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Die zweite Testwoche der Formel 1 in Barcelona hat begonnen. Es gibt auch schon erste Neuerungen an den Fahrzeugen. Wir zeigen sie in dieser Fotostrecke!
Williams FW43: Zur zweiten Testwoche ist Williams mit einem neuen Frontflügel angereist. Neu an dieser Version sind zum Beispiel die kleinen Einschnitte auf der Innenseite der Flaps. Verändert wurde auch die Geometrie des obersten Flaps.
Alfa Romeo C39: Auch Alfa Romeo probiert in dieser Woche einen neuen Frontflügel aus. In der neuen Variante fällt der oberste Flap ein bisschen flacher aus als bisher. Insgesamt ist der Frontflügel bei Alfa Romeo eine Evolution des Vorjahresdesigns.
Alfa Romeo C39: Die vordere Bremskühlung von Alfa Romeo. Die Lufteinlässe sind gleich mehrfach unterteilt. Kleine Streben direkt an den Öffnungen sollen verhindern, dass Gummiabrieb oder Trümmerteile in das Gehäuse eindringen und es verstopfen.
Alfa Romeo C39: Eine Nahaufnahme des Heckflügels am Alfa Romeo. Die neue, wuchtige Schwanenhals-Aufhängung fällt sofort auf.
Alfa Romeo C39: Ein anderer Blickwinkel auf den Heckflügel. Gut erkennbar ist, wie die Luft auf der Unterseite des Flügels "freie Bahn" hat, weil die Schwanenhals-Halterung nur auf der Oberseite des Hauptprofils ansetzt.
Ferrari SF1000: Mittels Sensoren an den Frontflügel-Endplatten und zentral am Hauptprofil überprüft Ferrari, wie sich der Frontflügel während der Fahrt verformt. Die Sensoren messen den Abstand zwischen Flügel und Fahrbahn.
Ferrari SF1000: Eine Detailaufnahme der vorderen Aufhängung am SF1000 und der Federung des Fahrzeugs an der Vorderachse.
Ferrari SF1000: Hier ist die vordere Bremshalterung am Ferrari zu sehen. Sie ist so geformt, dass möglichst viel Luft um die Bremstrommel strömen kann.
Ferrari SF1000: Interessant am Ferrari-Unterboden ist das kleine Winglet unmittelbar vor dem Hinterrad. Mit solchen kleinen Luftleitblechen oder auch Schlitzen im Unterboden versuchen die Teams, die an den Hinterrädern entstehenden Luftverwirbelungen zu minimieren, damit der Diffusor bestmöglich angeströmt wird.
Ferrari SF1000: Der Ferrari SF1000 fuhr zu Beginn der zweiten Testwoche mit einer veränderten Motorhaube. Was daran neu ist? Die Finne ist größer als bisher. Außerdem wurde der Bereich rund um die Kühlöffnung modifiziert. Die Öffnung an sich ist kleiner gehalten.
Ferrari SF1000: Ferrari testet in Barcelona auch einen veränderten Heckflügel. Der neue Heckflügel generiert weniger Abtrieb, reduziert allerdings den Luftwiderstand. Das Hauptprofil ist leicht gewölbt, wie man das schon aus der jüngeren Vergangenheit kennt.
Ferrari SF1000: Weil die Motorhaube abgenommen ist, können wir hier einen Blick werfen auf den Ferrari-Antriebsstrang, Zusatzaggregate und Kühlluftzuführungen.
Ferrari SF1000: Ähnliches Bild, anderer Fokus: Unterhalb des Heckflügels ist der Ferrari-Auspuff zu erkennen. Im Gegensatz zu anderen Teams nutzt Ferrari nur ein Hauptabgasrohr.
Red Bull RB16: Aus der Vogelperspektive wird deutlich, wie Red Bull den Cockpitschutz Halo mittels sogenannter Flow-Vis-Farbe untersucht. Der Farbverlauf bildet den Strömungsverlauf der Luft über dem Schutzbügel nach und lässt so weitere Rückschlüsse auf die Gesamtaerodynamik zu.
Red Bull RB16: In diesem Bild ist zu sehen, dass ein bisschen Flow-Vis-Farbe vom Halo bis nach hinten auf den Heckflügel getropft ist.
Renault R.S.20: Renault hat seinen Rennwagen gleich mit diversen Sensoren ausgerüstet. Sowohl hinter den Vorderrädern als auch vor den Hinterrädern sind große Aufbauten zu erkennen, mit denen der Rennstall wichtige Strömungsdaten sammeln will.
McLaren MCL35: McLaren probiert in der zweiten Testwoche eine modifizierte Form seines Diffusors aus. Das neue Exemplar weist am äußeren Rand mehr Rundungen auf. Die oberen Flaps sind steil eingestellt und wirken dadurch fast wie Gurney-Kanten.
McLaren MCL35: In diesem Foto ist gut zu erkennen, wie ausladend die Sensorengitter an den Formel-1-Autos sein können, hier am Beispiel des McLaren MCL35.
Mercedes W11: Wieder andere Sensoren nutzt Mercedes: Die Messgeräte sind am Heckflügel installiert und tragen Daten von hinter der Hinterachse zusammen.
Mercedes W11: Die Rückansicht des aktuellen Mercedes-Lenkrads. Hier ist gut zu sehen, dass die neue zweiaxiale Lenkung (DAS) mehr mit der Lenkstange als mit dem Lenkrad an sich zu tun hat.
Mercedes W11: So hat Mercedes überprüft, ob sich der Frontflügel am W11 innerhalb der zulässigen Toleranzen verformt: Eine an der Frontpartie montierte Kamera filmt die Endplatte des Frontflügels, wo drei Aufkleber in Zielflaggen-Optik angebracht sind. Diese Aufkleber dienen als Referenz für die Bewegung des Frontflügels.
