Wie Yuki Tsunoda von seinem Aus bei Red Bull erfahren hat
Wer Yuki Tsunoda wann erklärte, dass er seinen Stammplatz bei Formel-1-Team Red Bull verliert, und wie Tsunoda mit der für ihn neuen Situation umgeht
(Motorsport-Total.com) - Am 2. Dezember 2025 hat Red Bull seine Fahrerplanung für die Formel-1-Saison 2026 öffentlich gemacht. Doch Yuki Tsunoda wusste da schon, dass er sein Cockpit verlieren würde: "Mir hatte es Helmut Marko direkt nach dem Rennen [in Katar] unter vier Augen gesagt. Und das war's."
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Yuki Tsunoda mit nachdenklicher Miene im Formel-1-Fahrerlager in Abu Dhabi 2025 Zoom Download
Er sei "natürlich enttäuscht und wütend", sagte Tsunoda vor dem Formel-1-Finale in Abu Dhabi (alle Einheiten hier im Formel-1-Liveticker verfolgen!), aber "überraschenderweise geht es mir einigermaßen - nicht gut, aber ich komme klar. Ich habe mir am Morgen danach Frühstück bestellt wie immer, dieselben Sachen."
"Vielleicht ist mir noch gar nicht richtig bewusst, dass es das letzte Rennen für dieses Jahr wird oder zumindest für das nächste Jahr. Vielleicht fühle ich das erst richtig nach Abu Dhabi. Aber so lief es ab, und so fühle ich mich jetzt."
Was Tsunoda an der Saison 2025 stört
Dass er den Schritt von Racing Bulls zu Red Bull gewagt habe, bereut Tsunoda nicht. "Das Einzige, was ich bedaure, ist, dass ich ein verdammt gutes Auto verpasst habe - quasi mein eigenes Baby. Es ist das Auto, das ich über die Jahre mit [Racing Bulls] entwickelt habe, seit Beginn des aktuellen Reglements. Ich bin sicher, dass da meine DNA drinsteckt. Das zu verpassen und die Saison zu beenden, ohne das Level zu erreichen, das wir wollten, tut weh."
Tsunoda räumt ein: Seine Bilanz als Teamkollege von Max Verstappen bei Red Bull "sah oft schlecht aus". Manchmal schied er im Qualifying bereits in Q1 aus, während Verstappen bis zum Schluss um vordere Positionen in der Startaufstellung kämpfte. "Aber rein von der Performance her war es anders. Selbst wenn ich in Q1 rausging, kann ich mich kaum erinnern, dass ich jemals vier oder fünf Zehntel hinter ihm lag."
Doch das ist tatsächlich passiert: In Barcelona lag Tsunoda in Q1 exakt 0,587 Sekunden hinter Verstappen und schied an letzter Stelle liegend aus. Verstappen dagegen beendete das Qualifying auf Platz drei. In Las Vegas betrug der Abstand der Teamkollegen in Q1 sogar 3,340 Sekunden - aber auf nasser Strecke, was das Kräfteverhältnis verzerrte.
Tsunodas Entwicklung: Da geht noch was!
Verstappen macht Tsunoda hier jedoch ausdrücklich keinen Vorwurf: "Er ist der beste Fahrer im Feld, das kann man nicht leugnen. Aber ich bin zufrieden damit, wie schnell ich das Niveau erreicht habe, vor allem in diesem extrem engen Fahrerfeld. Dieses Jahr ist eines der engsten in der Geschichte, und ich bin stolz darauf, wie ich mich entwickelt habe."
Unter erschwerten Bedingungen, wie Tsunoda erklärt: Verstappen erhielt meist den Vorzug bei neuen Teilen für den Red Bull RB21, während Tsunoda mit älteren Ausbaustufen zurechtkommen musste. "Hatten wir exakt dasselbe Material, war ich sehr konkurrenzfähig", meint Tsunoda.
Jetzt aber ist der Japaner sein Cockpit los und kann sich 2026 nur als Test- und Ersatzfahrer beweisen. Er sei "fest entschlossen, härter denn je zu arbeiten" und zu beweisen, "dass ich einen Platz in der Startaufstellung verdiene", so Tsunoda. Er fügt hinzu: "Das Leben ist voller Rückschläge, und das hier ist meiner. Aber er wird mich nicht davon abhalten, der beste Formel-1-Fahrer zu werden, der ich sein kann."


