• 25. Mai 2024 · 08:05 Uhr

"Schauen uns alles an": Bekommt RB sein Startproblem in den Griff?

Das Team Racing Bulls will bei den Startübungen in Monaco verschiedene Dinge ausprobieren, um seine Probleme beim Start in den Griff zu bekommen

(Motorsport-Total.com) - Bekommen die Racing Bulls ihr Startproblem in Monaco in den Griff? Yuki Tsunoda und Daniel Ricciardo klagen schon über weite Teile der Saison über schlechte Starts und mussten einen solchen auch zuletzt in Imola wieder hinnehmen. Beide RB-Piloten hatten am Start jeweils zwei Plätze verloren, was auf der überholfeindlichen Strecke natürlich hinderlich ist.

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Die Racing Bulls wittern so langsam Morgenluft Zoom Download

Noch mehr wäre es das aber in Monaco, wo man eventuell verlorene Plätze nicht so einfach wieder gutmachen kann. Daher arbeitet man im Team fieberhaft daran, das Problem in den Griff zu kriegen - wenn man denn erst einmal wüsste, woran es liegt.

"Um ehrlich zu sein, weiß ich die Antwort darauf nicht", gibt RB-Renndirektor Alan Permane zu. "Wir probieren verschiedene Dinge, um es zu verbessern. Wir müssen einfach sicherstellen, dass wir jeden Bereich ausloten - von den Reifen über die Kupplungskontrolle bis zur Motorenkontrolle."

Drei Probestarts hat man nach den Trainingssessions in Monaco, bei denen die Racing Bulls verschiedene Dinge ausprobieren wollen.

Auch Daniel Ricciardo betont, dass das Team einen großen Fokus auf das Thema legt. "Natürlich bereitet man sich immer vor, aber wir machen einfach mehr, weil es Teams gibt, die konstant besser starten als wir. Also irgendetwas fehlt uns da, und wir wollen herausfinden, was es ist", so der Australier.

"Wenn einem etwas fehlt, muss man sich manchmal selbst herausfordern: Bin ich aufgeschlossen genug? Sind wir in unseren Gewohnheiten festgefahren? Sind unsere Prozesse ausreichend? Was können wir tun?", sagt er. "Wir versuchen, uns gegenseitig mehr und mehr herauszufordern, und das ist alles, was wir tun können."


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Geschäftsführer Peter Bayer sieht die Sache allerdings nicht ganz so tragisch. RB habe in dieser Saison schon sehr gute Starts gehabt, aber auch weniger gute wie in Imola. "In Imola wurde es vielleicht dadurch verstärkt, dass sich in Kurve 1 entweder alles rechts oder alles links stauen kann, und wir hatten etwas Pech, dass wir auf der linken Seite etwas festgesteckt waren", sagt er.

Trotzdem glaubt auch er daran, dass sich das Team in diesem Bereich noch verbessern kann: "Wir schauen uns alle verschiedenen Elemente an, von den Reifen bis zur Kupplung. Aber ich schätze, dass unser Optimum in einem sehr schmalen Fenster liegt, und wir schauen, wie wir das größer machen können, damit es etwas mehr verzeiht."

Auch in Imola wieder Punkte

Abgesehen von den Starts läuft es für die Racing Bulls immer besser. Nach einem holprigen Saisonbeginn konnte man zuletzt fast in jeder Woche Punkte einfahren. Yuki Tsunoda landete in Melbourne und Miami auf Position sieben, Daniel Ricciardo feierte in Miami mit Rang vier im Sprint ein starkes Ergebnis.

Zuletzt in Imola gab es aufgrund fehlender Ausfälle nicht viel zu holen, und trotzdem war es wieder Tsunoda, der den einzigen Punkt der Nicht-Top-5-Teams abstaubte.


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"Das fühlt sich gut an", sagt der Japaner, der mit bislang 15 Punkten nur zwei Zähler weniger geholt hat als in der gesamten vorherigen Saison. "Die Performance des Autos in diesem Jahr ist ziemlich konstant und man kann sich leicht anpassen. Bislang habe ich viel Spaß."

Und mittlerweile scheinen auch die Erwartungen des Teams gestiegen zu sein, wie Ricciardo nach Imola erkannt hat. "Das ist schon etwas, dass [Teamchef] Laurent [Mekies] nach dem Rennen gesagt hat: Er konnte sehen, dass alle unzufrieden waren, dabei haben wir einen Punkt geholt."

"Wir haben unsere Hauptgegner geschlagen, und wissen, dass wir realistisch im Kampf der Top 6 drin sind", so der Australier. "Ich war natürlich enttäuscht, dass ich den Punkt nicht geholt habe, aber die Atmosphäre im Team ist jetzt so, dass wir dazugehören. Und ich glaube, das ist der Start von etwas deutlich Kraftvollerem, das uns nach vorne bringt."

Viel Low-Speed: Gute Chancen in Monaco?

Das will man natürlich auch an diesem Wochenende in Monaco umsetzen, wo man sich durchaus Chancen auf ein gutes Ergebnis ausrechnet. "Ich möchte die Erwartungen nicht zu hoch schrauben, aber unsere Stärken scheinen bislang im Low-Speed-Bereich zu liegen", sagt Permane.

Zwar war der VCARB 01 dafür beim Topspeed schlecht, wie man in den Messungen in Miami sehen konnte, doch in Monaco fällt der Highspeed-Bereich weg. "Aber es ist Monaco, es kann dir unschöne Überraschungen geben", weiß er.

Im Training am Freitag hatten die beiden RB-Piloten erst einmal nur die Plätze elf (Tsunoda, +1,071 Sekunden) und 16 (Ricciardo, +1,299) belegt.

Tsunoda sagt, dass er mit deutlich mehr Optimismus in das Rennen geht, als es vor Imola der Fall gewesen wäre. "Imola war eine kleine Überraschung, wie viel Performance wir hatten", sagt er. "Es kann aber auch andersherum sein, das weiß man nie. Wenn das Team wie in Imola performen könnte, dann wäre das großartig."

Upgrades bei fast jedem Rennen

Und damit das so bleibt und im Bestfall noch besser wird, hat das Team auch in Monaco wieder ein Upgrade mit. Das meiste ist allerdings streckenspezifisch, wie ein Heckflügel, der auf die High-Downforce-Anforderungen getrimmt ist, was bei so ziemlich allen Teams der Fall ist.

Generell möchte RB aber bei seiner Strategie bleiben und zu fast jedem Rennen etwas Neues mitbringen. Laut Permane werde man auch bei den nächsten Rennen in Kanada und Barcelona ein Upgrade haben, danach wird man sehen. "Ich bin aber sicher, dass es fast überall zumindest ein bisschen sein wird. Vielleicht nicht jedes Rennen, aber bisher war es fast immer."


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"Ich glaube, nur in Imola hatten wir nichts", so Permane. Da wollte man eigentlich einen neuen Unterboden bringen, "aber den hatten wir dann ein Rennen früher in Miami, und das hat sich ausbezahlt."

In Miami hatte es Platz vier und acht im Sprint gegeben, dazu Platz sieben von Tsunoda im Rennen - eine starke Ausbeute für ein Nicht-Top-5-Team. Haas und die restlichen Teams dahinter hat man daher in der WM aktuell gut im Griff, und in Monaco dürfte man hoffen, dass man den Vorsprung noch ausbaut - und vielleicht sogar den ein oder anderen davor angreift.

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