• 18. Mai 2024 · 18:58 Uhr

Hülkenbergs "erstes Rodeo in Imola": Erst "Piano, Piano, dann Kaboom"

Nico Hülkenberg glänzt auch in seinem ersten Qualifying in Imola - Teamkollege Magnussen nimmt er über eine Sekunde ab, den Dänen aber trotzdem in Schutz

(Motorsport-Total.com) - Unglaublich aber wahr: In Imola hat Nico Hülkenberg noch nie ein Autorennen bestritten, weder in seiner langen Formel-1-Karriere, noch in den Jahren davor. "Es war mein erstes Rodeo hier, aber ich mag es und habe es genossen", grinst der Haas-Pilot nach seiner erfolgreichen Feuertaufe im Qualifying.

Foto zur News: Hülkenbergs "erstes Rodeo in Imola": Erst "Piano, Piano, dann Kaboom"

Wildes Rodeo über die Randsteine, aber Hülkenberg sitzt fest im Sattel Zoom Download

Der Kurs in der Emilia Romagna hat es Hülkenberg auf jeden Fall angetan: "Mit dem Racing morgen weiß ich noch nicht, aber darum mache ich mir jetzt keine Sorgen. Aber sich pushen und die Runden rausquetschen, das ist hier schon ziemlich cool."

Auch, weil die Herausforderung in Imola so groß ist: "Es ist brutal schwer hier, dass alles passt über die Runde. Die Kurveneingänge sind so schnell. Wenn der erste Einlenkpunkt nicht passt, bist du direkt drei Zentimeter weg von der Linie, dann kriegt dich der Wind."

"Sehr anspruchsvoll", sei Imola deshalb, auch wegen der Bodenwellen. "Die Strecke ist irgendwie sehr wellig geworden, man wird hier wirklich durchgearbeitet", sagt Hülkenberg, dem das "Klassische" an Imola trotzdem ein breites Lächeln auf die Lippen zaubert: "Die Rennstrecke ist eigentlich in ein Wohngebiet reingepflanzt, von Kurve 12 bis 14 denkst du, du bist in Rom, da sind die Pinienbäume, so eine Allee links und die Wände sind nah dran."

Hülkenberg über spezielle Dynamik in Imola

Hülkenberg findet: "Es ist ein ganz anderes Gefühl als Miami oder Schanghai. Ich finde das geil, diese historische Strecken haben einen ganz besonderen Vibe." Allerdings auch die ein oder andere Tücke, wie der Haas-Pilot am eigenen Leib erfährt: "Es ist einfach eine lustige alte Strecke, was diese Dynamik betrifft: Wenn du die Runde gut beginnst und ein paar Zehntel in den ersten Kurven gewinnst, dann entwickelt sich in gewisser Weise eine positive Dynamik. Wenn du aber etwas hinten bist, wirst du immer hinten bleiben und es ist schwer die Zeit zurückzubekommen", erklärt Hülkenberg.

So geht es dem Deutschen zu Beginn des Qualifying, doch dann packt der "Hulk" in Q1 den Hammer aus und rast von Rang 20 auf Platz eins! "Es war auf Messers Schneide. Hat mir gefallen, hat Bock gemacht, vor allem in Q1. Hinten erst einmal Piano, Piano und dann Kaboom!", lacht der Deutsche im Interview mit Sky.

Foto zur News: Hülkenbergs "erstes Rodeo in Imola": Erst "Piano, Piano, dann Kaboom"

Quali-König: Nico Hülkenberg setzt sich samstags einmal mehr die Krone auf Zoom Download

Hülkenberg erklärt mit Blick auf den zwischenzeitlichen Sprung an die Spitze: "Der erste Run in Q1 war nicht sauber und gut, aber dadurch wusste ich, dass ich noch ziemlich viel Rundenzeit in der Hinterhand habe, wenn ich meine Runde hinbekomme. Aber das hätte ich natürlich nicht erwartet."

"Als ich dann wieder an der Box war, war ich immer noch Dritter, was immer noch stark ist. Das war natürlich ziemlich überraschend, denn nach dem dritten Training sah es ziemlich düster aus", so Hülkenberg, "die Top 10 haben wir sicher nicht erwartet, unsere Erwartung vor dem Quali war irgendwo um Platz 13 oder 14 rum. Das kam ziemlich aus dem Blauen."

Hülkenberg verteidigt Magnussen: "Komplett geblockt"

Noch weiter hinten als erwartet landet am Samstag allerdings Teamkollege Kevin Magnussen: Als 18. scheidet der Däne nicht nur in Q1 aus, vor allem brummt Hülkenberg ihm im internen Duell über eine Sekunde Rückstand auf - in der Formel 1 Welten. Der Deutsche will den großen Abstand aber nicht überbewerten, nimmt seinen Stallgefährten stattdessen in Schutz: "Er hatte viel Verkehr, wurde komplett geblockt."

