• 22. März 2024 · 08:42 Uhr

Nach Klage gegen die FIA: Toto Wolff und Lewis Hamilton äußern sich

Susie Wolff genießt bei ihrer Klage gegen den Automobil-Weltverband die geschlossene Unterstützung des Mercedes-Teams von ihrem Ehemann Toto Wolff

(Motorsport-Total.com) - F1-Academy-Geschäftsführerin Susie Wolff hat in Frankreich Klage gegen den Automobil-Weltverband FIA eingereicht, wie sie vor dem Formel-1-Rennwochenende in Australien auf Instagram bestätigt hat. Jetzt haben sich erstmals ihr Ehemann Toto Wolff, der im Dezember 2023 ebenfalls Gegenstand der beanstandeten FIA-Untersuchung war, sowie Mercedes-Superstar Lewis Hamilton zu diesem Thema zu Wort gemeldet.

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Lewis Hamilton stellt sich hinter Susie Wolff Zoom Download

Grundlage der FIA-Untersuchung im Dezember 2023 waren vom Branchenmagazin BusinessF1 erhobene Vorwürfe, das Ehepaar Wolff habe vertrauliche Informationen ausgetauscht - Susie aus Kreisen ihres Arbeitgebers, der Formel 1, Toto aus dem Kreis der Formel-1-Teamchefs. Doch die Ermittlungen wurden schon kurz darauf eingestellt. Ergebnislos.

Jetzt stellt sich Toto Wolff hinter seine Frau. Gegenüber Sky sagt er: "Erst einmal ist Susie eine starke Frau. Sie lässt sich von niemandem etwas gefallen. Sie folgt ihren Prinzipien und Werten, und das ist auch hier der Fall. Sie geht die Sache emotionslos und pragmatisch an. Was passiert ist, hält sie für falsch, und das muss das Gericht klären."

Toto Wolff steht hinter seiner Frau

Nichts werde sie von ihrem Weg abbringen, so Toto Wolff, und auch das sei ein Charakterzug der ehemaligen Rennfahrerin und heutigen Motorsportfunktionärin. Der Mercedes-Teamchef kritisiert die mangelnde Transparenz im Sport: "Wir sollten über die Größe unseres Sports reden, wo wir sind, und nicht über andere Dinge. Aber das muss herausgestellt werden."

Die FIA stellte die Ermittlungen im Dezember innerhalb von 48 Stunden ein, blieb aber eine Entschuldigung oder öffentliche Erklärung gegenüber dem Formel-1-Umfeld, den Fans und auch den Medien schuldig. Zudem ist bis heute unklar, wer die Drahtzieher hinter den Vorwürfen waren. Die Formel-1-Teams, die angeblich an BusinessF1 geleakt haben sollen, dementierten dies unisono.

"Susie hat den Prozess vor einigen Monaten ins Rollen gebracht", sagt Wolff jetzt. "Sie hat das sehr detailliert ausgearbeitet, und soweit ich weiß, wird sie sich voll einbringen. Es geht darum, herauszufinden, was passiert ist, damit die Leute, die dahintersteckten, die Verantwortung übernehmen und nichts unter den Teppich gekehrt wird."

Hamilton unterstützt das Verfahren

Laut Wolff könnte dies ein Präzedenzfall für den Sport werden, denn er glaubt, dass es in allen Bereichen wichtig ist, solche Fälle aufzuarbeiten - egal, ob es Susie Wolff oder andere Teams betrifft. "Dieser Sport hat eine große Plattform, und manchmal ist es notwendig, die Rechtsprechung aus unserem Sport in die reale Welt zu übertragen, um zu sehen, was sie bewirkt", sagt er.

Auch Hamilton stellt sich hinter Susie Wolff. Und das zu einer Zeit, in der die FIA wegen mehrerer Fälle in der Schusslinie steht. Eine ehemalige Red-Bull-Mitarbeiterin hat bei der FIA Beschwerde wegen des Verhaltens von Teamchef Christian Horner eingereicht; aber auch gegen FIA-Präsident Mohammed bin Sulayem wurde kurzzeitig ermittelt.

Der siebenmalige Formel-1-Weltmeister sagt: "Zunächst einmal bin ich stolz auf Susie. Sie ist sehr mutig. Sie steht für so großartige Werte und ist eine echte Führungspersönlichkeit. In einer Zeit, in der Menschen oft zum Schweigen gebracht werden, ist es eine großartige Nachricht, dass sie sich dagegen auflehnt. Ich finde es großartig, dass sie das mit der Welt teilt." Hamilton lobt, dass sie den Fall extern prüfen lässt, da es "dem Sport und der FIA an Verantwortlichkeit" mangele: "Vieles passiert dort hinter verschlossenen Türen, es gibt keine Transparenz. Wenn es daran fehlt, wie kann man dann dem Sport und dem, was hier passiert, vertrauen? Ich hoffe, dass ihre Aktion einen Wandel einleitet, einen positiven Einfluss, vor allem für die Frauen."

Auch Russell meldet sich zu Wort

Laut Hamilton leben wir in einer Zeit, in der die Botschaft lautet: "Wenn du dich beschwerst, wirst du gefeuert." Eine klare Anspielung auf den Fall Horner, in dem die beschwerdeführende Mitarbeiterin vom Dienst suspendiert wurde. Das kritisiert der Mercedes-Pilot scharf: "Wir sprechen über Inklusion im Sport und müssen sicherstellen, dass wir unsere Grundwerte auch wirklich verteidigen."

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Susie Wolff geht gegen den Automobil-Wetlverband vor Zoom Download

Auch sein Teamkollege George Russell äußert sich zum Thema: "Man vertraut darauf, dass die Verantwortlichen im besten Interesse des Sports handeln und nicht ihre eigenen Interessen verfolgen. Aber wenn man die Fakten und Zahlen nicht hat, dann fehlt es an Transparenz. Dann hat man immer das Gefühl, dass etwas vertuscht wird."

Für Russell ist es wichtig, dass der Sport "die richtige Botschaft" an alle sendet, "die die Formel 1 unterstützen, zuschauen oder in die Königsklasse involviert sind". Er stellt klar: "Vorfälle dürfen nicht einfach unter den Teppich gekehrt werden. Wir sind dort in unserer eigenen Blase, also müssen wir wissen, was passiert."

Das bestätigt auch Hamilton: "Wir und auch die Fans brauchen die Transparenz." Russell fügt hinzu: "Wenn es Transparenz gibt und wir sehen, wie die Fälle ausgehen, dann haben wir eine Chance, uns selbst eine Meinung zu bilden. Aber nur, wenn wir alle Fakten und Zahlen haben. Wie Lewis sagt: Wir müssen die richtige Botschaft für den Sport aussenden."

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