Komatsu: Bearman verdient F1-Chance, Platz bei Haas jedoch nicht sicher

(Motorsport-Total.com) - Ferrari-Junior und Haas-Ersatzfahrer Oliver Bearman konnte mit seinem Formel-1-Debüt in Saudi-Arabien beeindrucken und wurde bereits mit einem Cockpit für 2025 in Verbindung gebracht. Doch Haas-Teamchef Ayao Komatsu spielt entsprechende Andeutungen herunter, wenngleich auch er Bearman lobt.

So sagt Komatsu auf die Frage, wie er Bearmans Leistung in Dschidda bewerte: "Erstaunlich. Wir haben ihn ja schon im FT1 von Mexiko und Abu Dhabi fahren lassen. Da war mir und den meisten von uns sofort klar, dass er etwas Besonderes ist."

"Es ist nicht nur der Speed. Es ist einfach das Gesamtpaket. Er versteht, worum es geht, und hat sich sehr gut geschlagen. Er hat sich sehr gut geschlagen. Er war sogar in der Lage, die Informationen aus der vorherigen Runde aufzunehmen und dann kleinere Anpassungen zu machen, um den nächsten Schritt zu gehen."

"In diesen Dingen zeigte er sofort seine Reife. Als ob er das schon seit einigen Jahren machen würde", hält der Haas-Teamchef fest. "Und dann ist natürlich auch die Geschwindigkeit da. Wobei es auf dieser Strecke nicht gerade einfach ist, erst zum FT3 einzusteigen. Ich freue mich also sehr für ihn. Er war beeindruckend."

Bearman vertrat Carlos Sainz ab dem dritten freien Training beim Grand Prix von Saudi-Arabien, nachdem der Spanier wegen einer Blinddarmentzündung operiert werden musste.

Obwohl er nur eine einzige einstündige Trainingssitzung auf der schwer zu beherrschenden Hochgeschwindigkeitsstrecke absolvieren konnte, war der 18-Jährige sofort auf der Höhe des Geschehens und verpasste nur knapp den Einzug ins Q3.

Vom elften Startplatz aus kämpfte er sich gegen Fahrer wie Yuki Tsunoda und Nico Hülkenberg auf den siebten Platz vor und beeindruckte mit einer starken und konstanten zweiten Rennhälfte. Fahrerkollegen und Teamchefs lobten seine Leistung gleichermaßen und prophezeiten ihm eine Zukunft in der Formel 1.

Auch Komatsu räumt ein, dass Bearman einen Vollzeitplatz im Jahr 2025 verdient habe. Gleichzeitig betont er, dass es noch lange nicht ausgemacht sei, dass der Youngster diese Chance bei Haas bekommt, und verweist auf seine aktuellen Fahrer.

"Er verdient eine Chance im nächsten Jahr, denke ich. Ja, das stimmt", sagt der Japaner über Bearman. Aber die Frage, ob er sich auf ihn im nächste Jahr freue, sei "unfair".

"Denn Kev (Magnussen; Anm. d. R.) ist hier auch großartig gefahren. Abgesehen von der Strafe hat er eine fantastische Leistung gezeigt. Auch Nico hat geliefert. Wie kann ich also hier sitzen und sagen, dass er (Bearman) 'unser Fahrer für nächstes Jahr' sein wird. Basierend auf der Leistung am Samstag sind es Nico und Kevin."

In Saudi-Arabien hatte Magnussen mit einer rundenlangen Defensivleistung dafür gesorgt, dass Teamkollege Hülkenberg als Zehnter den ersten Punkt für Haas in dieser noch jungen Formel-1-Saison holte. Magnussen selbst wurde Zwölfter.