• 25. Mai 2024 · 22:08 Uhr

Niederlage einkalkuliert: Hamilton nicht mit gleichem Material wie Russell

Mercedes-Superstar Lewis Hamilton hat in Monaco nicht den gleichen Frontflügel wie sein Teamkollege - mit Blick auf seine Quali-Schwäche gibt sich der Brite ratlos

(Motorsport-Total.com) - Er ist der Mann mit den mit Abstand meisten Polepositions in der Formel 1 und galt mal als großes Qualifying-Ass - doch mittlerweile kriegt Lewis Hamilton ausgerechnet samstags von Teamkollege George Russell regelmäßig die Grenzen aufgezeigt.

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Frontflügel im Fokus: Lewis Hamilton und Teamkollege George Russell Zoom Download

So sehr, dass der Brite nach der Jagd auf die Startplätze in Monaco sogar Alarm schlägt: "Ich gehe nicht davon aus, dass ich George dieses Jahr im Qualifying nochmal schlage", zeigt sich Hamilton "definitiv frustriert" von Rang sieben und seiner Schwäche am Samstag: 1:7 steht es nach Monaco im Quali-Duell mit seinem Teamkollegen.

"Ich vestehe es nicht, aber ich weiß schon vorher, dass ich automatisch zwei Zehntel verliere, wenn wir ins Qualifying gehen", erklärt Hamilton: "Ich habe dafür momentan wirklich keine Erklärung, ich fahre nicht anders und die Runden sind wirklich gut. Keine Ahnung."

Aufgrund der angesprochenen Misere läuft Hamilton auch Gefahr, erstmals seit 2014 wieder ein Quali-Duell über die ganze Saison zu verlieren - vor zehn Jahren unterlag er in dieser Disziplin seinem damaligen Silberpfeil-Teamkollegen Nico Rosberg.

Was Hamilton in Anbetracht der aktuellen Schwierigkeiten wenig hilft: Mercedes hat für Monaco laut dem siebenfachen Weltmeister nochmal mit einem kleinen Update nachgelegt, zusätzlich zu dem aus Imola: "Wir hatten aber nur eines, und das hat George. Deshalb bin ich schon davon ausgegangen, dass es schwierig wird, ihn im Qualifying zu schlagen, weil er das neue Teil hat."

Hamilton streicht heraus: "Es gibt einen kleinen Unterschied zwischen den beiden Autos. George hat den überarbeiteten Frontflügel, und der sorgt schon für einen Unterschied, vor allem in den schnellen Passagen."

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Lewis Hamilton tat sich im Qualifying mal wieder schwer im Vergleich zum Training Zoom Download

Allein: Was zunächst so klingen könnte wie eine Bevorzugung des Fahrers, der im Team bleibt - und nicht wie Hamilton 2025 zu Ferrari wechselt - hat nach Informationen von Motorsport.com, einer Schwesterplattform von Motorsport-Total.com, ganz andere Hintergründe: So soll Hamilton vor Monaco freiwillig auf den Einsatz des neuen Frontflügels verzichtet haben.

Einerseits, weil der Brite gerade für den kniffeligen Stadtkurs in den Häuserschluchten am Mittelmeer eine möglichst vertraute und stabile Basis haben wollte, andererseits, um im Falle eines in Monaco stets möglichen Unfalls nicht ohne adäquate Ersatzteile dazustehen.

Wolff: "Einen Schritt nach vorne gemacht"

Prinzipiell sei es aber großartig, dass sein Team überhaupt so viele Updates bringe, findet Hamilton: "Ich glaube auch, dass wir aus irgendeinem Grund dieses Wochenende viel näher dran sind", erklärt der Brite: "Das ist natürlich großartig zu sehen, das Auto fühlt sich auch viel besser an."

Mercedes-Teamchef Toto Wolff schlägt in die gleiche Kerbe wie sein Schützling: "Ich glaube, dass unser Fahrgefühl generell gut ist, über die Randsteine, das sieht man hier. Ich glaube aber auch, dass wir einen Schritt nach vorne gemacht haben", sagt der Österreicher, wenngleich er warnt: "Es kann natürlich auch wieder Rücksetzer geben, aber im Moment stimmt die Fahrtrichtung und das müssen wir jetzt einfach halten."

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Lewis Hamilton rätselt weiter über seinen Leistungsabfall am Samstag Zoom Download

Ob auch die in Monaco deutlich wärmeren Temperaturen Mercedes geholfen haben, dabei will sich Wolff im Interview mit Sky nach dem Qualifying nicht festlegen: "Ich weiß es nicht. Es ist so tricky hier in Monaco, wir haben dann begonnen die Kurven zu analysieren, wo der Schatten einfällt. Kurve eins war dann teilweise schattig, oben durchs Geschlängel auch. Da ist der Reifen dann sofort drei, vier Grad kälter als vorher und das dann richtig hinzukriegen, ist eine eigene Wissenschaft", sagt der Wiener.

Das Problem für Sonntag ist daran aus Sicht des Silberpfeil-Chefs: "Ich glaube, wir brauchen Regen, um hier Überholmanöver zu sehen. Das haben wir vorhin auch bei der Formel 2 gesehen, überholt wird nicht, außer einer fliegt ab. Overcut, Undercut, hat bisher hier auch nicht geklappt. Also vielleicht fahren wir morgen hintereinander im Kreis."

Russell hofft auf "eine Art Wendepunkt"

George Russell ist da, möglicherweise auch wegen seines guten fünften Startplatzes, am Samstag nicht so pessimistisch: "Das war heute ein starkes Ergebnis. Es sind nur zwei Hundertstelsekunden bis zum dritten Platz. Natürlich ist es frustrierend, wenn die Abstände so gering sind, aber das Wichtigste ist, dass wir Fortschritte machen."

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George Russell startet vom fünften Platz aus in den Monaco-Grand-Prix Zoom Download

Der Brite lobt: "Das Team hat mit Hochdruck daran gearbeitet, neue Teile früher als erwartet hierher zu bringen, und das weiß ich sehr zu schätzen, denn das Auto hat sich großartig angefühlt." Russell geht sogar so weit, dank der Performance auf "eine Art Wendepunkt" zu hoffen, "denn unser Auto war hier noch nie super stark".

Teamkollege Hamilton indes geht diese Erwartungshaltung zu weit: "Das Auto ist viel besser als in vorherigen Jahren. Aber dreieinhalb Zehntel ist trotzdem viel hier, das sind immer noch sechs Zehntel anderswo. Wir hängen bei der Pace also immer noch hinterher und müssen weiter pushen", glaubt der Brite und sagt: "Wir werden übers Jahr näher kommen, wenn mehr Upgrades kommen." Die dann irgendwann auch den Weg an Hamiltons Auto finden werden ...

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