• 22. Oktober 2022 · 11:54 Uhr

Reifentest in Austin: Was für die Fahrer das größte Problem war

Die Fahrer bekamen in Austin den ersten Eindruck von den neuen Reifen für 2023: Große Kritik bleibt aus, doch mit einer Neuerung haben die Piloten zu kämpfen

(Motorsport-Total.com) - 2.823 Kilometer: So viel Teststrecke bekam Reifenhersteller Pirelli am Freitag beim Reifentest in Austin zusammen. Die 20 Formel-1-Piloten mussten sich im zweiten Training der Entwicklung der Reifen für 2023 widmen und konnten mit wenigen Ausnahmen kein eigenes Programm für das Wochenende fahren.

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Die Fahrer gingen relativ blind in den Pirelli-Test in Austin Zoom Download

Pirelli hatte für jeden Fahrer das gleiche Testprogramm ausgegeben, deswegen blieb der Rundenzähler bei 16 von 20 Fahrern bei 26 Umläufen stehen. "Mehr durften wir nicht machen", sagt Sebastian Vettel.

Nur Alfa Romeo, Ferrari, Haas, McLaren und Williams durften im ersten Teil der Session eigene Vorbereitungen machen, weil sie im ersten Training nicht den Stammfahrer im Auto hatten. Danach mussten auch sie sich dem Testprogramm widmen.

Das waren für die Zuschauer an der Strecke vielleicht nicht unbedingt die spannendsten 90 Minuten, für die Fahrer war es aber ein guter Eindruck für die kommende Saison: "Es ist ein spaßiges Experiment", sagt Lewis Hamilton. "Du fährst einfach raus und weißt nicht, was du erwarten kannst."

Am wichtigsten: Anders als in früheren Jahren prasselte bislang noch keine große Kritik an den neuen Reifen für 2023 ein. "Sie fühlten sich wie normale Reifen an", sagt Kevin Magnussen.

Das Problem mit den Heizdecken

Der wichtigste Unterschied für die Fahrer war, dass die Reifen vor dem Run nicht mehr so stark aufgeheizt werden dürfen. Nur noch mit 50 Grad kommen sie aus den Heizdecken. "Früher konnte man einfach rausfahren und pushen, aber jetzt muss man sich langsam herantasten", sagt Hamilton. "Du konntest nicht einfach rausfahren und pushen, weil der Reifen nicht da war."

Laut Kevin Magnussen habe der Reifen eine ganz Runde bei Vollspeed gebraucht, um auf Temperatur zu kommen. Dabei kamen den Piloten die relativ warmen Außentemperaturen von knapp 30 Grad Celsius sogar entgegen. "Wenn es 20 Grad wären, dann wäre die Strecke bei 25 bis 30 Grad, und dann wäre es anders. Dann wäre es sehr schwierig", sagt der Haas-Pilot.

Hinzu kam, dass Pirelli in Austin eher härtere Mischungen getestet hat, während in Mexiko, wo der zweite Teil des Reifentests stattfinden soll, weichere Mischungen zum Einsatz kommen sollen. "Ich hatte den härtesten Reifen, also den langsamsten, deswegen war es jetzt nicht so spaßig", sagt Vettel. "Aber es war dann klar, dass es relativ konstant wird, sobald ich Temperatur in den Reifen hatte."

Auch das war ein Tenor am Freitag: "Die Reifen scheinen ein Schritt in die richtige Richtung zu sein, was die Konstanz und das Handling angeht", sagt Mercedes' leitender Renningenieur Andrew Shovlin.

Ob die Fahrer das auch über die weichen Mischungen sagen, die nicht unbedingt für Konstanz stehen, wird sich am kommenden Wochenende in Mexiko zeigen.

Magnussen: Lieber nicht am Rennwochenende

Auch dann müssen die Fahrer wieder ihr zweites Training für Pirelli "opfern". Davon ist Kevin Magnussen aber kein Fan. Der Däne hatte das Pech, dass er sich noch nicht wirklich auf das Austin-Wochenende einstimmen konnte, da er im ersten Training für Antonio Giovinazzi ausgesetzt hatte und dann den Reifentest fuhr.

"Es wäre konstruktiver, wenn sie etwas mehr investieren würden, um außerhalb des Rennwochenendes zu testen", sagt er. "Denn wenn man sich auf ein Rennwochenende konzentrieren muss, kann man sich nicht so sehr mit Reifentests beschäftigen."


Fotostrecke: Formel 1 2022 in Austin: Das Wichtigste zum Freitag

"Sie versuchen, dich in deinen Runs einzuschränken, und das ist nicht wirklich das, was du tun willst. Man will Dinge ausprobieren, sogar seinen Fahrstil, aber sie wollen, dass man bei jedem Run das Gleiche macht, sodass man sich nicht wirklich weiterentwickeln kann, was für ein Rennwochenende nicht wirklich ideal ist."

"Ich denke, die Teams würden sich mehr engagieren, wenn es nicht an Rennwochenenden wäre."

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