• 27. Juli 2024 · 22:00 Uhr

Wolff-Zuversicht nach Umbau: "Unserem Chefingenieur ist was eingefallen"

Mercedes ändert über Nacht das Auto: Das zahlt sich für das Qualifying in Spa zwar schon mal aus, liefert mit Blick auf das Rennen aber auch neue Fragezeichen

(Motorsport-Total.com) - Für die absoluten Spitzenpositionen reicht es für Mercedes im Qualifying zum Großen Preis von Belgien zwar nicht, trotzdem sieht Silberpfeil-Teamchef Toto Wolff sein Team am Samstag "bei der Musik dabei", und ist damit nach dem Zeittraining in Spa entsprechend "zufrieden".

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Lewis Hamilton und George Russell fuhren auf die Plätze vier und sieben Zoom Download

Der Grund: Mercedes ist nach einem schwierigen Freitag mit dem Auto der Turnaround gelungen. "Wir wissen, dass wir gestern ein paar Dinge falsch gemacht haben. Das haben wir am Auto verändert und zurückgebaut", so Wolff bei ServusTV. Dazu zählt auch der Unterboden, wobei der Teamchef darauf nicht den Fokus legen will: "Wir glauben, es war eher ein mechanisches Ding, wo wir uns verhaut haben", erklärt der Österreicher.

Stattdessen offenbart Wolff: "Über Nacht ist unserem Chefingenieur, dem Andrew, was eingefallen. Das haben wir jetzt gemacht, und die Fahrer sagen, das Auto ist besser." Besagter Andrew Shovlin verrät nach dem Qualifying selbst: "Wir waren gestern weder mit der Balance noch mit der Pace des Autos zufrieden. Deshalb haben wir über Nacht einige größere Änderungen an der Mechanik und der Aerodynamikspezifikation des Autos vorgenommen."

Dabei stellte das unbeständige Wetter das Team aber vor größere Probleme, denn: "Wir hatten auf ein trockenes Fenster im dritten Training gehofft, um diese Änderungen zu evaluieren, aber leider blieb es die ganze Zeit über nass und wir hatten keine Chance, aussagekräftige Runden zurückzulegen." Zumindest in Bezug auf die Rennpace wisse man daher nicht, "wo wir stehen werden", räumt der Brite ein, "denn das Auto ist ganz anders als das, das wir gestern im Trockenen gefahren sind".

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Hamilton fühlt sich bei Regen bekanntlich wohl und schlug Teamkollege Russell Zoom Download

Damit wird der Grand Prix in Spa für die Silberpfeile ein bisschen ein Trip ins Blaue, doch Wolff bleibt zuversichtlich: "Hier weiß man nie, was über die Berge zieht. Aber so wie es ausschaut, ist es trocken. Und deswegen denken wir, dass es ein Rennen mit den McLarens wird. Und dann wird der Verstappen vielleicht von hinten noch dazustoßen", erklärt der Mercedes-Teamchef mit Blick auf den strafversetzten Weltmeister.

Dass es gegen Red Bulls WM-Spitzenreiter im Rennen schwer werden dürfte, darüber macht sich auch Wolff keine Illusionen: "Gestern war er absolut die Benchmark, und deswegen glaube ich, wird er das auch morgen sein", erklärt der Wiener, Gleiches gelte für die im Trockenen "brutal schnellen" McLaren. Ferrari und Pole-Mann Charles Leclerc schätzt er hingegen schwächer ein: "In den Longruns waren sie nicht so gut gestern im Trockenen, aber man kann natürlich den Leclerc niemals abschreiben."

Entscheidender letzter Run: Mercedes gehen Reifen aus

"Heute sind sie am Ende als einzige mit dem neuen Reifen rausgefahren", erklärt Wolff, "die haben auf ein trockenes Ende gegambelt, und das ist ihnen aufgegangen". Mercedes indes sei früh draußen gewesen, habe "den konservativen Weg gewählt. Wahrscheinlich hätten wir aus der Poleposition starten können, wenn man es so gemacht hätte wie der Leclerc", hadert der Mercedes-Boss.

