• 23. Januar 2024 · 09:42 Uhr

Ricciardo sieht McLaren-Aus im Nachhinein als "Glück im Unglück"

Daniel Ricciardos Formel-1-Karriere drohte nach seinem vorzeitigen Aus bei McLaren zu Ende zu gehen - Doch heute sieht der Australier die Auszeit vor allem positiv

(Motorsport-Total.com) - Mit seinem Markenzeichen, dem Lächeln, ist Ricciardo zweifellos einer der beliebtesten Fahrer in der Formel 1. Doch mit dem Verlust seines Stammplatzes bei McLaren im Jahr 2022 stand die Karriere des Australiers plötzlich auf der Kippe.

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Daniel Ricciardo hat sein Lachen trotz der Rückschläge nicht verloren Zoom Download

Die vorzeitige Auflösung seines Fahrervertrages führte ihn auf einen Weg der Selbstreflexion und letztendlich dazu, sich wieder in die Formel 1 zu verlieben. Im Gespräch mit Motorsport.com erzählt der 34-Jährige, wie ihm die Auszeit eine neue Sicht auf seine Karriere und sein Leben gegeben hat.

"Wenn man etwas durchmacht, kann es einen natürlich ein wenig verändern und einem eine andere Perspektive geben. Man weiß die guten Zeiten mehr zu schätzen oder versteht, wie man mit den schlechten umgeht. Wenn man niedergeschlagen war, erkennt man vielleicht, was einem wichtig ist und was nicht", sagt er.

"Ich denke, dass man durch all diese Dinge eine Menge über sich selbst lernt. Als ich das hinter mir ließ, habe ich erkannt, dass ich das immer noch liebe und an mich glaube."

Das Wiederaufleben seiner Liebe zur Formel 1 und sein zurückgewonnenes Selbstvertrauen haben Ricciardo geholfen, sein Leben und seine Karriere auf eine andere Art und Weise zu betrachten und die beste Version seiner selbst zu werden.

Dafür musste der Australier auch an seinem Image im Fahrerlager arbeiten und ernster genommen werden, ohne sich in Details zu verlieren wie während seiner Zeit bei McLaren. "Ich will nicht das Gewicht der Welt auf meinen Schultern tragen, denn es soll immer noch Spaß machen. Aber ja, ich hänge mich rein", erklärt er.

Handverletzung in Zandvoort ein Rückschlag

"Ich werde versuchen, die beste Version meiner selbst zu sein. Aber ich will nicht, dass es mich so sehr vereinnahmt, dass ich andere Aspekte meines Lebens nicht mehr genießen kann, denn das ist einfach nicht richtig. Und das ist nicht die Art und Weise, wie ich immer an den Rennsport herangegangen bin."

Nur zwei Rennen nach seiner Formel-1-Rückkehr bei AlphaTauri mitten in der Saison musste der Australier einen weiteren Rückschlag hinnehmen, als er sich bei einem, wie er es nannte, "ziemlich erbärmlichen Crash" in Zandvoort die Hand brach.

"Ich fühlte mich wieder hungrig und motiviert - so wie früher - und ich liebte es. Dass das passiert ist, hat mir vorübergehend den Wind aus den Segeln genommen", gibt er zu.


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Doch Ricciardo ließ sich nicht unterkriegen: "Ich habe einfach versucht, vorausschauend zu denken, wie ich am schnellsten wieder gesund werde. Und ich habe mich geweigert, die harte Arbeit, die ich das ganze Jahr über geleistet habe, um wieder so weit zu kommen, wegen einer Verletzung zunichte zu machen."

In Austin feierte er sein Verletzungscomeback. Nachdem er 2022 auf einem Pferd ins Fahrerlager gekommen war, schwächte er sein Auftreten im Paddock diesmal aber etwas abgeschwächt - auch, aber nicht nur wegen der Handverletzung, wie er sagt.

"Ich will nicht zu viele Scherze machen oder herumalbern. Ich habe noch so viel vor und will einfach, dass ich als jemand wahrgenommen werde, der hungrig und motiviert ist und nicht nur hier ist, um hier zu sein", erklärt der AlphaTauri-Pilot.

Ricciardo gibt zu: "Ich brauchte diese Auszeit"

Rückblickend bewertet Ricciardo sein vorzeitiges Ausscheiden bei McLaren sogar als positiv, weil es ihn zwang, sich auf einer tieferen Ebene wieder mit sich selbst zu verbinden und das Negative in etwas Positives zu verwandeln. "So unangenehm die Situation bei McLaren auch war, sie war ein Glück im Unglück", betont er.

"Sie haben meinen Vertrag aufgelöst, weil ich eine Auszeit brauchte, um mich selbst wiederzufinden, meine Liebe wiederzufinden und auch den Hunger zurückzubekommen."

"Ich denke, es gab eine Menge Elemente, die ein wenig angeschlagen waren, wie mein Antrieb und meine Motivation. Ich musste das einfach wiederfinden, und die Auszeit hat mir das gegeben", sagt Ricciardo. Dabei habe ihm die Formel-1-Pause auch geholfen, seinen Interessen außerhalb des Motorsports nachzugehen.


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"Ich wollte sicherstellen, dass ich immer noch in der Lage bin, andere Hobbys und Interessen im Leben zu haben. Es gab mir das Gefühl, dass der Sport nicht alles ist. Ich wollte auch sicherstellen, dass ich andere Leidenschaften und Interessen habe und keine Angst davor habe, wenn ich eines Tages zurücktrete."

"Ein Teil davon war also, ein wenig zu erforschen, was mich am Leben hält und zum Lächeln bringt", sagt Ricciardo und räumt ein: "Es gab definitiv Momente, in denen ich einfach nur allein sein und meinen eigenen Gedanken nachhängen wollte, um zu verstehen, an welchem Scheideweg ich im Leben stehe."

"Und das Gefühl in mir war manchmal: 'Ich will nicht wieder Rennen fahren.' Aber ich wusste, dass ich Zeit brauchte, um das sacken zu lassen und zu verstehen, was mein Herz wirklich wollte. Letztendlich spürte ich, dass ich diese Antwort mehr und mehr bekam."

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