• 04. Mai 2024 · 12:41 Uhr

Punktereform: Warum nicht Zähler für alle Ankommer?

Bei der Teamchef-PK in Miami gibt es große Zustimmung zu einer Ausdehnung des Punktesystems - Allerdings stellt sich die Frage, wie weit man gehen soll

(Motorsport-Total.com) - Die Formel 1 diskutiert wieder einmal über ein neues Punktesystem. Seit 2010 gibt es Punkte für die ersten Zehn eines Formel-1-Rennens, der Sieger erhält 25 Zähler. Zur Diskussion steht nun ein Punktesystem bis zum zwölften Platz. Williams-Teamchef James Vowles geht das nicht weit genug.

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Punkte bis zum letzten Platz könnten die Rennen spannender machen, argumentieren die Teamchefs Zoom Download

"Warum bei Platz zwölf aufhören? Sollten wir nicht eher bis P14, 16 oder 20 gehen? Was ist die richtige Zahl?", fragt er im Rahmen des Miami-Grand-Prix. Als Grund für eine Ausweitung der Punkte sieht er vor allem die gestiegene Wettbewerbsfähigkeit des Feldes.

"Ich bin seit 25 Jahren hier [in der Formel 1]. Früher gab es nur Punkte für die ersten Sechs und Acht, dann wurden es zehn. Aber damals war die Streuung zwischen den Teams viel größer", sagt er und verweist auf Zahlen aus den vergangenen Rennen.

"Im letzten Rennen waren wir fünf Sekunden von den Punkten entfernt, in einem der Rennen davor eine Sekunde, im Rennen davor zehn. Das sind sehr kleine Abstände, und diese zehn Sekunden beschreiben das nicht ganz."

"In diesem Moment lagen sieben Autos hinter uns. Das ist eine ganz andere Welt als vorher. Es geht viel enger zu. Und deshalb glaube ich, dass es Sinn macht, [mehr] Punkte zu vergeben."

Zuspruch erhält er von anderen Teamchefs aus dem Mittelfeld der Formel 1. Racing Bulls-Teamchef Laurent Mekies hält den Vorschlag für eine gute Idee, "weil es kein Hinterbänklertum mehr gibt. Wir haben 10 sehr starke Teams.


Fotos: F1: Grand Prix von Miami 2024


"Wir wollen es den Fans erklären. Wir wollen es unseren Partnern erklären und wir glauben, dass die Punkte dazu beitragen werden, diesen P11, der für uns heute ein Sieg ist, aufzuwerten. Deshalb unterstützen wir natürlich eine Ausweitung des Punktesystems."

"Ob es dann P12, P14 oder was auch immer wird, können wir diskutieren, aber ich denke, dass das Niveau der Wettbewerbsfähigkeit der Teams heutzutage so hoch ist, dass der Kampf im Mittelfeld und der Kampf in den hinteren Reihen auch Punkte verdient.

Höhere Zuverlässigkeit macht Punkten schwieriger

Nichts unterstreiche das besser als die laufende Saison: "Wir haben auch im zweiten Teil der Startaufstellung einen fantastischen Kampf mit zehn Autos innerhalb von ein bis zwei Zehnteln. Unsere Poleposition ist momentan P11. Unser Sieg ist P11, solange an der Spitze nichts passiert. Und deren Zuverlässigkeit ist mittlerweile außergewöhnlich."

Womit ein weiterer Punkt genannt wäre. Sensationen wie Mark Webbers zwei Punkte durch einen fünften Platz in Australien 2002 im Minardi sind kaum noch möglich, weil technisch bedingte Ausfälle zur Ausnahme geworden sind. Auf der anderen Seite stehen die Puristen, die darauf verweisen, dass Minardi-Punkte auch damals schon eine Ausnahme waren, man sich Punkte verdienen müsse und diese sich in solchen Fällen entsprechend wie ein Sieg anfühlten.

Aston-Martin-Teamchef Mike Krack gibt zu bedenken: "Wir haben eine neue Fanbasis. Wir sind nicht mehr die Puristen, die wir viele Jahre lang waren. Deshalb denke ich, dass es wirklich an der Zeit ist, das zu überdenken. Ich persönlich glaube, dass es immer etwas geben muss, wofür man kämpfen kann, egal wo man sich befindet."


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Er warnt jedoch: "Wir sollten uns nicht zu sehr davon beeinflussen lassen, wie es in diesem Jahr läuft, denn das nächste Jahr kann schon wieder anders sein als das übernächste. Wir sollten nichts überstürzen, weil wir es später nicht wieder ändern wollen. Ich denke, es ist wichtig, dass wir gut darüber nachdenken und dann beim nächsten Mal andere Vorschläge diskutieren."

Auch McLaren-Teamchef Zak Brown unterstützt den Vorstoß und wäre sogar bereit, wie bei den IndyCars Punkte für alle Ankommer zu vergeben: "Ich denke, dass eine Erhöhung der Punktzahl die Spannung im gesamten Feld erhöhen wird. Wir sind also dafür, dass mehr Teams mehr Punkte bekommen."

Wie weit würde er gehen? "Zwölf auf jeden Fall. Jedenfalls nicht weniger. Ich denke, man könnte ein Argument für alle finden. Das wäre natürlich eine ziemliche Umstellung. Es kommt vor, dass Autos aufgeben, um Teile an ihrem Auto zu schonen, weil sie außerhalb der Punkteränge liegen. Das würde das Problem lösen."

"Wenn ein schnelleres Auto zurückfällt, zählt jedes Überholmanöver. Ich denke, man könnte also für [Punkte für] das gesamte Starterfeld argumentieren. Aber definitiv nicht weniger als zwölf."

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