• 02. Mai 2025 · 03:00 Uhr

GPDA überrascht: Welche "konstruktive Dialoge" meint der FIA-Präsident?

George Russell und Lewis Hamilton vermissen echte Gespräche mit Mohammed bin Sulayem - Die Fahrergewerkschaft fühlt sich übergangen

(Motorsport-Total.com) - Die Formel-1-Fahrergewerkschaft GPDA zeigt sich überrascht von Aussagen des FIA-Präsidenten Mohammed bin Sulayem, wonach es einen "konstruktiven Dialog" mit den Piloten gegeben habe. Dieser hätte zu seinem Kompromissangebot hinsichtlich des "Fluchverbots" geführt.

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GPDA-Direktor George Russell und FIA-Chef Mohammed bin Sulayem: Einen Dialog soll es nicht gegeben haben Zoom Download

In einem auf Instagram veröffentlichten Statement hatte der Präsident der FIA dabei erklärt, nach Rückmeldungen aus dem Fahrerlager Änderungen am Internationalen Sportkodex vornehmen zu wollen. Hintergrund war ein schwelender Streit zwischen dem FIA-Präsidenten und den Fahrern, nachdem Rallyefahrer Adrien Fourmaux wegen eines Interviews zu 10.000 Euro Strafe plus weiteren 20.000 Euro auf Bewährung verurteilt wurde.

Doch laut GPDA-Direktor George Russell steht diese Darstellung im Widerspruch zur Realität. "Klar, wir wollen Veränderungen - aber solange nichts umgesetzt ist, bedeuten Worte allein nicht viel", sagt der Mercedes-Pilot. Er betont: "Konzeptionell ist es natürlich positiv, aber wir wollen Taten sehen."


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Dass bin Sulayem von einem Austausch mit den Fahrern spricht, sorgt für Stirnrunzeln: "Wir haben seit dem offenen Brief der GPDA keinen direkten Dialog mit dem Präsidenten geführt", stellt Russell klar. "Ob sein Instagram-Post jetzt die Antwort auf unseren Brief sein soll - keine Ahnung. Aber wir hätten uns eine andere Form der Kommunikation gewünscht."

Fahrer fordern institutionalisierten Austausch

Die GPDA, 1994 nach dem Tod von Ayrton Senna in Imola ins Leben gerufen, versteht sich als Sprachrohr der Fahrer, vor allem in sicherheitsrelevanten Fragen. Doch aktuell fühlen sich die Piloten in ihrer Rolle nicht ausreichend eingebunden.

"Wir befinden uns in einer Zeit, in der wir über Dinge sprechen müssen, die eigentlich nicht unser Thema sein sollten - etwa Strafen für Fluchen", so Russell. "Dabei sollten wir über die besten Autos, die beste Show und die größte Sicherheit sprechen. Was wir in den vergangenen 18 Monaten erleben, hat es so noch nicht gegeben."

Auch Lewis Hamilton kritisiert die unklare Kommunikationsstruktur zwischen Fahrern und Verband: "Letztlich sind wir als GPDA sehr geeint. Aber wir haben keinen festen Platz am Tisch - und das muss sich ändern", fordert der siebenfache Weltmeister.

In anderen Sportarten gebe es Spielervertretungen mit klaren Rechten. "Wir wollen nichts kontrollieren, sondern nur mehr Mitsprache und Zusammenarbeit. Entscheidungen sollten nicht von Menschen getroffen werden, die nie in unserer Position waren."

Hamilton betont, dass die Fahrerperspektive wichtig sei - insbesondere, wenn es um praxisnahe Regelauslegung gehe. Es sei frustrierend, wenn man das Gefühl habe, dass solche Sichtweisen nur unzureichend Gehör fänden.

Bin Sulayems "Friedensangebot" sorgt für neue Fragen

Der schwelende Streit zwischen bin Sulayem und den Fahrern geht also in die nächste Runde. Während der FIA-Präsident von einem Kompromiss spricht und betont, dass die Rückmeldungen der Fahrer ernst genommen würden, sieht man in der GPDA bislang keinerlei Substanz hinter diesen Aussagen.

"Wir wollen einfach nur, dass gesunder Menschenverstand angewendet wird", bringt es Russell auf den Punkt. Die Hoffnung auf eine produktive Zusammenarbeit mit der FIA bleibt - doch konkrete Strukturen dafür fehlen bislang.

Ob die überraschende Rückkehr von Shaila-Ann Rao als Beraterin von bin Sulayem etwas bewirken kann, bleibt abzuwarten.

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