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Formel 1 am Dienstag: Frauenrechtlerin kritisiert Red Bull scharf im Fall Horner
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Fall Horner: Frauenrechtlerin kritisiert Red Bull scharf
Im Fall Christian Horner gegen seine ehemalige persönliche Assistentin, die bei der Red Bull GmbH in Österreich eine Beschwerde gegen ihn wegen vermeintlich grenzüberschreitendem Verhalten eingereicht hat, haben sich nun auch britische Frauenrechtsorganisationen zu Wort gemeldet, die das Vorgehen des Unternehmens scharf kritisieren.
So wird die Einberufung eines nicht näher benannten Ermittlungsanwalts und die nicht veröffentlichten Ergebnisse der Ermittlungen angeprangert, da das Thema der sexuellen Belästigung am Arbeitsplatz nicht nur ein Thema rund um Sex ist, sondern auch Machtverhältnisse ins Spiel kommen, die auch hier zwischen Horner und seiner ehemaligen persönlichen Assistentin offensichtlich wurden.
Gegenüber der Daily Mail äußerte sich Alesha De-Freitas, politische Leiterin der Fawcett Society, die sich für die Rechte von Frauen am Arbeitsplatz, zu Hause und im öffentlichen Leben einsetzt:
"Frauen haben einfach kein Vertrauen, dass ihre Beschwerden ordnungsgemäß untersucht werden, und man muss sich fragen, ob dies hier der Fall ist. Was dieser Frau passiert ist, verstärkt die Botschaft, dass man als Einzelperson ein großes Risiko eingeht, wenn man seine Meinung äußert, und dass man das wirklich tun möchte, was falsch ist."
"Der besorgniserregendste Aspekt daran ist, dass ein nicht identifizierter Ermittlungsanwalt diese Untersuchung im Namen des Unternehmens durchgeführt hat und die Ergebnisse nicht vollständig veröffentlicht wurden. Ich sage nicht, dass der gesamte Bericht veröffentlicht werden sollte, aber auf jeden Fall die Gründe für die Abweisung ihrer Klage."
"Wie können Sie darauf vertrauen, dass ein ordnungsgemäßes Verfahren eingehalten wurde, wenn dies der Fall ist und Sie wegen der Äußerung von Bedenken suspendiert werden?", so De-Freitas weiter, die auf den Sachverhalt anspielt, dass die ehemalige persönliche Assistentin von Christian Horner mittlerweile bei vollen Bezügen suspendiert wurde.
Sie geht noch einen Schritt weiter und macht deutlich, welche Schieflage sich in diesem Fall aus der Sicht der Frau offenbart:
"Es gibt keinen Hinweis darauf, dass die Angelegenheit ordnungsgemäß gehandhabt wurde, außer dass ein ungenannter Ermittlungsanwalt ihn freigesprochen hat und keine Fakten veröffentlicht wurden."
"Die wichtigste Person in diesem Fall ist die Frau selbst, und Red Bull hat die Fürsorgepflicht, ihr zu erklären, wie das alles untersucht wurde, und ihr das auch zu erklären."
Aktuell laufen noch zwei Verfahren. Zum Einen das Berufungsverfahren der persönlichen Assistentin bei der Red Bull GmbH, sowie laut Berichten der BBC ein Verfahren gegen Christian Horner bei der FIA, da sein Fehlverhalten auch der Compliance- und Ethikkommission gemeldet wurde.
Heiße Diskussionen
Wie ich sehe, hat das heute von mir aufgeworfene Thema für ordentlich Diskussionsstoff in den sozialen Medien gesorgt.
Mein Kollege Norman Fischer hat auf seinem X-Profil deutlich gemacht, was er von der Idee hält, dass es mehr Punkte für weitere Plätze geben sollte. Vielleicht habe ich mich auch zu einer kleinen Diskussion hinreißen lassen, die lest ihr dann in seinen Antworten.
Uno, due, Ferrari!
Ja, ich weiß, die Zieleinfahrt vom Sonntag hatten wir bereits heute morgen schon hier im Liveticker, aber wie wäre es jetzt nochmal mit dem italienischen Livekommentar?
"Uno, due, Ferrari!" - Gänsehaut!
Verstappen als Lösung?
Könnte Max Verstappen eine der Lösungen für Toto Wolff sein, wenn er den Red-Bull-Abschied sucht? Nachdem gestern durchsickerte, dass Christian Horner bereits mit Alonso-Manager Flavio Briatore gesprochen haben soll, könnten die Mercedes-Offerten nochmal interessanter werden.
Im Vorlauf zum Großen Preis von Australien sagte Dr. Helmut Marko bei Sky ziemlich selbstsicher, "solange wir ihm ein wettbewerbsfähiges Auto hinstellen, glaube ich, gibt es kein Thema über seine weitere Zukunft."
Wenn man Toto Wolff bei Sky UK zugehört hat, klingt es deutlicher durch, dass man bei Mercedes eine offene Tür hat, wenn Verstappen durchgehen will. Das hat laut ihm aber auch Gründe:
"Ich denke, dass der Auslöser dafür, dass er über andere Optionen nachdenkt, darin liegt, dass ihr Team etwas ins Wanken geraten ist, und ich denke, wir müssen ihm Zeit geben, darüber nachzudenken, wie er seine Zukunft regeln will, ohne dass wir ihn dazu drängen."