Doch der Runplan der Silberpfeile hatte einen Grund, wie Chefingenieur Shovlin verrät: "Im Q3 hatten wir nur noch einen neuen Satz Intermediates zur Verfügung. Deshalb entschieden wir uns dazu, mehr Sprit mitzunehmen und mehrere Runden zu fahren, um die trockensten Bedingungen zu erwischen. Das war ähnlich wie bei McLaren."

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Nicht ideal: Am Ende hatte Hamilton nur noch einen Satz der Intermediates Zoom Download

Der Brite erklärt: "Wir haben allerdings gegen den Ferrari von Leclerc verloren, der seinen neuen Satz erst ganz zum Schluss einsetzte. Hätten wir nicht so viel Sprit an Bord gehabt, hätten wir die Pace für Platz zwei gehabt." Das glaubt auch Lewis Hamilton: "Wir hätten mit dem perfekten Timing beim letzten Run weiter vorne sein können, aber am Ende hatten wir eben nur noch einen Satz, und die anderen Jungs hatten mehr", sagt der Rekordweltmeister.

Über den Regen habe er sich trotzdem gefreut, so Hamilton: "Bei diesen Bedingungen fühle ich mich immer wohl", erklärt der Brite, dass es sogar "eine Erleichterung" gewesen sei, dass es nass wurde: "Wir waren gestern eine Sekunde hinten, also vielleicht wären wir auch heute sieben Zehntel weg gewesen, aber damit wären wir sicher nicht im Kampf um die Top-3 gewesen", rechnet Hamilton vor: "Wir können uns also nicht beschweren."

"Drittes Jahr in Folge": Russell rätselt über Spa-Probleme

Wie Stallgefährte Russell rückt auch der Brite in der Startaufstellung wegen Verstappens Motorstrafe um eine Position nach vorne, auf die dritte Startposition. Russell fährt am Sonntag als Sechster los: "Ich denke, es war ein faires Resultat. Nicht einfach da draußen, und auch nicht unsere beste Session", sagt der Brite, "aber von Platz drei bis Platz acht ging es auch ziemlich eng zu".

Dass die Silberpfeile in Spa mit Schwierigkeiten zu kämpfen haben würden, kam für Russell indes wenig überraschend: "Es ist das dritte Jahr in Folge, dass wir in Silverstone sehr schnell waren - und diese Saison wirklich besonders schnell - und dann in Spa Probleme hatten." Dabei seien die Streckentypen sich recht ähnlich, so der Mercedes-Star, der fordert: "Wir müssen verstehen, warum das so ist."

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P3? Bei Russell fehlte dafür ein gutes Stück - Teamkollege Hamilton holte ihn Zoom Download

Dabei würden diese "Eigenheiten", welches Auto wo wie gut funktioniert, nicht nur für Mercedes gelten: "Red Bull scheint hier immer zu fliegen, das ist immer ihre stärkste Strecke der Saison, zusammen mit Österreich. Für uns sind es eher Silverstone und Barcelona, wo wir immer gut unterwegs sind. Der Sache sollten wir wirklich mal auf den Grund gehen", erhofft sich Russell davon weitreichendere Möglichkeiten, um Potenzial im Auto freizusetzen.

Für Spa werde es mit der angesprochenen Red-Bull-Stärke laut Russell entsprechend schwierig, Verstappen auf seiner Aufholjagd lange hinter sich zu halten: "Ich bin ziemlich sicher, dass er sehr schnell nach vorne kommt." Teamkollege Hamilton stimmt zu, will aber nicht nur auf Verstappen schauen: "Wir haben die McLarens hinter uns, einen Red Bull davor, und ein anderer schneller Red Bull wird von hinten kommen. Es wird hart", prognostiziert der Brite.

Trotzdem glaubt Hamilton: "Vielleicht gibt es eine kleine Chance, dass wir ums Podium kämpfen." Dafür hänge aber viel von der Longrunpace im Trockenen ab: "Die Racepace war bei den anderen jedenfalls stark. Ich hoffe jetzt, dass unsere über Nacht vorgenommenen Änderungen furchten, und wir dann eventuell etwas besser aufgestellt sind." Wegen der Wolken, die am Samstag über Spa hingen, hängt darüber aber bekanntlich noch ein Fragezeichen ...

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