Williams will Colapinto 2025 in der F1 sehen: Offen für Gespräche mit Sauber
Nach einem starken Einstand setzt sich Williams-Teamchef James Vowles für einen Verbleib von Franco Colapinto in der Formel 1 und liebäugelt mit Sauber/Audi
(Motorsport-Total.com) - Franco Colapinto hat in seinen ersten beiden Formel-1-Einsätzen in Monza und Baku beeindruckt, nachdem er mitten in der Saison das Cockpit von Logan Sargeant bei Williams übernommen hatte. Sein Teamchef James Vowles möchte den jungen Argentinier deshalb auch über 2024 hinaus in der Königsklasse sehen.
Allerdings sind die Plätze bei Williams mit Alexander Albon und Carlos Sainz ab 2025 bereits belegt. Für die nächste Saison ist aber bei Sauber (ab 2026 Audi) ein Platz frei.
Im Interview mit Motorsport.com zeigt sich Vowles daher offen für Gespräche, die es Colapinto ermöglichen könnten, neben Nico Hülkenberg im rivalisierenden Team Platz zu nehmen. "In zwei Rennen hat er der Welt gezeigt, dass er einen Platz in der Formel 1 verdient", bricht der Brite eine Lanze für Colapinto.
"Ich war schon immer ein fester Verfechter der Idee, dass man guten Fahrern die Möglichkeit geben muss, zu fahren", betont er. "Also werden wir sehen, ob wir eine Möglichkeit finden, mit Audi in dieser Situation zusammenzuarbeiten."
"Lassen wir uns überraschen, was am Ende daraus wird. Wir haben unsere Fahrerpaarung festgelegt. Ich denke, es ist nach wie vor die richtige Aufstellung für Williams, während wir wachsen und uns zu WM-Material entwickeln."
Fotostrecke: Die Formel-1-Rookies der vergangenen 20 Jahre
2005: 6 Rookies - 16. Tiago Monteiro (Jordan/7 Punkte), 18. Narain Karthikeyan (Jordan/5), 19. Christijan Albers (Minardi/4), 21. Patrick Friesacher (Minardi/3), 24. Vitantonio Liuzzi (Red Bull/1) und 25. Robert Doornbos (Minardi/0) Fotostrecke
Colapinto begann das Rennjahr in der Formel 2, wurde jedoch für die letzten neun Formel-1-Rennen befördert, um Sargeant zu ersetzen, der Schwierigkeiten hatte, seine Form aus der letzten Saison zu verbessern. Der Argentinier kam sofort auf Tempo und konnte sich, trotz eines Unfalls im Baku-Training, wieder fangen.
Er schlug Teamkollege Albon im Qualifying und fuhr mit einem achten Platz seine ersten Punkte in der Königsklasse ein. "Ich bin unglaublich stolz, wie ein Vater, auf das, was Franco erreicht hat, und ich möchte, dass er erfolgreich ist", sagt Vowles.
Auf lange Sicht soll der 21-Jährige das natürlich bei Williams sein. Doch in der Zwischenzeit gilt es, ihn in der Formel 1 so gut wie möglich beschäftigt zu halten. "Der richtige Weg, ihn zurück zu Williams zu bringen, besteht darin, sicherzustellen, dass er seine Karriere aufbaut. So einfach ist das", erklärt der Teamchef."
Auf die Frage, ob eine Freigabe erfolgen würde, während Colapinto in der Williams-Familie bleibt, antwortet Vowles: "Ich werde nicht auf die vertraglichen Vereinbarungen eingehen, aber er wird immer Teil der Familie sein. Das müssen Sie wissen, aber das bedeutet nicht, dass er nicht woanders fahren kann."