• 07. Juni 2024 · 12:55 Uhr

Charles Leclerc: Lange, langsame Kurven sind immer noch Ferraris Schwäche

Charles Leclerc hat die Feier nach Monaco gut überstanden und sieht jetzt dem Alltag entgegen: Er glaubt, dass der Rückstand auf Red Bull generell nicht so groß ist

(Motorsport-Total.com) - Gut erholt kommt Charles Leclerc zum Formel-1-Rennen nach Montreal. Wer geglaubt hätte, der Monegasse hätte nach seinem umjubelten Heimsieg zwei Wochen durchgefeiert, der hat sich geirrt. "Ich bin definitiv nicht die größte Partykanone im Paddock", lacht der Ferrari-Pilot.

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Ferrari ist laut Charles Leclerc nah an Red Bull dran Zoom Download

"Die Feier war schön, und die Kopfschmerzen am Montag waren nicht allzu schlimm", sagt er. "Ich habe gut geschlafen, um mich von einer sehr anstrengenden Woche zu erholen. Nach der Feier am Sonntag brauchte ich ein bisschen Ruhe, aber schon am Dienstag war ich wieder bei 100 Prozent."

In Montreal herrscht an diesem Wochenende in gewisser Weise wieder Alltag. Denn Ferrari möchte versuchen, auf den Erfolgen von vor zwei Wochen aufzubauen und das nächste gute Ergebnis hinterherzuschieben.

Denn so läuft die Formel 1: Die Erfolge der Vergangenheit sind fast schon vergessen und das Wochenende beginnt wieder von vorne.

Kann die Scuderia Red Bull wie in Monaco erneut schlagen? Die Vorzeichen könnten zumindest schlechter stehen, denn auch in Montreal könnte die Schwäche der Bullen über die Randsteine zum Vorschein kommen. Das sollte Ferrari entgegenkommen, weiß Leclerc.

"Wir hatten mit diesem hier jetzt drei Rennen, wo Randsteine und Bodenwellen eine große Rolle gespielt haben. Hier sind Bodenwellen nicht ganz so von Bedeutung, aber das Fahren über die Randsteine ist ein wichtiges Thema", sagt er.

Leclerc: Es fehlt nicht viel auf Red Bull

Daher glaubt er, dass man an diesem Wochenende einen ähnlichen Trend wie zuvor sehen sollte. Und der heißt: Red Bull ist schlagbar. "Ich erwarte aber, dass Red Bull ab Barcelona zulegen wird, auch wenn ich hoffe, dass das nicht der Fall sein wird."

Die jüngsten Ergebnisse haben zumindest Hoffnung gemacht, dass sich doch noch ein etwas spannenderer WM-Kampf entwickeln wird. Durch seinen Sieg in Monaco hat sich Leclerc jetzt bis auf 31 Punkte an Verstappen herangeschoben, der damit aber immer noch mehr als einen Sieg Vorsprung hat.


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"Ich denke, wir haben einen guten Job gemacht, wenn wir auf unseren ersten Saisonteil blicken", sagt er. "Wenn man bedenkt, dass wir ein Stück hinter Red Bull sind, dann sind wir nicht so weit weg und haben nicht viele Punkte verloren. Und das war das Wichtigste."

"Jetzt müssen wir uns auf uns selbst fokussieren und hoffentlich so schnell wie möglich neue Teile bringen, um die Lücke auf Strecken zu schließen, die für Red Bull etwas normaler sind, und sie etwas mehr unter Druck zu setzen."

Lange, langsame Kurven als Schwachpunkt

Und so wie Red Bull seine Schwächen mit den Randsteinen hat, hat natürlich auch der SF-24 so seine Schwachpunkte. Laut Leclerc kommt das Auto vor allem in langgezogenen langsamen Kurven nicht zurecht, was vor allem in China mit seiner Schneckenkurve ersichtlich wurde. "Ich würde sagen, dass ist unser Hauptproblem."

"Aber das ist nicht alles", meint der Monegasse weiter. Es seien viele kleine Details, die den Unterschied zu Red Bull ausmachen würden.


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"Ein neues Paket mit ein bisschen mehr Abtrieb und ein bisschen weniger Luftwiderstand würde schon reichen, um die Lücke zu schließen. Denn am Ende sprechen wir im schlimmsten Fall über zweieinhalb Zehntel, was wirklich wenig ist. Das sind pro Kurve Hundertstel", so Leclerc.

"Wir müssen auf jedes kleine Detail schauen, und wenn wir nur unser Paket optimieren, finden wir schon ein Zehntel, was schon der halbe Rückstand ist."

Dank Vasseur: Gute Veränderungen bei Ferrari

Für Ferrari scheint es wieder in die richtige Richtung zu gehen, was auch Teamchef Frederic Vasseur zu verdanken ist, der das Team 2023 von Mattia Binotto übernommen hatte und aus der häufig belächelten Truppe wieder einen ernsten Sieganwärter geformt hat.

"Sicherlich gab es Veränderungen, aber ich mag diese Änderungen", sagt Leclerc. "Wir verlieren definitiv keine Zeit bei Entscheidungen und bis jetzt - und da klopfe ich auf Holz - waren die Entscheidungen häufig richtig."


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"Eine Sache, die für mich auch sehr wichtig ist: Wir dürfen bei gewissen Richtungen keine Versagensängste haben", betont er. "Manchmal muss man mutig sein und in eine Richtung gehen, von der wir alle überzeugt sind, auch wenn es vielleicht riskant ist."

In der Vergangenheit habe Ferrari hingegen häufig die sicherere Variante gewählt, doch Leclerc sagt, dass sich das Risiko meist ausbezahlt. "Wir haben so viele unglaublich talentierte Ingenieure, und wenn sie in eine Richtung gehen, egal wie riskant sie ist, dann sind wir alle überzeugt davon, dass es die richtige ist. Und bis jetzt zahlt es sich aus."

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