Haas VF-20: Wir sehen die Luftleitbleche unterhalb der Nase des aktuellen Haas-Boliden. Sie sind weniger komplex als im Vorjahr. Es fehlen nämlich die senkrechten Streben, die 2019 daran befestigt waren.
Zum Vergleich: So sahen die Luftleitbleche an der gleichen Stelle beim Vorjahresauto Haas VF-19 aus.
Haas VF-20: T-Flügel und Heckflügel am Haas. Auffällig sind die Streben, die als Abstandshalter zwischen den beiden Flügelprofilen angebracht sind: Sie münden jeweils in V-Form in die obere Abschlusskante des Heckflügels.
Racing Point RP20: Die auffälligen Knubbel zu beiden Seiten der Airbox des RP20 sind Kamerahalterungen. Das Team fertigt während der Fahrt thermische Aufnahmen aller Räder an, um den Reifenverschleiß nachvollziehen zu können.
Racing Point RP20: Wer hier genau hinschaut, erkennt die geriffelte Oberfläche der Felge von Racing Point. Davon verspricht sich das Team eine bessere Ableitung der Hitze nach außen.
Red Bull RB16: Auch die Verformung des Heckflügels wird gemessen, hier am Beispiel des RB16. Hochgeschwindigkeitskameras filmen von der Airbox nach hinten, als Referenzfläche halten erneut Zielflaggen-Aufkleber her.
Renault R.S.20: Diese Nahaufnahme zeigt zwei kleine Öffnungen in der Frontpartie des R.S.20. Hier kann Luft eintreten und an anderer Stelle, wo sie aerodynamische Vorteile bringt, wieder ausgelassen werden.
Renault R.S.20: Die Frontpartie des Renault ohne Nase und Frontflügel. Besonders bemerkenswert ist, wie hoch Querlenker und Lenkung am Chassis angebracht sind.
(Motorsport-Total.com) - Am vorletzten Tag der Wintertests 2020 in Barcelona nehmen die Vorbereitungen auf die bevorstehende Formel-1-Saison langsam Fahrt auf. Mehrere Teams, darunter explizit McLaren und Renault, hatten für Donnerstag und Freitag Performance-Runs und damit schnellere Rundenzeiten angekündigt. Doch die Vormittags-Session war dann aus einem ganz anderen Grund ereignisreich.
Denn gleich zwei der Topstars sorgten in den ersten vier Stunden für rote Flaggen. Gegen 12:15 Uhr stand mit Sebastian Vettel der bisher schnellste Mann des Tages (1:16.841 Minuten) im Kiesbett.
Vettel verlor seinen Ferrari ausgangs Kurve 5 außer Kontrolle. Er konnte sich zwar selbst aus dem Kies befreien, schleppte dabei aber einige Steinchen auf die Strecke, die erst weggekehrt werden mussten.
Bereits davor war Max Verstappen gleich zweimal abgeflogen. Zuerst drehte er sich gegen 10:45 Uhr in der Zielschikane. "Oberbulle" Dietrich Mateschitz traf gerade in der Box ein, als sein Red Bull gereinigt wurde.
Verstappen gleich zweimal neben der Strecke
Keine Stunde später stand Verstappen in der Vettel-Kurve 5 erneut neben der Strecke, nachdem er beim Einlenken auf den noch nassen Randstein gekommen war. Es war sein sechster Dreher bei den Wintertests. Und diesmal musste er aus dem Auto aussteigen.
Im Zeitenklassement liegt Red Bull zu Mittag auf P5, mit 0,897 Sekunden Rückstand. Der RB16 erweist sich weiterhin als schwierig, was die Balance betrifft - kommt aber am vorletzten Testtag mit einer ganzen Reihe Updates daher. Unter anderem testet das Team einen neuen Frontflügel und ein paar kleinere Aero-Neuerungen.
Dass die absoluten Bestzeiten dieses Winters am Donnerstagmorgen noch nicht angegriffen wurden, lag am schlechten Wetter. Über Nacht hatte es in Montmelo geregnet, und so war der Circuit de Barcelona-Catalunya morgens noch nass. Die Strecke trocknete zwar nach und nach ab, baute aber (noch) nicht genug Grip für neue Rekordzeiten auf.
Zeitenklassement nicht repräsentativ
So blieb Vettels Zeit auf dem superweichen C5, aufgestellt gegen 12:45 Uhr, bis zum Ende der vier Stunden stehen. Hinter ihm reihten sich Lance Stroll (Racing Point/+0,277) auf dem mittleren C3 sowie Nicholas Latifi (Williams/+0,472), ebenfalls auf dem C5, ein. Lando Norris (McLaren/+0,732) wurde Vierter. Bei ihm war ein C3 montiert.
Mercedes hielt sich zunächst aus der Action raus. Valtteri Bottas absolvierte 47 Runden und belegte mit 1,144 Sekunden Rückstand auf Vettel den sechsten Platz. Er begnügte sich auf seiner besten Runde mit einem C3. Siebter wurde Esteban Ocon (Renault/+1,172) vor Kevin Magnussen (Haas/+1,384).
Für den heftigsten Crash des Vormittags sorgte Antonio Giovinazzi (9./+2,829). Der Alfa-Romeo-Pilot verlor in Kurve 4 die Kontrolle, schlug in die Barrieren ein und demolierte dabei ausgerechnet den neuen Heckflügel. Er konnte sich zwar aus eigener Kraft an die Box schleppen. Doch der Schaden zwang ihn zu einer langen Fahrpause. Mehr als 16 Runden waren so nicht drin.
(Live-Ticker und Live-Timing F1-Tests Barcelona 2020: Hier klicken!)