• 26. Februar 2023 · 07:44 Uhr

Lewis Hamilton ortet "tieferliegende" Probleme am Mercedes W14

Mercedes gelang beim Bahrain-Test nach einem schlechten Freitag ein besserer Samstag, dennoch ist das Team aus eigener Kraft nicht siegfähig

(Motorsport-Total.com) - Als Lewis Hamilton am Freitagmorgen wild durch die Gegend rutschte, weil er besonders am Heck keinen Grip vorfand, dämmerte dem siebenmaligen Weltmeister wohl, dass die Sache mit dem achten Titel auch 2023 denkbar schwierig werden könnte. Geht es rein nach den Daten, könnte Mercedes in der Hackordnung der Formel 1 sogar vom dritten auf den vierten Platz abgerutscht sein.

Foto zur News: Lewis Hamilton ortet "tieferliegende" Probleme am Mercedes W14

Lewis Hamilton zählt für den Saisonauftakt am 5. März nicht zum engsten Kreis der Favoriten Zoom Download

Denn jene Rennsimulation, die Fernando Alonso im Aston Martin am Samstagabend hinlegte, mit Zeiten von 1:39 Minuten bei vollen und 1:36 Minuten bei leerer werdenden Tanks, beeindruckt die Konkurrenz nachhaltig. Auch wenn natürlich alle wissen: Als Alonso auf der Strecke war, fand er die besten Asphaltbedingungen der ganzen Woche vor.

Hamilton fuhr beim Showdown unter Flutlicht auf dem Bahrain International Circuit eine Bestzeit von 1:30.664 Minuten, schnell genug für Platz 2 der Tagestabelle. Allerdings verwendete er dabei die Gummimischung C5, die laut Pirelli-Auskunft um eine halbe Sekunde langsamer ist als C4.

Geht man davon aus, dass bei der Zeitenjagd am Ende des Tests die Tankfüllungen bei allen Teams vergleichbar niedrig waren, und rechnet man den Faktor Reifen heraus, dann wäre Hamilton klar hinter den beiden Ferraris und nur knapp vor den Bestzeiten von Teams wie Alfa Romeo, AlphaTauri und Haas.

Hamiltons Auftritt in der Pressekonferenz

Bereits zu Mittag, noch vor seinem letzten Halbtag im W14 vor Saisonbeginn, stellte sich Hamilton der internationalen Presse. Dabei wirkte er gedämpft. Nicht nur, aber auch wegen eines ungewöhnlichen Satzes. Er sei "wirklich stolz" auf sein Team, weil es trotz des schwierigen Jahres 2022 den Kopf nicht hängen lasse.

Also nicht stolz drauf, dass in Sachen Performance die Wende gelungen ist, nicht stolz drauf, dass der W14 alle Entwicklungsziele erreicht hat (hat er offenbar nicht). Sondern stolz drauf, dass das Team trotz aller Widrigkeiten nicht aufgibt. Das klingt nicht so, als habe man die Kurve gekratzt.

"Porpoising" für Mercedes kein Problem mehr

Immerhin: "Das 'Bouncing', das wir hatten, ist ziemlich weg, und das ist ein Riesenschritt für uns", sagt Hamilton. "Es ist angenehm, ohne 'Bouncing' durch die Kurven zu fahren. Aber es gibt immer noch ein paar tieferliegende Dinge, durch die wir uns arbeiten müssen."


Tag 3 Bahrain: Alonso-Longrun & Perez-Bestzeit

Video wird geladen…

Könnte Vettel ein Comeback geben? Ja, denkbar. Ist Alonso die Überraschung der Tests? Ja, absolut. Wird AlphaTauri verkauft? Vielleicht. Weitere Formel-1-Videos

Der Testauftakt am Donnerstag, ganz im Zeichen von Funktionstests, sei "gar nicht so schlecht" verlaufen. Der Freitag war dann aber ein Weckruf. In der Nacht auf Samstag führte Mercedes eine gründliche Untersuchung durch. Diese ergab: Kein Gebrechen am Auto, sondern die Handlingprobleme können nur über das Set-up kuriert werden.

Dafür würde sich Hamilton mehr Zeit wünschen. In nur drei Tagen das Auto und das Zusammenspiel mit den Reifen zu verstehen, das sei "für alle hart". Besonders dann, wenn man nicht sofort einen Volltreffer landet, was die Abstimmung betrifft.

Hamilton klingt ernüchtert, wenn er sagt: "Einige der Limitierungen in Sachen Balance, die wir vergangenes Jahr hatten, sind immer noch da."

Samstag schon viel besser als Freitag

Immerhin lief der Samstag aus Mercedes-Sicht viel besser als der Freitag. Das Team berichtete von "positiven Fortschritten". Nach umfangreichen Arbeiten an der Strecke und in der Fabrik konzentrierte sich das Team bei den ersten Ausfahrten am Samstagmorgen auf die Auswertung der über Nacht vorgenommenen Änderungen.

