• 15. Juli 2024 · 11:30 Uhr

Triple-Header: Einst "Notfallmaßnahme", jetzt "kein Problem" mehr

Wie sich die Wahrnehmung von drei direkt aufeinander folgenden Formel-1-Rennen seit 2018 verändert hat und weshalb Triple-Header heute akzeptiert werden

(Motorsport-Total.com) - Niemand in der Formel 1 ist begeistert von einem "Triple-Header", also drei Rennwochenenden in direkter Abfolge ohne Pause. Trotzdem haben sich diese Triple-Header durchgesetzt: Sie sind inzwischen fester Bestandteil des Formel-1-Kalenders. Dabei sollten sie das eigentlich gar nie werden.

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Formel 1 im Wochenrhythmus: Triple-Header sind inzwischen Standard Zoom Download

2018 hat der damalige Formel-1-Sportchef Ross Brawn den ersten Triple-Header mit Frankreich, Österreich und Großbritannien noch als eine "Notfallmaßnahme" beschrieben, weil man eine Terminüberschneidung mit der Fußball-WM habe vermeiden wollen. Damals sagte Brawn: "Das ist nichts, was wir in Zukunft wiederholen möchten."

Doch schon 2020 waren die Triple-Header wieder da, und das gleich zum Auftakt der Saison mit drei Grands Prix hintereinander. Das nahmen die Formel-1-Teams hin, schließlich war es erneut eine "Notfallmaßnahme", um in der Corona-Pandemie bei einem stark verzögerten Saisonbeginn überhaupt eine komplette Rennsaison darstellen zu können.

Der damalige McLaren-Teamchef Andreas Seidl stellte aber klar: "Triple-Header sind definitiv kein nachhaltiger Schritt. Wir sprechen uns dagegen aus. Und wir müssen klarstellen, dass das nicht der neue Standard in der Formel 1 sein kann."

Triple-Header sind gekommen, um zu bleiben

Wenige Jahre später ist aber genau das eingetreten: 2024 absolviert die Formel 1 bei 24 Grands Prix gleich drei Triple-Header. Der erste mit Barcelona, Spielberg und Silverstone liegt bereits hinter den Beteiligten. Es kommen noch der Dreierpack mit Austin, Mexiko-Stadt und Sao Paulo sowie ein weiterer Triple-Header mit Las Vegas, Lusail und Abu Dhabi, dann sogar mit Interkontinental-Flug dazwischen.

Ähnliches hatte die Formel 1 Ende 2023 schon zermürbt: Für die drei letzten Saisonrennen waren die Teams von Sao Paulo in Brasilien nach Las Vegas in den USA und von dort nach Abu Dhabi in den Vereinigten Arabischen Emiraten geschickt worden. Am Ende fühlten sich viele Beteiligte wie "Zombies", weil Zeitpläne und Zeitverschiebungen ihnen extrem zugesetzt hatten.

Europa geht ja noch, aber ...

Wenn es aber um Triple-Header in Europa geht, dann ist es "nicht so schlimm", so formuliert es zumindest Fernando Alonso. Begründung: "Die Teams wissen inzwischen gut damit umzugehen." So sieht es auch Valtteri Bottas, der Triple-Header im europäischen Raum für "immer noch machbar" hält.

Weiter sagt Bottas: "Natürlich stellt das eine wirklich hohe Belastung dar für die Mitarbeiter im Team mit den längsten Arbeitstagen. Aber neu ist das Thema nicht. Back-to-Back-Rennen und Triple-Header gibt es schon seit geraumer Zeit und die Teams kommen inzwischen besser damit klar."


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Maßnahmen wie "Personalrotation und dergleichen" seien eine Hilfe dabei, Triple-Header erfolgreich zu meistern, erklärt Bottas. "Ich weiß, es ist hart für manche Beteiligten. Aber wenn man es richtig macht, geht es schon. Dafür braucht es aber die Unterstützung des Teams, damit sichergestellt ist, dass die Leute gesund bleiben und nicht zu viele Stunden ableisten."

Triple-Header auch im Formel-1-Kalender 2025

Aus Fahrersicht seien Triple-Header in Europa "in Ordnung" und ausdrücklich "kein Problem", meint Bottas. Bei größeren Distanzen aber sieht es laut Alonso anders aus: Ihn habe zum Beispiel die Frühphase der Saison 2024 erheblich an Kraft gekostet, obwohl zwischen Australien, Japan und China jeweils zwei Wochen Pause bestanden hatte. "Das dürfte auch den Leuten im Team schwerer gefallen sein", sagt Alonso.

Und es wird ihnen vermutlich weiter schwerfallen, denn für 2025 plant die Formel 1 in ihrem Kalender erneut mit Triple-Headern: Japan, Bahrain und Saudi-Arabien bilden kurz nach Saisonauftakt den ersten Dreierpack. Nur Wochen später folgt mit Imola, Monaco und Barcelona der zweite Triple-Header. Und ganz zum Schluss reist die Formel 1 im Wochentakt von Las Vegas nach Katar und weiter nach Abu Dhabi.

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