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Staffelstab von Red Bull übernommen: Racing Bulls das neue "Spaßteam" der F1
Früher galt Red Bull als Spaßteam der Formel 1 mit verrückten Aktionen und Lackierungen, doch mittlerweile scheint RB diese Rolle übernommen zu haben
(Motorsport-Total.com) - Nach seiner ersten Hollywood-Kooperation mit dem Blockbuster "Twisters" hofft das Red-Bull-Schwesterteam Racing Bulls, Sport und Unterhaltung noch stärker zu vermischen, mit dem ehrgeizigen Ziel, den Zugang zur Rennserie zu vereinfachen.
Die Umbenennung von AlphaTauri in RB, Racing Bulls oder VCARB war nicht unumstritten, da der neue Name dem des Hauptteams zum Verwechseln ähnlich ist, obwohl man sich ein eigenes Image schaffen möchte.
Red Bull war das ursprüngliche Spaßteam der Formel 1, als es 2005 in die Formel 1 einstieg. Es war bekannt für seine rauschenden Partys und denkwürdigen PR-Aktionen. So verkleidete sich die Boxencrew beim Grand Prix von Monaco 2005 als Klonkrieger, um für Star Wars Episode III zu werben, und ein Jahr später stand David Coulthard mit Superman-Umhang auf dem Podium.
Seitdem hat sich Red Bull zu einer Erfolgsmaschine entwickelt, die die meisten ihrer Stunts aus dem Fahrerlager fernhält, während sich das Rennteam auf die Arbeit konzentriert.
Das Schwesterteam RB versucht nun, den Staffelstab zu übernehmen, weil sich Daniel Ricciardo und Yuki Tsunoda bei den jungen Formel-1-Fans großer Beliebtheit erfreuen und die Blue-Chip-Partner Visa und CashApp als Titelsponsoren gewonnen werden konnten.
Als das Team in Las Vegas seine neue Identität vorstellte, kündigte Teamchef Peter Bayer an, dass das Team versuchen werde, die leere Leinwand zu nutzen, um mit seiner jungen und frischen Identität die Formel 1 mit Unterhaltung abseits der Rennstrecke zu verbinden.
Formel 1 und Kultur vereint
Beim Grand Prix von Miami veranstaltete das Team eine Autowaschaktion in Miamis Künstlerviertel Wynwood, um eine farbenfrohe, einzigartige Lackierung vorzustellen, und vor dem Grand Prix von Silverstone schloss es einen Vertrag mit Warner Bros. ab, um den Blockbuster "Twisters" zu promoten - ganz in der Tradition des Mutterteams.
Für Bayer ist dies nur der erste Schritt, mit dem Team auch abseits der Rennstrecke aktiv zu werden - nicht nur, um seinen Partnern für ihr Geld etwas zu bieten, sondern auch, um die Fangemeinde des Teams auf die jüngere und vielfältigere Zielgruppe auszuweiten, die die Formel 1 insgesamt aktiv anspricht.
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"Die Autowäsche in Miami war wahrscheinlich das beste Beispiel dafür, was wir erreichen wollen", sagt Bayer gegenüber Motorsport.com. "Wir wollen den Sport durch Aktivitäten demokratisieren, an denen jeder teilnehmen kann. Es ist eine Kombination aus Formel-1-Inhalten, gemischt mit Musik, Kunst und Kultur."
"Wir haben mit dem Film Twisters weitergemacht und haben eine Reihe weiterer Filmpartnerschaften in Aussicht, aber wir werden auch alles, was mit Musik zu tun hat, weiter vorantreiben, weil wir glauben, dass Musik eine dieser universellen Sprachen ist, die jeder versteht", so Bayer.
"Wir versuchen, Dinge außerhalb der Formel 1 zu machen, weil viele Leute nicht zu den Rennen kommen können, weil sie entweder ausverkauft oder zu teuer sind. Wir glauben, dass es diese junge Zielgruppe gibt, die noch nicht so bedient wird, wie wir es meiner Meinung nach tun sollten", sagt er.
RB mit jüngster und diversester Fanbase
"Wir haben junge weibliche Fans, die zu uns kommen, und genau darin sehen wir eine große Chance. Ich habe mit Daisy Edgar-Jones gesprochen, der Hauptdarstellerin von Twisters, und sie erzählte mir, dass sie sich mit all ihren Freunden trifft, um die Netflix-Serie zu sehen und die Ergebnisse und Fahrer zu verfolgen."
"Das hätte es vor ein paar Jahren noch nicht gegeben. In der Formel 1 hätten sich Typen wie ich mit fünf Freunden und ein paar Bier getroffen!"
Doch warum glaubt Bayer, dass RB oder VCARB, wie er das Team lieber nennt, für Sponsoren und Hollywood so attraktiv ist? "Ich denke, es liegt daran, dass es jemand Neues gibt, der die Dinge anders angeht und versucht, die verschiedenen Zielgruppen zu erreichen, die wir haben", erklärt er.
"Die Formel 1 liefert uns all diese Erkenntnisse und Daten, und soweit ich mich erinnere, sind wir das Team mit der ausgeglichensten Fangemeinde zwischen Männern und Frauen, wir haben die jüngste Zielgruppe. Und das ist die perfekte Zielgruppe für den Film."
Synergien mit Red Bull eher im Marketing
Darauf angesprochen, dass eine solche Partnerschaft noch vor wenigen Jahren eher für Red Bull als für das Schwesterteam in Frage gekommen wäre, nickt er: "Ja, das stimmt. Offensichtlich ist das Teil der Red-Bull-DNA."
"Red Bull hätte die Partnerschaft auch machen können, aber es passt einfach besser zu uns", so Bayer. "Wir nennen Red Bull immer den großen Bruder, und das stimmt in vielerlei Hinsicht. Sie kämpfen um die Weltmeisterschaft. Sie haben auch einige große Sponsoren, und in einigen Bereichen haben sie wahrscheinlich weniger Freiheiten, so etwas unterzubringen."
"Außerdem musste alles sehr schnell gehen und wir haben immer noch den Freiraum, nicht nur physisch am Auto, sondern auch die Möglichkeit, eine Partnerschaft wie Twister einzugehen, was eine Win-Win-Situation ist."
"Viele Leute haben über Synergien gesprochen und darüber, wie wir uns gegenseitig helfen und zusammenarbeiten können. Die Wahrheit ist, dass es auf der technischen Seite nicht so viel zu gewinnen gibt, aber auf der Kommunikations- und Marketingseite gibt es viele Möglichkeiten, auf sehr sinnvolle Weise zusammenzuarbeiten".
Unterstützung von Stefano Domenicali
Die Initiativen, die das Team auf kommerzieller Ebene ergriffen hat, haben laut Bayer auch die Formel 1 und ihren Boss Stefano Domenicali beeindruckt, da dies genau die Richtung ist, in die Liberty Media die Serie führen möchte.
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"Wir werden unsere Aktivitäten abseits der Rennstrecke fortsetzen, wir haben einige aufregende Lackierungsänderungen und Launch-Events vor uns", fügt er hinzu. "Die Formel 1 hat uns sehr unterstützt und weiß zu schätzen, was wir tun. Ich spreche viel mit Stefano. Er liebt es, weil er und Liberty Media den Sport so wachsen sehen."
"Schauen Sie sich die Veranstaltung in Silverstone an, dort gibt es ein Fan-Fest, das einfach unglaublich ist. Es gibt Live-Bands und es werden immer mehr", so Bayer. "Ein Grand Prix ist heutzutage so viel mehr als nur ein Rennwochenende."