Andrew Shovlin, der Einsatzleiter an der Rennstrecke, berichtet: "In der Nacht haben wir einiges an Arbeit geleistet, um die Spezifikation des Autos zu verfeinern und unsere Richtung beim Set-up wiederzufinden. Dabei scheinen wir Fortschritte erzielt zu haben."

"Beide Fahrer hatten das Gefühl, dass das Auto heute unter allen Bedingungen viel besser lag und die Balance näher an dem ist, was sie auf einer Runde und auf Longruns benötigen. Es ist klar, dass wir noch an der Pace des Autos arbeiten müssen, aber der heutige Tag hat uns ein viel kohärenteres Bild davon vermittelt, worauf wir unsere Anstrengungen konzentrieren müssen."


Fotostrecke: Formel-1-Technik: Die Neuerungen bei den Testfahrten in Bahrain

Am Samstagabend klang Hamilton schon etwas versöhnlicher. In der Pressemitteilung des Teams lässt er sich folgendermaßen zitieren: "Wir sind noch nicht ganz da, wo wir hinwollen, aber es ist eine gute Ausgangsbasis. Wir wissen nicht, wo wir nächste Woche stehen werden, aber wir werden positiv bleiben und weiterhin das Maximum aus uns herausholen."

Russell: "Fortschritte bei den Problemen erzielt"

Und George Russell? Der belegte am Ende des Tages den achten Platz, gut eine Sekunde hinter Sergio Perez' Bestzeit. Auch er fuhr, genau wie Hamilton, seine schnellste Runde mit C5-Reifen, allerdings bereits am Vormittag, als die Strecke noch voll in der Wüstensonne stand und viel langsamer war als in den späten Abendstunden.

Russell bestätigt, dass in Sachen Set-up des W14 von Freitag auf Samstag "ein Schritt nach vorn" gemacht wurde. Außerdem habe Mercedes "Fortschritte bei den Problemen erzielt, mit denen wir gestern zu kämpfen hatten. Wir hatten heute einen viel positiveren Tag."

"Ich glaube, dass wir das Auto im Laufe der Testfahrten verbessert und den W14 heute in ein viel besseres Fenster bekommen haben. Es gibt noch viel zu tun, aber wir befinden uns in einer besseren Verfassung für nächste Woche und können noch mehr nachlegen", sagt er.

Fotos & Fotostrecken
Foto zur News: F1: Grand Prix von Brasilien (Sao Paulo) 2024
F1: Grand Prix von Brasilien (Sao Paulo) 2024
Pre-Events
Foto zur News: Mexiko-Stadt: Die Fahrernoten von Marc Surer und der Redaktion
Mexiko-Stadt: Die Fahrernoten von Marc Surer und der Redaktion

Foto zur News: F1: Grand Prix von Mexiko (Mexiko-Stadt) 2024
F1: Grand Prix von Mexiko (Mexiko-Stadt) 2024
Sonntag

Foto zur News: F1: Grand Prix von Mexiko (Mexiko-Stadt) 2024
F1: Grand Prix von Mexiko (Mexiko-Stadt) 2024
Samstag

Foto zur News: F1: Grand Prix von Mexiko (Mexiko-Stadt) 2024
F1: Grand Prix von Mexiko (Mexiko-Stadt) 2024
Freitag
Folge Formel1.de
Videos
Foto zur News: Hamilton statt Sainz: Macht Ferrari einen Fehler?
Hamilton statt Sainz: Macht Ferrari einen Fehler?
Foto zur News: "Jetzt kommt wieder der alte Verstappen zum Vorschein"
"Jetzt kommt wieder der alte Verstappen zum Vorschein"

Foto zur News: Langsamer als Haas: Verliert Red Bull jetzt alles?
Langsamer als Haas: Verliert Red Bull jetzt alles?

Foto zur News: Hat Sauber die schlechtesten Fahrer, Ralf?
Hat Sauber die schlechtesten Fahrer, Ralf?
formel-1-countdown
Top-Motorsport-News
Foto zur News: Ford-Sensation in der DTM perfekt: Ex-AMG-Team HRT bringt 2025 neue Marke!
DTM - Ford-Sensation in der DTM perfekt: Ex-AMG-Team HRT bringt 2025 neue Marke!

Foto zur News: Ott Tänak: Wenn Neuville "clever" ist, holt er auch den WRC-Titel
WRC - Ott Tänak: Wenn Neuville "clever" ist, holt er auch den WRC-Titel

Foto zur News: Sterlacchini schon in Sepang bei Aprilia, wo Albesiano noch bis Valencia bleibt
MotoGP - Sterlacchini schon in Sepang bei Aprilia, wo Albesiano noch bis Valencia bleibt

Foto zur News: Türkischer Sim-Racer Cem Bölükbasi bekommt Chance in der Formel 2
F2 - Türkischer Sim-Racer Cem Bölükbasi bekommt Chance in der Formel 2
AnzeigeFormel-1 Tickets 2025 kaufen