Reifenabbau lässt Hülkenberg hadern

Der Sauber-Pilot sieht die Testarbeit durch die Pirelli-Pneus erschwert und versucht, sich das neue Lenkrad einzuprägen - Fragezeichen hinter Doppel-DRS

von Dominik Sharaf · 20.02.2013 21:15

(Motorsport-Total.com) - Sauber zählte beim Test in Jerez zweifellos zu den Teams, die mit ihrem neuen Auto aufhorchen ließen. Mit einer persönlichen Bestmarke von 1:24.205 Minuten (+ 2,357 Sekunden) und Rang neun knüpfte Nico Hülkenberg am Mittwoch in Barcelona in der Zeitentabelle nicht an diesen Eindruck an. Interessanter war ein passives DRS im Lotus-Stil, das die Schweizer erkundeten. Außerdem experimentierte man mit der Flexibilität des Frontflügels, womit der C32 auf dem endgültigen Stand sein sollte.

Nico Hülkenberg hat mit den Pirelli-Reifen seine liebe Mühe

Hülkenberg zieht ein gespaltenes Fazit: "Wir haben vieles erledigt, hatten aber auch eine Reihe von Problemen. Ich bin ziemlich viel gefahren", so der Emmericher über insgesamt 88 Runden, die er abspulte. "Es war schwierig, weil die Reifen so schnell abbauten. So konnten wir kaum das volle Potenzial der Reifen auf einer einzelnen schnellen Runde nutzen. Es gibt ganz sicher noch Raum für Verbesserungen", meint Hülkenberg, der auf der harten und der mittleren Pirelli-Mischung unterwegs war.

Der wankelmütige Pneu machte dem 25-Jährigen deutlich zu schaffen: "Kontinuität und Konstanz gab es nicht. Das macht Testarbeit sehr schwierig." Eingriffe in die Abstimmung seien höchstens für ein oder zwei Runden spürbar gewesen. Hülkenberg will dennoch keine Schwarzmalerei betreiben und hofft auf baldige Besserung: "Es fühlt sich auch gut an, nicht allzu schlecht. Wir lernen noch und müssen uns mit dem Auto anfreunden, aber ich bin nicht negativ gestimmt."

Beim ehemaligen Force-India-Piloten ist dennoch nicht alles eitel Sonnenschein. "Mehr Fahrzeit macht glücklich und vertrauter mit den Knöpfen und dem Lenkrad. Sobald Rennen gefahren werden, sollte dir das im Kopf kleben. Deshalb sind wir hier." Um Rundenzeiten geht es nicht, wie Hülkenberg einräumt: "Es war kein echtes Fahren, es war das Sammeln von Daten. Die erste Stunde ist nicht zum Testen geeignet, weil es von neun bis zehn Uhr wirklich kalt ist." Leider probierte Sauber ausgerechnet in diesem Zeitraum das Doppel-DRS.

Auch Tom McCullough malt den Teufel nicht an die Wand: "Auch wenn wir wegen einiger mechanischer Probleme aussetzen mussten, haben wir den Großteil des Testplans durchgezogen", erklärt der Chefmechaniker der Sauber-Mannschaft. Auf der Agenda standen sowohl aerodynamische als auch mechanische Komponenten, dazu simulierten die Schweizer Boxenstopps. Am Donnerstag fährt Hülkenberg ein weiteres Mal den C32, ehe Esteban Gutierrez am Freitag wieder übernimmt.