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Updates Mexiko: McLaren mit neuem Unterboden
Nur fünf von zehn Formel-1-Teams sind mit technischen Neuerungen nach Mexiko gereist, und am meisten nachgelegt hat WM-Spitzenreiter McLaren
(Motorsport-Total.com) - Eine Woche nach dem Update-Festival beim USA-Grand-Prix 2024 in Austin hat das Entwicklungsrennen der Formel 1 spürbar an Tempo verloren: Nur fünf von zehn Teams sind mit technischen Neuerungen nach Mexiko-Stadt gereist. Und drei der Teams, die Updates dabeihaben, beschränken sich auf streckenspezifische Anpassungen für das Autodromo Hermanos Rodriguez.
Damit verbleiben zwei Rennställe, die mehr machen als nur das Nötigste, und einer davon ist WM-Spitzenreiter McLaren. Das Team um Lando Norris und Oscar Piastri versorgt den MCL38 an diesem Wochenende vor allem mit einem "umfangreich modifizierten" Unterboden. "Wir haben geometrische Änderungen in allen Bereichen vorgenommen", meldet das Team. Das soll deutlich mehr Abtrieb bringen.
Für die Höhenlage in Mexiko hat McLaren außerdem die Kühlung des Fahrzeugs optimiert und die Verkleidung der Seitenkästen sowie die Motorhaube verändert. "Dadurch soll mehr frische Luft durch die Kühlöffnungen strömen", erklärt der englische Rennstall.
Aber warum bringt McLaren die neuen Teile erst jetzt und nicht schon in Austin? Dazu hatte Teamchef Andrea Stella bereits vor einer Woche gesagt: "Wenn wir es geschafft hätten, das Update rechtzeitig fertigzustellen und herzuschaffen, dann hätten wir es gemacht. Aber das ist ein natürlicher Prozess, der bestimmten Abläufen folgt. Das braucht seine Zeit."
"Ich habe es ja schon wiederholt betont: Wir wollen einfach sicherstellen, dass das, was wir mitbringen, gut ist. Wir sind aber ganz zuversichtlich und ich habe unserem Aerodynamik-Teil bereits gratuliert, weil die Teile [aus Austin] wie gewünscht funktioniert haben. Hoffentlich wird das auch der Fall sein bei den weiteren Neuerungen für Mexiko und Brasilien."
Großes Update auch bei Racing Bulls
Ganz ähnlich wie bei McLaren liest sich auch die Update-Liste bei Racing Bulls, dem zweiten Team neben McLaren, das ein "gemischtes" Paket mit Neuerungen geschnürt hat.
Auch im Fall des VCARB 01 von Liam Lawson und Yuki Tsunoda sind die Verkleidung und die Motorhaube umgestaltet worden, im Heck befindet sich ein größerer Luftauslass als sonst. "Das senkt den Druck auf die Kühler und erhöht die Durchflussmenge, was den Antrieb zusätzlich kühlt."
Racing Bulls setzt zwar keinen neuen Unterboden, wohl aber neue Luftleitbleche vor dem Eingang der Venturi-Tunnel und umgebaute Außenkanten am Unterboden ein. Das soll Verwirbelungen minimieren und den Abtrieb maximieren.
Wie Red Bull den RB20 schneller machen will
Red Bull nimmt am RB20 von Max Verstappen und Sergio Perez nur streckenspezifische Anpassungen vor, darunter sind größere Auslassöffnungen an den vorderen Bremsschächten, welche die Kühlkapazität für die Bremsen vergrößern sollen. Eine größere Austrittsöffnung im Heck der Motorhaube dient dem gleichen Zweck: mehr Kühlung für kritische Komponenten wie den Antrieb.
Auffällige Änderungen sind am Ferrari SF-24 von Charles Leclerc und Carlos Sainz zu sehen, nämlich große Kühlschlitze beim Übergang von Motorhaube zu Seitenkasten. "Das erhöht die Kühlkapazität des Antriebs, was aber auf Kosten der Fahrzeugeffizienz geht", wie Ferrari erklärt.
Und dann ist da noch Williams mit einer veränderten Beam-Wing-Variante, für die unterschiedliche Optionen zur Feinabstimmung zur Verfügung stehen. "Luftwiderstand und Abtrieb fallen damit geringer aus, aber auf eine Art und Weise, die in Mexiko als effizient eingestuft werden kann", so heißt es vom Team. Auch der FW46 von Alexander Albon und Franco Colapinto bekommt eine größere Motorhauben-Öffnung hinten für mehr Kühlung.
Mercedes ohne Updates, aber ...
Damit verbleiben wie angekündigt fünf Teams ohne im offiziellen FIA-Dokument hinterlegte Updates: Alpine, Aston Martin, Haas, Sauber und Mercedes. Doch gerade bei der Sternmarke ist die Ausgangslage in Mexiko besonders interessant, nachdem George Russell sein Austin-Update beim Qualifying-Crash vergangene Woche zu sehr beschädigt hat: Nur Hamilton fährt in Mexiko-Stadt mit den Neuteilen.
Warum auch Hamilton am Update festhält, obwohl es sein Auto vor einer Woche zu einer "Diva" gemacht und womöglich seinen Abflug im Rennen verursacht hat? "Weil wir noch Daten brauchen", so sagt der Mercedes-Fahrer. "Außerdem ist es an diesem Wochenende eine weniger holprige Rennstrecke." Das dürfte den W15 ruhiger auf der Fahrbahn liegen lassen.
Außerdem ist Mercedes gewarnt: "Wir sind in Austin etwas zu hart am Wind gesegelt, was die Abstimmung anging", sagt Russell. "Wir hatten das Auto wirklich aggressiv eingestellt und wirklich niedrig über dem Asphalt. Darüber sind Lewis und ich dann aber gestolpert." Weil Mercedes dennoch "echte Anzeichen einer starken Leistung" erkannt hat, bekommen die Neuteile in Mexiko ihre zweite Chance, so Russell.