• 22. Mai 2024 · 12:42 Uhr

Sebastian Vettel: Am Anfang war ich vom Halo-System nicht überzeugt

Im Zuge seiner Fahrt in Sennas McLaren MP4/8 diskutiert Sebastian Vettel die Entwicklung der Sicherheit seither - Seine Meinung zum Halo hat sich geändert

(Motorsport-Total.com) - Der Demorun in einem von Ayrton Sennas Formel-1-Autos war für Sebastian Vettel in Imola nicht nur emotional, sondern auch fahrerisch eine besondere Erfahrung. Der Deutsche durfte ans Steuer des McLaren MP4/8 von 1993 und schwärmte: "Mega, das Auto macht so viel Spaß. Es sind so schöne Autos."

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Ganz ohne Halo: Sebastian Vettel im McLaren von Ayrton Senna Zoom Download

Doch eines wurde dabei auch klar: In Sachen Sicherheit hat sich seitdem vieles getan - zum Glück. "Der Unfall und vor allem das Wochenende hat auch in dem Sinne etwas Gutes gehabt, weil es die Sicherheit wirklich noch mal vorangetrieben hat."

"Michael (Schumacher; Anm. d. R.) hat sich danach mit der Fahrervereinigung extrem engagiert, das Thema wirklich anzupacken und mehr dafür zu pushen", weiß der Deutsche.

Mit dem Tod von Senna und auch Roland Ratzenberger in Imola seien viele Fragen angestoßen worden, was das Thema Sicherheit betrifft. "Was für die nachfolgenden Generationen wie uns viel Positives gehabt hat. Dennoch bleibt es als sehr dunkles und tragisches Wochenende in Erinnerung", so Vettel.

Gänsehautmoment in Imola

Sky-Experte Timo Glock erinnert sich: "Ich weiß noch, wo ich war. Ich war zu Hause bei meinen Eltern, habe vor dem Fernseher gesessen und habe das live mitverfolgt. Ich war zwölf Jahre damals. Ich habe natürlich registriert, was da passiert, aber man vergisst so was auch ziemlich schnell im Laufe der Zeit."

"Und wenn man das dann noch mal so miterlebt, wie es Sebastian mit diesen Worten rübergebracht hat, da bekam man schon Gänsehaut", kommentiert er Vettels Tribut.

Der viermalige Weltmeister erklärt: "Mein Antrieb war, dass er (Senna) unterm Strich einer von uns gewesen ist, den wir nie kennenlernen durften. Man braucht nicht groß darüber diskutieren: Er war einer der Allergrößten überhaupt in der kurzen Zeit, die er hatte."

Und genau zu dieser Zeit gab es eben keine Cockpiterhöhungen, kein Headrest, wie es heute Standard ist. "Die Schultern waren frei, der Kopf war frei", hält Glock fest. Und Vettel ergänzt: "Wenn man das mit heute vergleicht, ist das ein Riesensprung."

Vettel zieht Vergleich zu heutigen Autos

"An dem Auto (von damals) ist deutlich weniger dran. Die Cockpits waren zwar schon aus Carbon und recht stabil, aber die Stärke ist ein Kindergeburtstag im Vergleich zu heute. Die Autos sind heute viel massiver gebaut, auch die Crash-Struktur am Seitenkasten, auch für einen Aufprall von vorne", erklärt Vettel.

"Die Nase ist ja heute sehr, sehr reguliert, dass, wenn es zu einem Unfall kommt, sie auch ihren Zweck erfüllt. Die Strecken sind extrem sicher geworden. Die Kurve hier, in der es passiert ist, hat man entschärft. Danach kamen viele, viele Entwicklungen."


Cockpitschutz erklärt: Wie Halo Leben rettet

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2018 wurde Halo eingeführt. In diesem Video erklären wir, warum der Sicherheitsmechanismus erfunden wurde und wie er funktioniert. Weitere Formel-1-Videos

"Halo kam, wo viele erst einmal sich davon abgeschreckt gefühlt und gesagt haben: 'Das ist uns im Weg, man kann nichts sehen.' Viele, viele Skeptiker. Ich selber war auch ästhetisch nicht davon überzeugt", gibt er zu, "aber damals hatte die FIA uns vorgestellt, welche Unfälle in die Kategorie fallen und warum es besser ist."

Auch sonst gab es im Laufe der Jahre Weiterentwicklungen, sei bei den Helmen der Fahrer oder ihrer feuerfesten Kleidung. "Da wurde extrem viel gemacht", sagt Glock.

Vettel: Gewicht der F1-Autos muss runter

"Deswegen ist es wichtig, auch heute weiter den Antrieb zu haben, die Autos sicherer zu machen", mahnt Vettel. "Vielleicht auch nur für Fall X, der ganz, ganz selten eintritt." Ein Anliegen ist ihm dabei besonders wichtig: "Das Gewicht der Autos ist meines Erachtens das, was runtermuss, auch für die Sicherheit."

"Es ist ein ganz anderes Gefühl, wenn man in einem leichten Auto einen Unfall hat als in einem schweren. Aber ja, es ist immer eine Balance", weiß der 2022 zurückgetretene Formel-1-Pilot. "Die Autos sind heute auch schwerer, eben weil sie sicherer sind."

"Wir haben von der Crash-Struktur gesprochen, die Seitenkästen, die Nase, am Heck. Aber ich glaube, die Sicherheit darf nie infrage gestellt werden", warnt Vettel.

"Das Halo ist eines der schwersten Teile, die in den letzten Jahren dazugekommen sind. An einem ungünstigen Ort aus Fahrdynamik-Sicht, weil es relativ weit oben ist. Aber das ist egal, denn ich glaube, es hat seinen Zweck schon mehr als einmal bewiesen."

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