• 20. Februar 2013 · 21:34 Uhr

Vettel: Wenn der Boxenstopp misslingt...

Sebastian Vettel fuhr zwar heute die zweitschnellste Zeit, musste aber auch ein frühes Ende nach einer Boxenstopp-Panne hinnehmen - Schlagschrauber im Fokus

(Motorsport-Total.com) - Hat Red Bull schon ernst gemacht? Zeitweise sah es so aus, als Sebastian Vettel über eine Sekunde vor dem Rest des Feldes lag. Am Nachmittag unterbot allerdings Sergio Perez im McLaren die Zeit von 1:22.197 Minuten noch einmal um 0,349 Sekunden und schob sich somit vor den Deutschen - beide waren ihre Bestzeit übrigens mit den weichen Reifen gefahren.

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Die Boxenstopps brachten Red Bull neue Erkenntnisse - aber auch ein frühes Ende Zoom Download

Vettel wollte allerdings nicht noch einmal nachlegen, vielmehr konzentrierte sich der Weltmeister auf eine umfassende Rennsimulation, bei der er zumindest auf harten Reifen sechs konstante Runden im 1:31er-Bereich (inklusive einer 1:30 in Runde eins) zeigen konnte. Allerdings kam diese Simulation nach einem Boxenstopp im Renntempo unerwartet zum Ende - ein Rad war nicht ordnungsgemäß befestigt worden. Diese Panne 45 Minuten vor Schluss beendete sogleich den gesamten Testtag des Teams.

Zuvor unterbrach Red Bull die Einheit bereits aufgrund eines Hydraulikdruckverlustes. "Wir hatten heute ein paar Zuverlässigkeitsprobleme und konnten nicht so viele Runden fahren, wie wir wollten", ärgert sich Vettel. "Es war nichts Gravierendes, nur kleine Dinge, die uns heute ein wenig behindert haben. Wir haben das Auto einmal gestoppt, als wir einen kleinen Druckverlust bemerkt haben. Dann, am Ende des Tages, sieht es so aus, als wäre das Rad nach dem Boxenstopp nicht ordnungsgemäß befestigt. Also musste ich wieder anhalten und eine rote Flagge verursachen. Die Zeit hat dann nicht mehr ausgereicht, um noch einmal rauszufahren."

Andy Damerum, Koordinator der Renningenieure, möchte auch nicht zu viel in die Probleme reininterpretieren. "Das war nicht so schlimm, für morgen haben wir das behoben", so der Red-Bull-Mann. "Wir wissen, wo die Probleme liegen. Natürlich hätten wir lieber einen ruhigen Tag gehabt, dennoch haben wir heute viel erreicht. Obwohl es nicht ideal war, konnten wir das meiste, von dem, was wir uns vorgenommen haben, abarbeiten."

Trotz dieser Probleme ist der Dreifachweltmeister glücklich über seinen RB9. "Wir sind glücklich mit der Balance und wie es sich anfühlt", erklärt Vettel. "Heute Morgen sind wir ein paar kürzere Stints mit neuen Reifen und wenig Benzin gefahren. Am Nachmittag war es anders. Aber es ist schwer, etwas herauszulesen, da die Reifen der dominierende Faktor sind." Doch nach dem missglückten Boxenstopp gab es für das Team sowieso nichts mehr herauszulesen.

Überhaupt standen die Boxenstopps bei Red Bull heute im Zentrum der Aufmerksamkeit. Wie die anderen Topteams verzichtete das Weltmeisterteam nun auch auf den Lollipop-Mann und probierte ein Ampelsystem aus. Glaubt man Mediengerüchten, so soll Red Bull jeweils rund 2,8 bis 2,9 Sekunden für einen Stopp brauchen. Im vergangenen Jahr war McLaren Vorreiter in dieser Richtung, der schnellste Boxenbesuch dauerte lediglich 2,3 Sekunden. Zeit, die das Team von Christian Horner noch optimieren möchte.

Dabei helfen soll auch ein neuer Schlagschrauber für den Reifenwechsel. Die Mechaniker arbeiteten heute mit zwei verschiedenen Versionen. Während die eine Version nach getaner Arbeit immer offen in der Boxengasse liegenblieb, versteckte man die zweite Version nach dem Einsatz in einer Tasche. Derzeit ist im Fahrerlager die Rede, dass Red Bull mit einem höheren Druck operiert, da eine Initiative, den Druck zu reduzieren, gescheitert ist. Ob die neuen Schlagschrauber etwas mit dem nicht befestigten Rad zu tun hatten, verriet Red Bull nicht.

Ähnliches soll sich am morgigen Donnerstag nicht wiederholen. Dann wird Sebastian Vettel erst einmal Pause haben, bis er in der kommenden Woche wieder im Einsatz sein wird. Morgen und übermorgen übernimmt Mark Webber das Cockpit der RB9.

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