• 11. März 2024 · 10:24 Uhr

Ferrari: Warum Leclercs schnellste Runde Mut macht für die Zukunft

Warum Ferrari trotz der deutlichen Niederlage gegen Red Bull beim Formel-1-Rennen in Saudi-Arabien zuversichtlich in die weiteren Rennen 2024 geht

(Motorsport-Total.com) - "Ferrari sieht sehr stark aus. Es ist am dichtesten dran an Red Bull", sagt Mercedes-Fahrer Lewis Hamilton. Und diese Einschätzung stimmt auch Ferrari selbst zufrieden, wenngleich das Traditionsteam beim zweiten Lauf zur Formel-1-Saison 2024 in Saudi-Arabien eine deutliche Niederlage gegen Red Bull hat hinnehmen müssen.

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Charles Leclerc im Ferrari SF-24 beim Formel-1-Rennen in Saudi-Arabien 2024 Zoom Download

Aber: Es gibt einen Silberstreif am Horizont. Denn Charles Leclerc erzielte ganz zum Schluss die schnellste Rennrunde für Ferrari und unterstrich damit, wie sehr sich sein Team im Vergleich zum Vorjahr gesteigert hat. Teamchef Frederic Vasseur wertet das ausdrücklich als ein "gutes Zeichen". Zumal Hamilton im Mercedes und Lando Norris im McLaren zur gleichen Zeit mit Soft, aber nicht die schnellste Runde fuhren.

"Die Verbesserungen, die wir beim Reifenmanagement und bei der Konstanz gemacht haben, sind ein guter Schritt nach vorne", meint Vasseur. "Positiv ist: Wir lagen im vergangenen Jahr etwa 1,1 Sekunden pro Runde zurück. Bei freier Fahrt waren es dieses Mal eher vier, fünf Zehntel." Deshalb dürfe Ferrari von einem "guten Wochenende" sprechen.

Mehr noch: "Wir müssen optimistisch sein und solche Momente genießen", sagt Teamchef Vasseur. "Klar ist: Red Bull liegt immer noch vorne und wir wissen nicht, ob Red Bull am Limit gefahren ist. Aber wir haben das Gefühl, wir können Red Bull unter Druck setzen, wenn wir noch einen Schritt machen."

Bisher kann Ferrari nicht mit Red Bull mithalten

Das sieht auch Leclerc so. Er hat in Dschidda aber vor allem einen Bereich ausgemacht, in dem Ferrari nachlegen muss: das Aufwärmen der Reifen. "Wir hatten Mühe, die Pneus auf die richtige Temperatur zu bringen", erklärt er.

Sowohl mit Medium im (kurzen) ersten Stint als auch mit Hard im (langen) zweiten Stint sei ihm das im Ferrari SF-24 deutlich schwerer gefallen als Max Verstappen im Red Bull RB20. "Da haben sie den Vorsprung herausgefahren, der dann zum Ende hin mehr oder weniger stabil blieb", meint Leclerc. "Dann war es zu spät für uns, um Red Bull noch unter Druck zu setzen."

Das ist so aber nur bedingt korrekt: Zwar gelang es Leclerc in der absoluten Schlussphase des Rennens, den Abstand von maximal 21 Sekunden wieder leicht auf unter 20 Sekunden zu reduzieren. Doch bis Runde 40 von 50 Rennrunden war Verstappen eben doch deutlich davongezogen. Davon, dass Ferrari den Rückstand mit aufgewärmten Reifen hätte "stabil" halten können, ist in den Daten nichts zu sehen.

Im Gespräch mit Sky räumt Leclerc dann auch ein, dass er im Schnitt wohl "drei, vier Zehntel pro Runde" auf Verstappen verloren habe. "Und das ist viel im Motorsport."

Ferrari schwört sich auf Aufholjagd ein

Andererseits habe Ferrari in den zurückliegenden Monaten seine Entwicklerqualitäten unter Beweis gestellt. "Wir sind das Team, das sich am meisten gesteigert hat", sagt Leclerc. "So muss es weitergehen."

"Denn man muss sich die einzelnen Teile des Autos anschauen. Wenn du pro Teil ein Hundertstel gewinnst, dann ist das ein direkter Gewinn."

Und gerade weil Ferrari "aktuell guten Schwung" habe, sei er sicher, "unser Moment kommt", so Leclerc weiter. "Wir wissen, an welchen Bereichen wir arbeiten müssen, um besser zu werden. Das ist ein positives Zeichen für diese Saison."

"Wann genau das passieren wird, das weiß ich nicht. Wir wissen auch nicht, was Red Bull noch in der Hinterhand hat bei den Updates. Das wird bestimmen, wann wir dazu in der Lage sein werden, mit Red Bull gleichzuziehen", meint der Ferrari-Fahrer.

Vasseur fragt sich: Wie viel besser geht es überhaupt?

Teamchef Vasseur aber gibt sich vorsichtig zurückhaltend und verweist auf das dritte Jahr unter dem aktuellen Technischen Reglement: "Die Autos sind jetzt an einem Punkt angelangt, an dem sich die Leistung annähert. Die Verbesserungsrate ist viel geringer."

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Charles Leclerc im Ferrari vor Lewis Hamilton im Mercedes und Lando Norris im McLaren Zoom Download

Deshalb sei es "wichtig" für Ferrari, schon zu Saisonbeginn bei der Musik zu sein und "gute Punkte" zu holen, sagt Vasseur. "Ich bin nicht auf die Gesamtwertung fixiert, aber ich glaube, wir haben insgesamt [46] Punkte geholt, wo es 2023 nur 25 Punkte gewesen sind."

Außerdem erweise sich der Ferrari SF-24 als deutlich "leichter" zu fahren als das Vorgängerauto. "Das hat zwar nichts mit der Leistung zu tun, aber es ist eine gute Basis für die Entwicklung", sagt Vasseur. "Denn das Auto ist für die Fahrer viel besser zu lesen. Wir verstehen besser, wo wir uns steigern müssen. Daher ist die Situation für uns ein Schritt nach vorne beim großen Ganzen."

Ferrari will über die Entwicklung punkten

Entscheidend sei es, in den kommenden Wochen "Upgrades zu bringen, die funktionieren", meint Ferrari-Teamchef Vasseur. Denn es brauche kontinuierliche Verbesserungen, um zu Red Bull aufzuschließen.

Leclerc zeigt sich gespannt auf die "paar Sachen", die Ferrari aktuell "in der Pipeline" habe. "Ich weiß, wann die kommen, aber ich darf es nicht sagen, also warten wir ab." Zumal sich nicht jedes Update als ein "riesiger Schritt" erweise.

Vasseur wäre deshalb schon zufrieden, wenn Ferrari die Entwicklungsrate aus dem Vorjahr halten könnte. "Das wäre ermutigend", meint er. "Aber Saudi-Arabien war schon ein klarer Schritt nach vorne nach dem guten Signal in Bahrain. Und das ist der beste Weg, um alle voll zu motivieren."

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