Es bleibt auf jeden Fall spannend, wie das nach der Story gestern nun weitergeht.
Quo vadis, Toto Wolff?
Nicht nur Lewis Hamilton macht sich Gedanken, wie es mit Mercedes vorangehen kann, sondern auch sein Teamchef und Anteilseigner Toto Wolff, der anders als Hamilton auch über 2024 beim Team sein wird.
Die Fragezeichen auf dessen Stirn sind am Wochenende in Melbourne nur größer geworden, er sprach sogar von einem "Hamsterrad" und, dass es gelogen wäre, wenn er der Situation "etwas Positives" abgewinnen kann.
Gibt es Lösungen? Kann Wolff sie finden? Was sagt er noch zur aktuellen Situation bei den Silberpfeilen? Stefan Ehlen hat die Infos!
Der Lauf des Lebens
Lewis Hamilton gilt in Interviews und Pressekonferenzen gerne mal als Hobby-Philosoph. Er denkt weiter, schaut über den Tellerrand hinaus und hat eine sehr ausgeprägte Selbstreflexion. So auch im Rahmen des Großen Preis von Australien, allerdings noch vor seinem Ausscheiden wegen des Motorschadens in Runde 15.
In einer Medienrunde sprach der Rekordweltmeister darüber, wie ihn das Teamwork bei Mercedes motiviert und er dennoch weiß, dass er dafür auch jede Menge einsetzen muss. Er übt sich in Selbstkritik:
"Ich versuche, alles zu unternehmen, um die Leistung des Autos zu steigern. Aber ich muss auch sehr selbstkritisch sein, was die letzten paar Rennen angeht. Es gibt einfach Bereiche, die ich verbessern muss. Das ist der Lauf des Lebens. Man kann nicht immer perfekt sein. Die Synergie mit dem Auto ist etwas, wonach man ständig sucht. Und George hat einen großartigen Job gemacht, aber auch er hat Probleme, diese Synergie zu finden. Auch wenn wir im Moment nicht um Siege kämpfen, liebe ich das Teamwork."
Outtakes
Valtteri Bottas hat das Internet mit seinem Werbespot für einen Carsharing-Anbieter gebrochen - naja, zumindest im Formel-1-Kosmos.
Jetzt hat er nochmal nachgelegt und ein paar Outtakes veröffentlicht. Da sind schon einige Knüller dabei, schaut mal rein.
Braucht es mehr Punkte?
Für die Teams nach den Top-5-Teams in der Formel 1 ist es unglaublich schwer, Punkte zu sammeln. Da braucht es technische Defekte, Unfälle oder ganz schlechte Tage, damit das klappt. In Australien gab es so einen für Red Bull und Mercedes, deshalb schafften es Yuki Tsunoda und die beiden Haas-Piloten Nico Hülkenberg und Kevin Magnussen in die Punkte.
Braucht es vielleicht mehr Punkte für mehr Plätze? Eine Frage, die einigen Fahrern gestellt wurde.
Nico Hülkenberg: "Gute Frage. Eine knifflige Frage. Offensichtlich gibt es 20 Autos, zehn bekommen Punkte, und das ist schon seit langer Zeit so. Und es fühlt sich richtig an, aber natürlich ist die Schere, vor allem sonntags, enorm groß. Ich denke, es ist vielleicht ein bisschen zu früh, um das zu sagen, aber wenn das noch eine Weile so bleibt, könnte man das vielleicht in Betracht ziehen. Oder sogar für Quali Punkte oder ähnliches."
Valtteri Bottas: "In dieser Situation wäre das meines Erachtens optimaler. Aber wer weiß, was die Zukunft bringt. Vielleicht wird es mit den neuen Regelungen in 26 mehr gemischt sein. Dann reichen die ersten 10 aus. Aber jetzt scheint es eine ziemlich klare Reihenfolge zu geben, was die ersten fünf Teams angeht. Und danach ist es sehr eng."
Alexander Albon: "Egoistisch gesehen, ja, natürlich möchte man ein bisschen mehr. Aber ich würde das System, das wir haben, nicht ändern. Ich denke, es ist einfach so, dass die fünf besten Teams einen besseren Job machen als die fünf schlechtesten Teams. Ich würde also das Format nicht ändern."
Selbst hier geht die Stimmungslage auseinander, aber wie Motorsport-Total.com erfahren hat, wird weder bei der FIA noch bei Liberty Media ernsthaft darüber nachgedacht, dass das Punktesystem verändert wird.
Die "zweite Liga" muss sich also weiter strecken und auf schlechte Tage in "Liga eins" hoffen.
WM wieder offen?
Red Bull patzt, und Ferrari meldet sich mit einem Doppelsieg beim Formel-1-Rennen in Australien zurück. Ist der Scuderia nun der große Durchbruch gelungen, um wieder um den Titel kämpfen zu können? Unser Datenexperte Kevin Hermann und ich klären die wichtigsten Fragen mit dem PACETEQ-Tool OneTiming. Darunter auch, ob Max Verstappen das Rennen ohne Ausfall gewonnen hätte.
Jetzt auf dem YouTube-Kanal von Formel1.de.
![Foto zur News: Melbourne-Freitag in der Analyse: Ferrari wittert "beste](/public/news/api/small/138184.webp "Melbourne-Freitag in der Analyse: Ferrari wittert "beste")
