Vasseur: Brauchen mehr Kohärenz bei Strafentscheidungen der FIA

Ferrari-Teamchef Fred Vasseur sieht in den teils inkonsistenten Strafen durch die FIA eine Gefahr für den Sport - "Wir schulden den Fans mehr Klarheit", sagt er

(Motorsport-Total.com) - Ob es nun um Kollisionen, Tracklimits oder das Aufhalten eines Konkurrenten im Qualifying ging: Die FIA sorgte mit ihren Strafen auch in der Formel-1-Saison 2023 für reichlich Gesprächsstoff. Dabei wurde vor allem eines wiederholt angeprangert: die fehlende Konstanz in den Entscheidungen der Stewards.

Ferrari-Teamchef Fred Vasseur sieht bei den Strafurteilen Verbesserungsbedarf

Nicht nur viel Fahrer, sondern auch einige Teamchefs kritisierten die Rennkommissare dafür, in vielen Fällen nicht einheitlich reagiert zu haben. Im Rückblick auf die Saison bekräftigt Ferrari-Teamchef Fred Vasseur diese Kritik noch einmal.

"Ich denke, das Hauptproblem, das wir in dieser Saison hatten, ist die Kohärenz der Entscheidungen", sagt der Franzose. "Darüber sprechen wir in der Formel-1-Kommission."

"Denn das Wichtigste ist, dass der Fan versteht, was wir tun, und dass er die Entscheidung, die die FIA auf der Strecke trifft, nachvollziehen kann - egal, ob wir über die Tracklimits sprechen oder über die maximale Rundenzeit im Qualifying. Denn das war in dieser Saison ein Witz", blickt der Teamchef zurück.

"Ich glaube, Russell musste 14 Mal zu den Stewards und bekam nie eine Strafe. Das bedeutet, dass entweder die Regel nicht gut ist oder die Stewards die Regel nicht konsequent anwenden, aber es hat keinen Sinn, eine Regel zu haben, wenn man nichts unternimmt, wenn die Regel nicht befolgt wird."

Vasseur fordert deshalb mehr "Klarheit für die Fans, die Sponsoren, die Hersteller und alle Interessengruppen in diesem Sport". Der Ferrari-Teamchef hofft aber, dass das nur ein temporäres Problem ist und sich in absehbarer Zeit bessert.

Schließlich stehe die Formel 1 langfristig vor weit größeren Herausforderungen. "Das große Thema für mich ist 2026. Wir brauchen ein starkes Reglement", verweist er auf die neue Regelära. "Wir müssen gemeinsam daran arbeiten, und mit der technischen Seite der FIA, denke ich, dass wir gute Arbeit leisten werden."