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Formel-1-Newsticker
Miami in der Analyse: FIA weist Protest von Red Bull zurück!
Der Sonntag in Miami in der Analyse: +++ Red Bull: Protest gegen Russell +++ Souveräner McLaren-Doppelsieg in Miami +++ Ferrari mit rundenlangem Funkzoff +++
Schluss, Aus, Ende!
Mit dieser Entscheidung beenden wir auch den Ticker für dieses Wochenende - natürlich wie immer mit dem Verweis auf den Livestream von Kevin Scheuren und Christian Nimmervoll auf dem YouTube-Kanal von Formel1.de, wo ab 4 Uhr über alle wichtigen Themen des Tages gesprochen wird.
Das sind heute folgende Themen:
Red-Bull-Protest gegen Russell
Ergebnis
Norris stichelt gegen Verstappen
Wie groß ist McLarens Dominanz?
WM-Stand
Hamilton relativiert Boxenfunk-Zoff
Hülkenberg trauert VSC-Chance nach
Jochen Mass ist tot
Fragen der Kanalmitglieder
Norman Fischer verabschiedet sich an dieser Stelle, morgen meldet sich dann Kevin Scheuren, wenn er nach dem Nachtstream eine Mütze voll Schlaf genommen hat. Gute Nacht!
Red-Bull-Protest abgewiesen
Und da ist die Entscheidung, auf die wir gewartet haben: Der Protest von Red Bull wurde von den Kommissaren als "unbegründet" abgewiesen. Damit darf George Russell seinen dritten Platz behalten.
Red Bull hatte einen Protest gegen den Mercedes-Piloten eingelegt, weil dieser bei gelber Flagge nicht von Gas gegangen sei. Das Team behauptete, dass Russell zwar das Gaspedal bei angezeigter gelber Flagge gelupft habe, die Geschwindigkeit aber nicht reduziert worden sei - das sei gegen die Regel.
Mercedes argumentierte dagegen, dass die übliche Praxis - akzeptiert von allen Teams und der FIA - sei, dass ein deutliches Lupfen des Gaspedals in einer Gelb-Flaggen-Zone als angemessene Reaktion gilt und dass man somit regelkonform gehandelt habe.
George Russell erklärte, dass er sowohl die gelbe Flagge als auch das stehende Auto am Streckenrand gesehen und deshalb das Gaspedal deutlich gelupft habe. Das Team ergänzte, dass das Lupfen bei Russell deutlicher ausgefallen sei als bei anderen Fahrzeugen.
Aus Onboard-Aufnahmen und Telemetriedaten ging laut den Kommissaren klar hervor, dass Russell beim Passieren der Gelb-Flaggen-Zone das Gaspedal um etwa 25 Prozent gelupft hatte, was zu einem Drehmomentverlust von ca. 30 Prozent führte.
Artikel 26.1 a) verlangt eine "erkennbar reduzierte Geschwindigkeit" in einer Gelb-Flaggen-Zone, spezifiziert aber nicht, ob dies eine absolute oder eine relative Reduktion zur üblichen Renn-Geschwindigkeit betrifft. Die Geschwindigkeit von Russell in der Gelb-Flaggen-Zone war im Vergleich zur normalen Renngeschwindigkeit auf diesem Streckenabschnitt deutlich geringer.
Die Kommissare kamen zu dem Schluss, dass sich die Anforderung nach reduzierter Geschwindigkeit nur auf die relative Geschwindigkeit zur normalen Rennsituation beziehen kann, da die absolute Geschwindigkeit in bestimmten Streckenabschnitten nicht aussagekräftig ist. Eine relative Reduktion signalisiert, dass der Fahrer die gelbe Flagge beachtet hat, teilen die Kommissare mit.
Entscheidung: Der Protest wird als unbegründet abgewiesen.
Alonso: Dreher war auch egal
Fernando Alonso hat auch nach sechs Rennen weiterhin keinen einzigen Punkt auf dem Konto. Aston Martin erlebte in Miami einen furchtbaren Sonntag und kam mit seinen beiden Autos als Letzter ins Ziel. Dabei machte auch Alonso einen ungewöhnlichen Fehler, als er sich in Kurve 11 drehte. Doch er sagt: "Der Dreher hat nichts verändert."
"Ich habe fünf Sekunden verloren, aber zehn Runden später war ich wieder an der gleichen Gruppe dran und immer noch auf der gleichen Position. Dann habe ich vom virtuellen Safety-Car profitiert und ein paar Sekunden beim Stopp gutgemacht. Aber selbst das hat nicht gereicht, um heute näher an die Autos vor uns heranzukommen", so der Spanier.
"Wir müssen uns neu sortieren und versuchen, besser zu werden. Natürlich sind wir mit diesem Tempo nicht zufrieden, aber wir geben alle unser Bestes", sagt er. "Wir geben nicht auf - Imola ist das nächste Rennen, und wir wissen, dass wir besser werden müssen."
Auch Sainz mit Warnung
Was für Pierre Gasly gilt, gilt auch für Carlos Sainz. Auch der Williams-Pilot wurde wegen des gleichen Vergehens vorgeladen und blieb straffrei. Auch seine Begründung ist die gleiche.
Im Gegensatz zu Gasly gab Sainz jedoch an, vom Gas gegangen zu sein - allerdings erst, nachdem er von seinem Team über Gelb informiert wurde und erst kurz nach der Gelbzone. Das wurde von der Telemetrie untermauert.
Beide Fahrer dürfen damit ihre Plätze behalten.
