Valtteri Bottas: Neuer Sauber ist "besser als der C43"
Das Sauber-Formel-1-Team ist beim ersten Testtag der neuen Saison in Bahrain noch nicht auf Zeitenjagd gegangen, doch der C44 scheint besser als sein Vorgänger zu sein
(Motorsport-Total.com) - Das Sauber-Formel-1-Team konnte den ersten Testtag in Bahrain auf den Plätzen zehn für Guanyu Zhou (+2,567) und 14 für Valtteri Bottas (+3,087) abschließen und handelte sich damit auf dem Papier einen großen Rückstand auf den schnellsten Mann des ersten Tages, Max Verstapppen im Red Bull, ein. Das Schweizer Team hat sich jedoch eher auf Stints mit mehr Sprit im Auto fokussiert.
Laut Bottas, der 2024 in seine zwölfte Formel-1-Saison geht, sind die ersten Anzeichen des C44 ermutigend, der "besser als der C43", sein Vorgänger aus 2023 ist. "Es ist auf jeden Fall ein Schritt nach vorn", sagt der Finne, der seinen neuen Boliden in der Vormittagssession von 10 bis 14 Uhr Ortszeit pilotierte. "Aber ich denke, jeder hat einen Schritt nach vorne gemacht. Und dann ist es eine Frage, wer den größten gemacht hat."
"Das erste Gefühl ist gut, die Korrelation ist wie erwartet. Ich denke, dass wir in den nächsten Tagen noch ein bisschen an der Feinabstimmung arbeiten werden und mehr und mehr Leistung finden werden", so Bottas.
Bottas: "Waren nicht auf Jagd nach Leistung"
Nach der enttäuschenden Saison 2023 hat sich das Team bereits im Vorjahr vorgenommen, das Konzept des neuen Rennwagens zu überarbeiten, nachdem man mit dem alten Konzept an eine Entwicklungsgrenze gestoßen war. Daher war es für das Team umso wichtiger, den ersten Testtag der neuen Saison zu nutzen, um das Auto grundlegend kennenzulernen, wie der 34-Jährige bestätigt.
"Ich denke, das Wichtigste ist, dass wir am ersten Morgen keine Probleme haben und wir haben schon so ziemlich alles erledigt. Das ist also immer ein guter Start. Und das ist das Wichtigste am ersten Tag: rausgehen, losfahren, ein Gefühl für das Auto bekommen. Und tatsächlich war das anfängliche Gefühl ziemlich ähnlich zu dem, was ich im Simulator hatte."
"Wir haben angefangen, ein paar Dinge am Set-up zu überprüfen", erklärt Bottas. "Ein paar Dinge, mit Fahrhöhen und so weiter. Und ich glaube, wir haben heute Morgen eine ganze Menge gelernt. Aber wir müssen noch viel entdecken. Normalerweise fängt man am ersten Tag etwas konservativ mit dem Set-up an, mit den Fahrhöhen und allem. Wir waren also noch nicht auf der Jagd nach Leistung."
Bottas: Was der neue C44 besser kann
Auf die Frage, was genau der Unterschied zum Vorjahresauto ist, hat Bottas vor allem das Fahrverhalten in schnellen Kurven im Visier, was 2023 eine der vielen Schwächen von Alfa Romeo war. "Für mich sind die zwei größten Veränderungen die Last bei hohen Geschwindigkeiten und die Stabilität, die uns in den letzten beiden Jahren definitiv gefehlt haben", sagt er.
"Und auch der Luftwiderstand, ich habe sofort gespürt, dass das Auto etwas weniger Luftwiderstand hat, was im letzten Jahr auch ein Problem für uns war. Er ist besser als der C43, das ist sofort klar gewesen. Wir haben also über den Winter mit diesem neuen Auto definitiv Verbesserungen erzielt."
Zhou: Verbesserungen bereits beim Filmtag in Barcelona ersichtlich
Eine Einschätzung, die auch sein Teamkollege Guanyu Zhou teilt, der den neuen Sauber C44 in der Nachmittagssession pilotieren durfte: "Ich denke, wir haben einen Schritt gemacht, es ist klar, dass man den Unterschied sofort spürt."
"Als wir vor einer Woche beim Filmtag [in Barcelona] draußen waren, spürte man schon eine etwas größere Veränderung im Vergleich zu dem, was wir in den letzten anderthalb Jahren gewohnt waren. Im Moment geht alles in die richtige Richtung, wir haben keine überraschenden Probleme. Aber im Vergleich zu den anderen ist es noch zu früh, um etwas zu sagen", so der Chinese.
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Dass die anderen Teams ebenfalls Fortschritte gemacht haben, zeigt ohnehin schon ein Blick auf die Zeitentabelle. Im Vergleich zum Vorjahr, wo sehr vergleichbare Bedingungen herrschten, konnte sich Verstappen an der Spitze um ganze 1,5 Sekunden verbessern.
Wie viel kommt da noch von Sauber?
Lando Norris, Carlos Sainz, Daniel Ricciardo und Pierre Gasly haben die Bestzeit des ersten Tages aus 2023 ebenfalls unterbieten können. Beim Blick auf das Sauber-Team hat man im Vergleich zur eigenen Bestzeit des ersten Tages 2023 sogar eine Zehntel verloren, doch die Piloten beruhigen.
"Wir haben uns noch nicht mit den optimalen Fahrhöhen und solchen Dingen beschäftigt", versichert Bottas. "Ich bin mir also sicher, dass da noch mehr kommen wird." Zhou fügt hinzu: "Wir haben uns sehr auf Longruns konzentriert und auch verschiedene Set-ups ausprobiert, um herauszufinden, wie sich das Auto anfühlt."
"Und das Auto arbeitet in die richtige Richtung. Natürlich gibt es für uns noch viel Raum für Verbesserungen und Anpassungen. Ich denke, es war ein vielversprechender Tag, an dem wir alle Aufgaben bewältigen konnten."