Bottas nach Bestzeit: "Mit den Füßen am Boden bleiben"

(Motorsport-Total.com) - Für Valtteri Bottas endete sein Wintertestprogramm mit einer Tagesbestzeit. Der Finne saß beim zweiten Barcelona-Test am Dienstag und Mittwoch im Williams FW38 und übergibt für die restlichen beiden Tagen an seinen Teamkollegen Felipe Massa. Bereits am Dienstag griff Bottas mit einem Qualifying-Versuch Mercedes an, blieb aber zwei Zehntelsekunden hinter Nico Rosberg. Am Mittwoch klappte es: Bottas umrundete den Circuit de Barcelona-Catalunya mit 1:23.261 Minuten und setzte sich an die Spitze der Zeitenliste. Diese Runde fuhr der 26-Jährige mit Supersoft-Reifen (alle Ergebnisse im Testcenter!).

"Es war ein guter Tag, wir haben wieder viele Kilometer abgespult", sagt Bottas am Abend zufrieden im Fahrerlager. "Darum geht es bei den Test auch. Das Gefühl ist positiv, wir haben wieder Fortschritte erzielt. Ich bin mir aber sicher, dass wir uns in einigen Bereichen noch verbessern können." Nach 572 Kilometern am Dienstag kam er am Mittwoch auf weitere 108 Runden beziehungsweise 502 Kilometer.

Obwohl einige Teams eine größere Distanz als Williams zurücklegten, sieht Bottas keine Schwierigkeiten bei der Zuverlässigkeit des FW38. "Es traten mit dem Auto kleinere Probleme auf, aber wir konnten sie alle lösen. Die Zuverlässigkeit bereitet uns keine Sorgen. Wir müssen jetzt sicherstellen, dass das Auto auch schnell ist." Und wie schnell der neue Williams tatsächlich ist, ist weiterhin offen. Zumindest beim zweiten Barcelona-Test präsentierte sich das britische Team etwas besser als Ferrari.

Wo steht Williams wirklich?

Und wo steht Williams in der Hackordnung, ist Ferrari in Reichweite? "Schwierig zu sagen", meint Bottas. "Ich hoffe, dass wir der Spitze so nahe wie möglich kommen. Man weiß aber nie welches Programm die anderen Teams verfolgen. Deswegen ist es momentan nur Spekulation." Erst in Melbourne wird sich die wahre Hackordnung im Feld zeigen. Bis dahin wird noch fleißig weiterentwickelt, auch Williams plant neue aerodynamische Details - vielleicht auch eine neue Nase.

Deswegen schätzt Bottas, dass Williams noch schneller werden wird: "Wir glauben, dass noch einiges kommen wird. In meinen vier Tagen haben wir viel mit dem Auto gelernt. Nun bleiben Felipe noch zwei Tage. Ich bin mir sicher, dass für Melbourne auch noch neue Teile kommen werden. Wenn sie funktionieren, wird es wieder ein guter Fortschritt sein. Wir sind gut vorbereitet, jetzt müssen wir abwarten."

Generell zeigte Williams bisher einen soliden Testwinter. Bottas fühlt sich zu "100 Prozent" bereit für den Saisonauftakt: "Auch wenn es weniger Testtage vor Melbourne waren, sind wir jetzt kompletter aufgestellt. Es ist aber schwierig zu sagen. Ich möchte mit den Füßen auf dem Boden bleiben, weil wir noch kein Rennen gefahren sind. Unsere Vorbereitungen über den Winter waren positiv." Erst beim Freitagstraining in Australien wird der Finne wieder im Auto sitzen.

Das erste Rennwochenende soll diesmal auch deutlich besser laufen als vor zwölf Monaten. "Klar, es war kein optimaler Start für mich", denkt Bottas an den verpassten Grand Prix. Beim Qualifying hatte er sich eine Rückenverletzung zugezogen und musste pausieren. "Mir gefällt die Strecke gut und ich hoffe, dass wir gut in die Saison starten." Insgesamt spulte Bottas an seinen vier Testtagen 445 Runden ab. Das entspricht einer Distanz von 2.071 Kilometern.