McLaren-Teamchef: Entwicklung flaut ab in der Formel 1

Warum McLaren-Teamchef Andrea Stella davon ausgeht, dass sich die Autodesigns in der Formel 1 2024 weiter annähern und die Entwicklung weniger rasant verläuft

(Motorsport-Total.com) - Die ganz großen Entwicklungssprünge sind in der Formel-1-Saison 2024 nicht mehr möglich, glaubt McLaren-Teamchef Andrea Stella. Diese These stellte er bei der Präsentation des neuen McLaren MCL38 auf.

Der McLaren MCL38 bei der Präsentation vor der Formel-1-Saison 2024

Er sagte konkret: "Ich schätze, wir sehen in diesem Jahr zum ersten Mal unter dem aktuellen Reglement, dass die Weiterentwicklung weniger Ertrag bringt." Denn inzwischen seien die technischen Regeln der Formel 1 allseits gut verstanden und umgesetzt, sodass die Marge für Fortschritte geringer werde.

Das ist aber ganz normal, meint Stella und erklärt: "Zwei Jahre lang ging die Fortschrittskurve bei der aerodynamischen Entwicklung ziemlich steil nach oben. Aber gegen Ende der Saison [2024] dürfte es für die Designer schwieriger werden, eine sehr hohe Entwicklungsrate beizubehalten." Einfach, weil die Autos nach dann fast drei Jahren praktisch ausgereizt sein werden.

Für Stella ist dieses Szenario vor allem ein Ansporn: "Wir können konkurrenzfähig sein, wenn es uns gelingt, die Entwicklungsrate der vergangenen zwölf Monate beizubehalten." Und die war gewaltig bei McLaren, vor allem ab den Sommermonaten mit der Einführung des Österreich-Updates, das Lando Norris und Oscar Piastri ins vordere Mittelfeld spülte.

Ob dergleichen auch 2024 möglich sein wird, das bleibe abzuwarten, sagt Stella. Denn weil sich die Autos inzwischen im Detail sehr ähnlichsehen, müssten die Teams "in den Details und im Millimeterbereich" versuchen, den Unterschied zu machen. "Denn die Ähnlichkeit bedeutet nicht unbedingt, dass sich auch die Leistung angleichen wird", meint Stella.

Letzteres könnte jedoch durch andere Faktoren erfolgen: die Budgetobergrenze in der Formel 1 und die Handicap-Regelung bei der aerodynamischen Entwicklung. Stella: "Mit der Zeit werden wir hoffentlich sehen, dass das eine Auswirkung auf die Chancengleichheit im Feld haben wird." Das wünsche er sich zumindest. Begründung: "Damit wäre die Formel 1 besser und konkurrenzfähiger zugleich."