• 13. April 2024 · 08:24 Uhr

Christian Danner: Jetzt sieht man, wie sehr Niki Lauda bei Mercedes fehlt

Christian Danner glaubt, dass Niki Lauda Mercedes in der aktuellen Phase helfen würde - Das Team habe momentan keine Ahnung, wie es aus der Krise kommen solle

(Motorsport-Total.com) - "Das ist natürlich schon eine Katastrophe, die wir da mitverfolgen dürfen", sagt Experte Christian Danner bei ServusTV zur aktuellen Situation bei Mercedes. Die Silberpfeile haben in den ersten vier Rennen der Formel-1-Saison 2024 noch keinen einzigen Podestplatz geholt.

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Niki Lauda war bis zu seinem Tod Aufsichtsratsvorsitzender des Mercedes-Teams Zoom Download

Das passierte Mercedes zuletzt im Jahr 2011, als man in der kompletten Saison ohne Podium blieb. Und Ex-Formel-1-Pilot Danner sieht aktuell auch keine Anzeichen dafür, dass "der Dominator der Vor-Verstappen-Jahre" es in naher Zukunft aus der Krise schaffen wird.

"Toto Wolff weiß ja auch nicht mehr so richtig, was er sagen soll", betont Danner, der vor allem kein Verständnis dafür hat, dass der Teamchef nach dem jüngsten Rennen in Suzuka noch versucht habe, die Leistung nach P7 und P9 im Rennen schönzureden.

Da sagte der Österreicher gegenüber Sky, dass zumindest der letzte Stint "richtig gut" gewesen sei und dass Mercedes in Japan "einen Schritt gemacht" habe. "Das spiegelt sich nicht in den Ergebnissen wider, aber ich denke, das Auto wird schneller", so Wolff.

"Als ich das gehört habe, habe ich mir gedacht, der muss irgendwie vielleicht einen anderen Grand Prix angeschaut haben", so Danner, der Wolff aber gleichzeitig auch in Schutz nimmt und erklärt, dass er als Teamchef nicht viel an der aktuellen Situation ändern könne.

Warum der Teamchef nicht viel machen kann

"Der hat sein Team, mit dem er irgendwie klarkommen muss", betont Danner in einem ServusTV-Interview, das jetzt auf dem YouTube-Kanal von Formel1.de gesehen werden kann, und erklärt: "Er hat ein Technikerteam, ein Ingenieursteam, ein Aeroteam, auf das er sich verlassen muss." Zwar sei Wolff als Teamchef für die interne Koordination verantwortlich.

"Aber gemacht wird das Auto nicht vom Teamchef", erinnert Danner und zieht einen Vergleich zu Red Bull. "Da kann Christian Horner managen, was er mag, das Auto geht. Und bei Toto ist das im Moment das Problem. Und seine Fahrer sagen das auch", so Danner.


Danner: "Was Toto sehr fehlt, ist Niki Lauda"

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Für Christian Danner ist klar, dass Toto Wolff mit Niki Lauda an seiner Seite mehr Durchblick in einer schwierigen Zeit bei Mercedes hätte. Weitere Formel-1-Videos

"Man ist 'lost'", glaubt der ehemalige Formel-1-Pilot und erklärt in diesem Zusammenhang, dass Mercedes und auch Wolff persönlich womöglich eine entscheidende Person fehle. "Was ihm sehr fehlt, ich sage es immer wieder, ist mit Sicherheit Niki Lauda", so Danner.

Der Österreicher, der 2019 verstorben ist, hätte Wolff womöglich unterstützen und erklären können, "was unter Umständen zu machen ist", so Danner. Stattdessen stellt der Experte die These auf: "Mercedes ist das Ferrari der Saison 2024."

Danner: Mercedes unter normalen Umständen chancenlos

Denn die Scuderia selbst habe sich "nach vorne entwickelt", während Mercedes nun aus purer Verzweiflung auf seltsame Strategien setze, wie man sie in der Vergangenheit häufig bei Ferrari gesehen habe. Konkret bezieht sich Danner auf die in Suzuka probierte Einstoppstrategie.

"Das war eine Verzweiflungsaktion. Und solche Dinge zeigen, wie desolat das da im Moment ausschaut", betont Danner und erklärt: "Wenn ich ein Auto habe, was wirklich nicht gut zu fahren ist und was nicht sehr schnell ist, dann mache ich eine Strategie, die manchmal ein völliger Schmarrn ist."

"Warum? Weil ich zumindest hoffe, damit [...] vielleicht so einen 'lucky Punch' zu setzen", so Danner, der erinnert: "Genau das hat Ferrari letztes Jahr gemacht und daraufhin hat man sie in die Pfanne gehauen." In diesem Jahr sehe man solche Dinge nun bei Mercedes.

Ferrari habe die teilweise seltsam aussehenden Strategien "ganz bewusst gemacht, weil es anders eh nicht ging", erklärt Danner. Doch während Ferrari in diesem Jahr bislang die zweite Kraft hinter Red Bull ist, liegt Mercedes in der WM aktuell lediglich auf Rang vier.

Und laut Danner wird sich daran wohl so schnell auch nichts ändern.

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