wintertests ist, um diesen Verschleiß während des Rennwochenendes zu kontrollieren. Das ist wirklich wichtig."

Denn der C3-Reifen von Pirelli sei gewissermaßen der Standardreifen in der Formel 1, weil diese Mischung am häufigsten zum Einsatz kommt. "2023 hatten wir die meisten Zweistopp-Strategien mit C3 und C1", sagt Isola. "Und wenn man lernt, wie man den C3 optimal einsetzt, hat man einen Vorteil für das Rennen. Deshalb, glaube ich, konzentrieren sich die meisten Teams auf die C3-Mischung."

Der Fokus liege dabei klarerweise auf den Longruns, meint Isola. Denn was über die Distanz funktioniere, funktioniere auch für den einen Versuch auf Zeit: "Das Qualifying dauert ja nur eine Runde. Und über eine Runde kann man den Reifen überleben lassen."

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