Foto zur News: Hülkenbergs "erstes Rodeo in Imola": Erst "Piano, Piano, dann Kaboom"

Italien und die Oldschool-Rennbahn von Imola machen Nico Hülkenberg Freude Zoom Download

Dass er selbst es im Qualifying hingegen immer so gut hinbekommt, dafür gibt es laut Hülkenberg kein spezielles Rezept: "Ich mache nur meinen Job, um ehrlich zu sein. Am Ende des Tages wird es natürlich immer mehr bemerkt, wenn man es gut macht, aber ich habe das eigentlich schon meine ganze Karriere lang so gemacht", sagt Hülkenberg bei Sky UK.

"Abhängig davon, wie konkurrenzfähig das Auto ist, ist man dann mehr am Radar oder weniger. Aber ich mache nichts wirklich anders. Ich bin nur seit meinem Comeback einfach in einem guten und starken Mindset, an einem glücklichen Platz, das gibt mir Selbstvertrauen und hilft mir auch auf der Strecke", glaubt der Deutsche.

Hülkenberg verrät: "Ich fühle mich sehr wohl in meiner Haut und es macht mir einfach Spaß. Ich genieße es jetzt mehr, als das im ersten Abschnitt meiner Karriere der Fall war - wegen der Pause, den verschiedenen anderen Umständen. Ich freue mich und bin hungrig auf mehr."

Letzter Schuss in Q3 senkt Zufriedenheit auf "97 Prozent"

Ganz zufrieden ist der Deutsche mit seiner Performance am Samstag aber trotzdem nicht, "nicht zu 100 Prozent, nur zu 97. Es war einfach diese letzte Runde", nennt Hülkenberg den für ihn unbefriedigenden Abschluss von Q3 als Grund: "Da habe ich anderthalb Zehntel verloren am Ausgang von Kurve drei und weiß nicht wie und warum, das werden wir uns anschauen."

Foto zur News: Hülkenbergs "erstes Rodeo in Imola": Erst "Piano, Piano, dann Kaboom"

"Wie in Rom" findet Nico Hülkenberg nach seinen ersten Imola-Eindrücken Zoom Download

Ein besseres Resultat sei dadurch verhindert worden: "Ich glaube Achter, Ricciardo hätte ich kaufen können - oder hätte ich kaufen sollen", sagt Hülkenberg. Durch den frühen Rückstand auf der Runde "musst du irgendwie versuchen, das zurückzukriegen. Du pushst ein bisschen mehr, bremst ein bisschen später, und oftmals geht es dann nicht gut. Irgendwie war die Runde dann eher so eine Negativspirale."

Was er im Rennen erwarten soll, diesbezüglich ist der Haas-Fahrer noch unschlüssig: "Überholen im Rennen könnte relativ mau werden", sagt er, schöpft aber Hoffnung aus der Tatsache, dass die Konkurrenz trotz teilweise umfassender Updates nicht enteilt scheint: "Es ist erst Samstag, also müssen wir mal abwarten wie morgen läuft, aber heute und auch gestern schon, hatte ich nicht das Gefühl, dass wir zurückfallen."

Hülkenberg glaubt: "Wir können mithalten mit der Gruppe der zweiten fünf Teams, so sah es zumindest aus. Aber es sind sehr enge Abstände, wir sind alle in einem Zehntel oder so, wirklich knapp. Deswegen muss man es wirklich jedes Mal richtig hinbekommen." So wie Hülkenberg am Samstag bei seiner starken Premiere im Imola-Qualifying.

Fotos & Fotostrecken
Foto zur News: Monaco: Die Fahrernoten von Marc Surer und der Redaktion
Monaco: Die Fahrernoten von Marc Surer und der Redaktion
Foto zur News: F1: Grand Prix von Monaco
F1: Grand Prix von Monaco
Sonntag

Foto zur News: F1: Grand Prix von Monaco
F1: Grand Prix von Monaco
Freitag

Foto zur News: F1: Grand Prix von Monaco
F1: Grand Prix von Monaco
Samstag

Foto zur News: F1: Grand Prix von Monaco
F1: Grand Prix von Monaco
Pre-Events
Folge Formel1.de
Formel1.de auf Facebook

Werde jetzt Teil der großen Community von Formel1.de auf Facebook, diskutiere mit tausenden Fans über die Formel 1 und bleibe auf dem Laufenden!

Formel-1-Quiz

Wie alt war Jim Clark, als er erstmals Formel-1-Weltmeister wurde?

Monaco Grand Prix 2024 Formel-1 Tickets kaufen