• 15. Mai 2025 · 14:17 Uhr

Toto Wolff: War Ferraris Angebot an Lewis Hamilton einfach unwiderstehlich?

Toto Wolff glaubt, dass es für Lewis Hamilton Zeit für eine Veränderung war, aber womöglich war Ferraris Angebot einfach zu gut, um es ablehnen zu können

(Motorsport-Total.com) - Mit dem Wechsel von Lewis Hamilton zu Ferrari ist eine der erfolgreichsten Partnerschaften der Formel-1-Geschichte zu Ende gegangen. Zwölf Jahre lang war der Brite das Gesicht von Mercedes - mit sechs WM-Titeln, unzähligen Siegen und einer beispiellosen Erfolgsära. Für Teamchef Toto Wolff war die Trennung keine bittere, sondern eine rationale Entscheidung - für beide Seiten.

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Toto Wolff hat seinen Frieden mit der Hamilton-Entscheidung geschlossen Zoom Download

"Wir sind immer noch sehr gute Freunde mit Lewis", betont Wolff. "Ich habe viel Zeit mit ihm verbracht, bin mit ihm gereist, und wir sehen uns auch weiterhin." Dennoch sei man an einen natürlichen Wendepunkt gekommen. "Es ist wie zwölf Jahre in Folge mit deinem besten Freund in den Urlaub zu fahren. Irgendwann denkt man: Vielleicht machen wir diesmal etwas anderes."

Für Hamilton sei Ferrari ein Neustart gewesen, so Wolff: "Er brauchte eine Auffrischung, eine Neuerfindung. Ferrari ist ikonisch, daran besteht kein Zweifel." Zugleich deutet der Mercedes-Teamchef an, dass auch finanzielle und vertragliche Aspekte eine Rolle gespielt haben könnten: "Sicherlich hat er auch Konditionen bekommen, die für ihn interessant waren."

Neue Teamdynamik bei Mercedes

Mercedes hingegen verfolgte parallel einen langfristigen Plan: den Aufbau des Nachwuchstalents Andrea Kimi Antonelli. "Kimi stand in den Startlöchern - letztlich war klar: entweder dieses Jahr oder nächstes Jahr. Ihn dieses Jahr zu holen, bedeutet, dass wir ein Lernjahr haben, bevor die neuen Regeln greifen." So könne der junge Italiener alle Strecken kennenlernen und in Ruhe ankommen, erklärt Wolff.

Trotz des Abgangs des Rekordweltmeisters sieht Wolff die Teamdynamik bei Mercedes nicht gefährdet. "Lewis war ein Teil der Familie", meint er. "Jetzt ist die Dynamik anders. George hat sich massiv weiterentwickelt und ist der erfahrene Fahrer im Team. Kimi ist fast wie der kleine Bruder, der neu dazukommt."


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Besonders lobt der Österreicher die Zusammenarbeit der beiden aktuellen Piloten: "Sie arbeiten gut zusammen, was sehr schön zu sehen ist."

Dass George Russell in die Führungsrolle bei Mercedes hineingewachsen ist, überrascht den Teamchef nicht. "Er ist derjenige, auf den man sich verlassen kann, wenn es heißt: 'George, wo liegt die Pace des Autos?' Und das ist wichtig. Darum geht es bei uns." Nach Jahren im Schatten Hamiltons könne Russell nun das Team in eine neue Ära führen.

Kein Zweifel an Hamiltons Qualitäten

Doch wie sieht Wolff Hamiltons bisher durchwachsenen Start bei Ferrari? "Ich denke, wir haben seine Magie im Sprintrennen in Shanghai gesehen. Er hat dieses Rennen komplett dominiert", verteidigt der Österreicher seinen ehemaligen Schützling. "Es ist ja nicht so, dass man in einem Rennen die Magie hat und im nächsten plötzlich nicht mehr. Ich glaube fest daran, dass sie noch da ist."

Allerdings sieht Wolff auch die Herausforderungen des Teamwechsels: "Er war zwölf Jahre bei uns - das war sein gewohnter Arbeitsstil. Jetzt ist er bei Ferrari, wo sein Teamkollege schon lange ist. Und dieser Teamkollege gehört eindeutig zu den sehr guten Fahrern." Die Eingewöhnung in eine neue Struktur sei daher zwangsläufig mit Reibungen verbunden.


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Trotz allem hält Wolff große Stücke auf seinen ehemaligen Fahrer - und schließt eine Rückkehr zu alter Stärke zumindest emotional nicht aus: "Wenn er alle Leistungsfaktoren aufeinander abstimmt und sich im richtigen mentalen Raum befindet und das Auto ihm liegt, wird er überragend sein. Daran habe ich keinen Zweifel."

Ein endgültiges Urteil über Hamiltons Ferrari-Kapitel sei ohnehin verfrüht, macht Wolff deutlich. Die Saison sei noch lang - und die Formel 1 voller Überraschungen. Doch eines bleibt klar: Ein einfacher Wechsel war das nicht. Oder, wie es Wolff zwischen den Zeilen andeutet: Vielleicht war das Angebot aus Maranello am Ende einfach unwiderstehlich.

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