• 30. November 2023 · 18:02 Uhr

Valtteri Bottas "froh, dass es vorbei ist": Sauber 2023 "immerhin nicht Letzter"

Laut den Daten war in der Formel 1 2023 kein Team langsamer als Alfa Romeo: Entwicklungslimit des Autos erreicht, komplett neues Konzept für 2024 geplant

(Motorsport-Total.com) - Beim Saisonauftakt in Bahrain sorgte Alfa Romeo noch neben Aston Martin für eine große Überraschung, als Valtteri Bottas im Wüstenrennen Achter wurde, während sein Teamkollege Guanyu Zhou, der außerhalb der Punkte lag, in den letzten Runden in die Box beordert wurde, um auf frischen Reifen die schnellste Runde des Rennens zu fahren. Bis dato hatte Alpine-Pilot Pierre Gasly den Extrapunkt, welchen man Alpine wegnehmen konnte, was die großen Ambitionen Alfa Romeos für 2023 gezeigt hat.

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Ein enttäuschter Valtteri Bottas in den Abu-Dhabi-Interviews nach der Formel-1-Saison 2023 Zoom Download

Von der Pace beim Saisonauftakt, als Bottas im Schnitt nur drei Zehntel pro Runde langsamer als die beiden Mercedes-Piloten war, ist in der Folge jedoch nicht mehr viel übriggeblieben. Den vier Punkten aus Bahrain sollten in den 21 weiteren Rennwochenenden nur zwölf weitere folgen.

Kein Wunder, dass der Finne nach dem letzten Rennen in Abu Dhabi, wo Alfa Romeo erneut chancenlos unterlegen war, zum Fazit kommt: "Ich bin froh, dass es jetzt vorbei ist. Und nächstes Jahr fangen alle wieder bei Null an."

Bottas: "Wir hatten kein ausreichend schnelles Auto"

Beim Blick auf die Leistung in dieser Saison haben sich etliche Schwächen mit dem Fahrzeugkonzept aufgezeigt. Zu viel Luftwiderstand, was auf den Geraden Zeit kostet, zu hoher Reifenverschleiß, schlechte Qualifyingpace und auch im Rennen fehlt grundlegende Geschwindigkeit.

"Ich denke, dass wir in den Rennen, in denen wir die Pace für die Punkte hatten, es auch geschafft haben, sie zu holen", sagt Bottas. "Das Problem war, dass wir in diesem Jahr nicht oft die Pace hatten, um in die Top 10 zu fahren. Wir hatten kein ausreichend schnelles Auto, das ist also der Kern der Sache."

Die Daten sprechen klare Worte: Mit durchschnittlich 1,2 Sekunden Rückstand auf Red Bull im Qualifying war kein Team langsamer auf eine schnelle Runde als Alfa Romeo, auch wenn Williams mit 1,19 Sekunden da nicht weit weg war.

Noch schlechter sieht die Bilanz im Rennen aus: Bei der Rennpace fehlten Alfa Romeo im Schnitt 1,7 Sekunden pro Runde auf die Bullen, womit man klar abfällt. Vorletzter in dieser Wertung ist wieder Williams, allerdings war der FW45 dieses Mal nicht eine Hundertstel, sondern rund zwei Zehntel pro Runde schneller als der Alfa Romeo.

Bottas: "Brauchen komplett neues Auto"

"Wir brauchen ein komplett neues Auto", meint Bottas. "Das ist die Tatsache, aber das ist bereits geplant, was gut ist. Wir brauchen also eine Menge Verbesserungen, wenn wir Punkte holen wollen. Aber das weiß jeder. Wir müssen also große Schritte machen, und das erfordert definitiv ein komplett neues Auto."

Trotz der schlechtesten Pace aller Autos, hat es immerhin für den neunten Platz in der Konstrukteurswertung gereicht, womit man Haas hinter sich lassen konnte. Ein kleiner Trost, wie Bottas findet: "Es ist nicht der letzte Platz, was gut ist, aber es ist ein kleiner Schritt und wir waren nicht so gut wie letztes Jahr."