Gelbe Flagge missachtet: Keine Strafe für Pierre Gasly
Pierre Gasly kommt nach einem vermeintlichen Gelbverstoß mit einer Warnung seitens der Kommissare davon. Der Alpine-Pilot wurde nach dem Rennen noch einmal zu den Stewards zitiert, weil er während einer gelben Flagge nicht verlangsamt haben soll.
Das war auch so, doch bei der Anhörung verteidigte sich Gasly, dass er weder eine gelbe Flagge, noch ein stationäres Auto gesehen habe. Bei der Auswertung der Onboard-Aufnahmen stellten die Kommissare fest, dass eine gelbe Flagge geschewnkt wurde - allerdings nur von einem einzelnen Streckenposten vor einem gelben Hintergrund an einer sehr schnellen Stelle der Strecke.
Hinzu kam, dass an diesem Punkt kein Lichtsignal installiert war, sodass weder das Team noch der Fahrer eine visuelle oder akustische Warnung erhielten. Das Fahrzeug, das die gelbe Flagge auslöste, war aus der Perspektive des Fahrers ebenfalls nicht sichtbar, da es hinter einem Kurvenausgang versteckt war.
Die Sportkommissare betrachten dies als einen besonderen Einzelfall und sprachen daher unter Berücksichtigung aller mildernden Umstände eine Warnung aus.
Lawson: Nach Startcrash eine Sekunde verloren
Für Liam Lawson endete das Rennen praktisch in der ersten Kurve. Zwar fuhr der Neuseeländer noch bis Runde 36 mit, doch nach einer Kollision in Kurve 1 mit Jack Doohan war für ihn nicht mehr viel drin, wie Teammanager Peter Bayer bei Servus TV sagt: "Liam hatte leider direkt nach dem Start einen sehr unglücklichen Zwischenfall, und das Auto war stark beschädigt. Er hat fast eine Sekunde pro Runde verloren", verrät er.
Weil die Racing Bulls aufgrund der Wettervorhersage noch die Hoffnung hatte, dass bei Regen eine Menge möglich sein würde, ließ man Lawson noch mitfahren. Doch als klar war, dass kein Regen kommen würde, holte man ihn in die Garage.
Lawson selbst sagt: "Wir hatten einen wirklich guten Start. In Kurve 1 hat sich eine große Lücke aufgetan, also bin ich reingestochen und bin dem vor mir gefolgt, als ich dann einen Schlag von der Seite gespürt habe."
"Dabei haben wir uns große Schäden eingefangen und wir haben auf Regen gehofft, aber der ist leider nicht gekommen", so der Neuseeländer. "Es ist schade, denn das Team hat dieses Wochenende einen großartigen Job gemacht und das Auto war schnell. Wir schauen jetzt auf die Triple-Header-Wochen, setzen neu an, blicken nach vorne und arbeiten weiter an Verbesserungen."
Vasseur: Ferrari hat es gut umgesetzt
Teamchef Frederic Vasseur sieht kein Problem im Rennen von Ferrari. Er kann zwar den Frust seiner Fahrer verstehen, "aber am Ende wurde es gut umgesetzt", behauptet der Franzose. "Denn Lewis war hinter Charles. Er war auf einem weicheren Reifen, wir haben ihn vorbeigelassen. Und dann, wie es unsere interne Regel im Team vorsieht, haben wir die Position am Ende wieder getauscht."
"Ich denke, wir haben Lewis die Chance gegeben, vor Charles zu kommen, aber es wäre zwischen ihnen unmöglich gewesen zu überholen, wenn wir das nicht erlaubt hätten. Es war die Gelegenheit für Lewis, zu Antonelli aufzuschließen, und ich denke, wir haben einen guten Job gemacht", stellt er klar.
Dass Lewis Hamilton das Ganze zu lange dauert, das kommentiert er so: "Man muss in solchen Situationen verstehen, ob man schneller ist als das Auto vor einem, weil man DRS hat ?- oder weil man wirklich mehr Pace hat. Wir haben eine Runde gebraucht, um eine Entscheidung zu treffen, und eine Runde, um sie umzusetzen. Damit war der Nachmittag dann auch schon um."
Hamilton erklärt seine Funksprüche
Lewis Hamilton hat seine kritischen Funksprüche relativiert, die während seines Duells mit Teamkollege Charles Leclerc gesendet wurden. Der Brite war sichtlich enttäuscht darüber, hinter Leclerc festzuhängen, obwohl er sich selbst als schneller einschätzte.
"Alles, was ich sehen konnte, war ein Mercedes vor mir, und ich dachte, vielleicht können wir auf Platz sechs vorfahren. Aber wir haben in diesen Runden [hinter Leclerc] viel Zeit verloren", erklärt Hamilton. "Ich war in dem Moment ganz klar schneller, aber die Entscheidung kam meiner Meinung nach nicht schnell genug. Ich habe kein Problem mit dem Team oder mit Charles, aber ich denke, wir könnten es besser machen."
Zwar zeigte er im Funk Verständnis dafür, dass das Team beide Fahrer fair behandeln wolle - seine Hauptkritik war jedoch das Zögern. "Das Team meinte immer wieder 'Wir kommen darauf zurück' - das hat mich gestört. Ich wünsche mir einfach schnellere Entscheidungen."
"Ich hätte viel schlimmere Dinge sagen können - wie andere in der Vergangenheit", betont er und meint: "Ein Teil davon war Sarkasmus. Man muss verstehen, dass wir im Auto unter enormem Druck stehen. Da kommen nun mal keine sanften Nachrichten rüber. Es war nicht mal Wut - ich habe nicht geflucht - ich wollte einfach, dass eine Entscheidung getroffen wird! Die sitzen da mit allen Daten vor sich, also entscheide einfach. Wir im Cockpit sind im Überlebensmodus, der Computer denkt schneller."