• 19. April 2024 · 12:54 Uhr

Streichung einkassiert: Deshalb durfte Norris die Pole behalten

Lando Norris zittert in China kurzzeitig um seine Pole für den Sprint: Deshalb mussten die Stewards die Streichung seiner Rundenzeit wieder zurücknehmen

(Motorsport-Total.com) - Die Erleichterung war Lando Norris schon auf der Auslaufrunde anzuhören: "Ihr habt mir schon Angst gemacht", funkt der Brite nach seiner Poleposition zum Sprint in Schanghai ans Team und atmet erstmal tief durch.

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Tatort Zielkurve: Hier kam Norris zu weit raus - vor seiner Pole-Runde Zoom Download

Grund für das zwischenzeitliche Zittern: Norris' schnellste Rundenzeit war von der Rennleitung zunächst wegen eines Verstoßes gegen die Streckenlimits gestrichen worden. Wenig später wurde diese Entscheidung aber wieder einkassiert und zurückgenommen.

McLaren-Teamchef Andrea Stella gibt nach dem Sprint-Quali bei Sky UK Aufschluss über das kuriose Vorgehen der Stewards: "Wir gehen davon aus, dass es passiert ist, weil Lando in der Runde zuvor in der letzten Kurve von der Strecke abgekommen ist und sie vielleicht dachten, dass das an dieser Stelle auch Auswirkungen auf die folgende Runde hat."

Stella stellt klar: "Die Runde danach war die Pole-Runde und die war komplett sauber, da gibt es gar kein Problem."

Stella über Norris: "Drei Zehntel verloren"

Immerhin: Darauf musste sein Team die Regelhüter nicht aufmerksam machen, denn: "Die FIA hat die Runde dann von selbst wieder rehabilitiert. Wenn man in der letzten Kurve zu weit raus kommt, dann hat man danach viel weniger Geschwindigkeit. Effektiv hat Lando dadurch nur drei Zehntel verloren", verrät Stella.

Sky-Experte Ralf Schumacher unterstreicht: "Es war ja vor der Start-Ziel-Linie, macht deshalb also gar keinen Sinn." Eine Streichung der folgenden Runde hätte es nur gegeben, "wenn du einen Vorteil hast beim Herausbeschleunigen, aber den gab es hier ja nicht", erklärt der Deutsche.

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Lando Norris knallt am Freitag die schnellste Runde hin Zoom Download

Die Fehleinschätzung bemerkten auch die Stewards und korrigierten deshalb die Streichung, viel entscheidender waren dabei allerdings die "Event Notes", die der Renndirektor vor jedem Grand Prix herausgibt: sie entscheiden, ob bei einem Verstoß in der Zielkurve auch die folgende Zeit ungültig ist, schließlich ist nicht jede Strecke gleich - und nicht überall gelten deshalb die gleichen Regeln.

Zuletzt wurde die Regel beim Saisonauftakt in Bahrain angewandt, davor auch beim Finale der letzten Saison in Abu Dhabi - auf beiden Strecken kann in der asphaltierten Auslaufzone theoretisch Zeit gewonnen werden. Am Ausgang der Zielkurve des Shanghai International Circuit lauert hinter den Randsteinen aber ein Kiesbett auf die Piloten, die Regel war für dieses Wochenende entsprechend ausgesetzt. Das rettete Norris.

Plus auf dem Lenkrad entlastet McLaren

"Lando verpasst zunächst den Scheitelpunkt und kommt deshalb außen zu weit raus. Er ist klar neben der weißen Linie, da gibt es keine Debatte", erklärt Sky-UK-Experte Karun Chandhok mit Blick auf Norris' Ausritt. "Aber man sieht auch: er ist deutlich vom Gas, hat wirklich Schwierigkeiten wieder auf die Strecke zu kommen. Wie Andrea Stella sagte, das hat ihn eindeutig Zeit gekostet."


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Der Ex-Formel-1-Pilot spricht deshalb von einer "fairen Entscheidung" und liefert noch ein spannendes Detail: "Zu Beginn der Runde hatte Lando absolut keinen Vorteil, das sieht man in den Onboard-Aufnahmen auch auf seinem Lenkrad: Als er die Runde beginnt, steht da rechts oben ein Plus. Das zeigt, er hat Rückstand auf seine vorherige Runde. Damit allein hätte McLaren immer gute Karten in der Argumentation vor den Stewards gehabt", glaubt Chandhok.

Norris: "Alles oder nichts"

Und Norris? Der ist nach dem Sprint-Qualifying einfach nur glücklich, seinen ersten Platz behalten zu dürfen: "Ich bin natürlich extrem happy für das ganze Team. Es war schwierig da draußen", berichtet der Brite von seinen ersten beiden misslungenen Versuchen in SQ3: "Ich habe die ersten beiden abgebrochen, die letzte Runde war also alles oder nichts."

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Die 1 steht: Lando Norris auf Pole für den Sprint in Schanghai Zoom Download

Norris: "Aber es wurde immer nasser, eigentlich waren die Bedingungen in den letzten beiden Runden viel schlechter als in der zweiten Runde. Das hat mich etwas nervös gemacht und ich habe ein paar Fehler gemacht, hatte etwas Aquaplaning. Aber es hat viel Spaß gemacht, da geht der Herzschlag schon rauf - und ja, am Ende vorne zu stehen, ist natürlich genau das, was wir wollten: eine gute Position für morgen."

"Schade" findet Norris nur, "dass es kein richtiges Qualifying ist, aber trotzdem ein starkes Resultat". Was ihn im Rennen erwartet, davon hat der McLaren-Pilot aber "keine Ahnung ... Wir haben heute Früh einige unserer Hausaufgaben erledigt, haben ein paar Runden hintereinander abgespult, um mehr zu verstehen, aber es hängt davon ab, wie das Wetter ist. Es gibt auch morgen eine Chance für Regen", sagt der Brite.

"Wenn es morgen wieder so ist, dann sind die Chancen meiner Meinung nach ganz gut. Aber das Rennen ist natürlich immer noch etwas ganz anderes als das Qualifying", so Norris. "Ich bin sicher, morgen holen alle etwas auf. Die Pace ist aber im Trockenen und im Nassen gut, also sind wir in einer starken Position. Ein bisschen eine Überraschung, aber ich bin sehr happy mit dem Job des Teams dieses Wochenende, das Auto fühlt sich gut an, ich mich auch. Es zahlt sich also aus."

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