"Es war ein schwieriges Jahr, denn wir hatten gehofft, dass wir besser abschneiden würden. Aber so ist es nun einmal. Und jetzt müssen wir für die Zukunft arbeiten. Es ist immer noch enttäuschend und natürlich hat sich jeder so viel Mühe gegeben, wie er konnte. Wir haben alles versucht, was wir konnten, aber es war ein schwieriges Jahr."

Abu Dhabi Abziehbild der kompletten Saison

Das Rennen in Abu Dhabi war dabei mal wieder ein Abziehbild der kompletten Saison. Im Qualifying war keiner langsamer als die beiden Alfa Romeos, nur Logan Sargeant startete noch dahinter, weil seine Runden aufgrund der Tracklimits gestrichen wurden. Im Rennen hat man aufgrund der fehlenden Pace auf eine alternative Strategie mit Valtteri Bottas gesetzt, allerdings ohne Erfolg.

"Am Ende fehlte uns im Rennen ein wenig die Pace", so der Finne über den Abu-Dhabi-Grand-Prix. "Wir haben zwei verschiedene Strategien mit den Autos ausprobiert, ich habe es mit einem Stopp versucht, das hat für uns definitiv nicht funktioniert, aber Zhou war mit zwei Stopps auch noch weit von den Punkten entfernt, daher bin ich ganz froh, dass es jetzt vorbei ist."

"Ich denke, der Anfang des Rennens war eigentlich noch ganz okay. Aber dann fehlte am Ende die Pace. Und bei dem einen Stopp, den wir versucht haben, haben die Reifen einfach nicht durchgehalten, vor allem der Medium-Reifen am Ende. Er fing an, stark abzubauen, deshalb fühlte es sich wie ein langes Rennen an. Und ich denke, es zeigt ein wenig die Geschichte der Saison, dass uns am Ende einfach die reine Pace fehlt", erklärt der 34-Jährige.

James Key und Audi: Wird bald alles besser?

Mit dem Abgang von Titelsponsor Alfa Romeo und den Vorbereitungen des Audi-Einstiegs für 2026, wird in der Fabrik in Hinwil gerade mit Hochdruck im Hintergrund gearbeitet. Im Fokus steht da vor allem der neue Technikchef James Key, der zu Beginn der Saison 2023 nach seinem Rausschmiss bei McLaren zu Sauber gestoßen ist.

"Ich habe das Gefühl, dass mit den neuen Leuten, die wir haben, einschließlich James, einige Dinge passieren werden", sagt Bottas auf die Bewegungen im Hintergrund angesprochen. "Er hat offensichtlich eine Menge Wissen, sogar aus dem diesjährigen McLaren, also gibt es mit Sicherheit gute Informationen von verschiedenen Leuten. Das ist also gut zu sehen. Ich denke, das ist es, was wir brauchen."

"Und es hat in letzter Zeit viele, viele Veränderungen in der Mannschaft gegeben. Und ich denke, das sind positive Veränderungen. Auch das Konzept des nächstjährigen Autos sieht interessant aus. In dieser Hinsicht habe ich also durchaus Hoffnungen."


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"Und die Hauptsache ist, dass wir ein neues Auto brauchen", sagt Bottas ferner mit Blick auf 2024. "Und es muss anders sein. Das ist, würde ich sagen, die wichtigste Erkenntnis aus diesem Jahr. Wir sind mit der Entwicklung des Autos eindeutig am Ende angelangt, wir waren einfach nicht in der Lage, etwas Großes zu finden. Das ganze Konzept muss also anders sein. Das ist es also, was wir gelernt haben."

Eine ausführliche Analyse der Alfa-Romeo-Performance 2023 sowie der kompletten Saisondaten aller Teams gibt es im Übrigen am Freitag, den 01.12.2023, live auf dem YouTube-Kanal von Formel1.de um 19 Uhr, wenn Host Kevin Scheuren und PACETEQ-Datenexperte Kevin Hermann das Formel-1-Jahr aus der Sicht der Zahlen näher beleuchten.

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