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Wegen Heizdecken-Wechselkurs: Pirelli muss Testplan anpassen
Pirelli muss aufgrund des Hin und Her bezüglich des erst geplanten und dann doch verworfenen Heizdeckenverbots seine Flexibilität unter Beweis stellen
(Motorsport-Total.com) - Pirelli hat seinen Formel-1-Testplan für den Rest des Jahres 2023 überarbeitet und befindet sich nun in einem Wettrennen gegen die Zeit, um die endgültigen Reifen für die nächste Saison fertigzustellen. Protoypen werden von Alpine und Red Bull bei einem Test in Monza nach dem Grand Prix von Italien und von allen Teams an den Freitagen der Grands Prix von Japan und Mexiko eingesetzt.
© Giorgio Piola
Das Hin und Her bei den Heizdecken stellt Pirelli vor eine Herausforderung Zoom Download
Das italienische Unternehmen hat alle Slicktests der Saison bis Juli auf jene Reifen ausgerichtet, die ohne Heizdeckeneinsatz auskommen müssen und von denen es hofft, dass sie für 2024 zugelassen werden.
In Spa stimmte die Formel-1-Kommission jedoch zu, mindestens eine weitere Saison an den bewährten Reifen mit Heizdeckeneinsatz festzuhalten, sodass Pirelli sich für das nächste Jahr wieder auf die Standardreifen konzentrieren muss.
Die Herausforderung besteht darin, dass Pirelli in jeder Saison seine Reifen weiterentwickeln muss, um mit dem für das folgende Jahr vorhergesagten höheren Anpressdruck zurechtzukommen. Der ursprünglich geplante Verzicht auf Heizdecken bedeutet, dass Pirelli jetzt nur eine begrenzte Zeit zur Verfügung steht, um ein endgültiges Design für 2024 zu entwickeln und abzusegnen.
Allerdings konnte Pirelli die Produktion anpassen, um sicherzustellen, dass das Unternehmen den Monza-Test nutzen kann, um die Auswahl einzugrenzen, wobei der Schwerpunkt auf der Konstruktion (und nicht auf der Gummimischung) liegt, die Mitte September von der FIA genehmigt werden muss.
Für die Freitagstrainings in Suzuka und Mexiko-Stadt werden die Teams verschiedene Mischungsoptionen ausprobieren. Eine Aufteilung ist bei Prototypen für die Freitagstrainings nicht immer der Fall, da in der Vergangenheit manchmal ohnehin alle Fahrer mit den gleichen Reifen gefahren sind.
Die Gummimischungen müssen bis zum 1. Dezember genehmigt werden, kurz nachdem die endgültigen Reifen für 2024 von allen Teams beim Test nach dem Grand Prix von Abu Dhabi gefahren wurden.
"Wir wissen, dass die Autos ständig weiterentwickelt werden müssen", sagt Pirelli-Chefingenieur Simone Berra. "Es ist wichtig, die Zuverlässigkeit und die Ermüdungsbeständigkeit des Reifens sowie die Beständigkeit gegenüber 'stehenden Wellen' aufgrund der Belastungen kontinuierlich zu verbessern."
"Wir möchten auch die aktuelle Palette der Gummimischungen verbessern, indem wir hauptsächlich an den Mischungen arbeiten, die etwas weniger Leistung als erwartet zeigten."
Pirelli muss eine Konstruktion entwickeln, die mit den erwarteten steigenden Belastungen bis Ende 2024 umgehen kann, basierend auf den Vorhersagen der Teams.
"Die Teams haben die Simulationen Ende Juni hochgeladen", so Berra. "Wir hatten also ein paar Monate Zeit, um alle Daten zu verarbeiten und zu verstehen, wohin die Belastung im nächsten Jahr führen wird. Und wir haben einen gewissen Anstieg festgestellt."
"Wir arbeiten weiterhin an neuen Materialien, neuen Strukturen und Geometrien. Wir arbeiten also so viel wie möglich. Natürlich gibt es irgendwann eine Grenze, und man muss die Philosophie ändern, aber im Moment haben wir gute Ergebnisse gesehen, wenn wir mit der aktuellen Struktur arbeiten und sie mit verschiedenen neuen Lösungen verbessern."
"Wir arbeiten an den Seitenwänden, wir arbeiten an den Wulstbereichen, wir arbeiten mit unserem Team in Forschung und Entwicklung zusammen, um die Struktur so weit wie möglich zu verbessern", sagt er.