• 27. Oktober 2023 · 10:12 Uhr

Nico Hülkenberg und Audi: "Ja, es gab Gespräche!"

Nico Hülkenberg und Andreas Seidl sind alte Bekannte und haben offenbar darüber gesprochen, schon ab 2024 wieder bei Sauber zusammenzuarbeiten

(Motorsport-Total.com) - Im Mai 2022 machte der damalige Volkswagen-Konzernchef Herbert Diess den deutschen Motorsportfans Hoffnung: "Ich gehe davon aus, dass wir versuchen werden, in unseren zwei Teams sicher auch deutsche Fahrer zu beschäftigen", sagte Diess damals, und stellte darüber hinaus ein Engagement des Konzerns für einen deutschen Grand Prix in Aussicht.

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Nico Hülkenberg bestreitet in Mexiko den 200. Grand Prix seiner Formel-1-Karriere Zoom Download

Seither hat sich jedoch einiges verändert. Erstens: Volkswagen schickt nicht mehr zwei, sondern nur noch eine Marke in der Formel 1 an den Start (Audi ja, Porsche nein). Zweitens: Selbst der Audi-Einstieg wird nach der Trennung von CEO Markus Duesmann, der das Formel-1-Projekt durch den Vorstand gepeitscht hatte, überprüft. Und drittens: Diess wurde an der VW-Spitze durch Oliver Blume abgelöst.

Gut ein Jahr später wurde jetzt bekannt, dass zwar nicht Mick Schumacher, dafür aber Nico Hülkenberg ernsthaft als Fahrerkandidat für das Audi-Programm in der Formel 1 in Betracht gezogen wurde. Hülkenberg selbst bestätigt das jetzt in einem Interview mit Sky: "Ja", sagt er, "es gab Gespräche." (ANZEIGE: Hol dir jetzt WOW und streame alle Sessions der Formel 1 live!)

Der 36-Jährige, der auch 2024 für das amerikanische Haas-Team fahren wird, verrät: "Es gab Gespräche, es gab Interesse. Am Ende des Tages ist es nicht zustande gekommen. Einfach, weil ich einen Vertrag habe bei Haas, und weil ich dieses und nächstes Jahr Haas-Fahrer bin."

Hülkenberg bestätigt damit im Nachhinein Recherchen von Motorsport-Total.com, die bereits im Juli veröffentlicht wurden. Zu dem Zeitpunkt war offiziell noch nicht bekannt, dass Hülkenberg bei Haas bleiben würde. Damals hieß es sinngemäß von anderen Teams: "Nico wäre vielleicht schon interessant für uns, er hat uns aber wissen lassen, dass er bei Haas bis Ende 2024 unter Vertrag steht."

Hülkenberg: Seidl ist ein alter Bekannter

Jetzt bestätigt Hülkenberg, dass ein solches Gespräch tatsächlich stattgefunden hat, und zwar mit Sauber-Teamchef Andreas Seidl, der hinter den Kulissen gerade das Audi-Werksprogramm für 2026 aufbaut: "Ich kenne Andi sehr gut, aus der Porsche-Zeit und auch aus seiner Formel-1-Zeit. Das ist kein Geheimnis. Wir verstehen uns sehr gut, kommen gut miteinander klar."

Wäre Hülkenberg 2024 frei gewesen, wäre er für Sauber/Audi der perfekte Kandidat gewesen. 2024 hätte man sich anschauen können, wie schnell er wirklich ist. Hätte der Deutsche überzeugt, hätte man seinen Vertrag verlängern können und einen stabilen Anker im Fahrerteam gehabt. Und wenn nicht, hätte man ab 2025 noch einen anderen Kandidaten ausprobieren können.

Doch Hülkenberg gibt die Hoffnung auf einen Wechsel in ein konkurrenzfähigeres Team als Haas nicht auf: "Ich glaube, dass es nächstes Jahr sehr interessant wird, dass sich die Karten neu mischen werden. Da wird einiges im Fahrerkarussell passieren. Es kommt dann auch immer drauf an: Wie gut ist das Paket, das man hat? Wie gut kann man sich präsentieren?"

"Wenn Audi dann letztendlich 2026 loslegen wird, steht auch noch in den Sternen, ob sie ein Topteam sein werden oder nicht. Die müssen das auch erstmal beweisen und leisten. Einige Fragezeichen noch. Im Moment bin ich hier zu Hause. Alles andere steht in den Sternen", sagt der bald 200-malige Grand-Prix-Teilnehmer.

Medienbericht: Macht Audi einen Rückzieher?

Übrigens: Laut einem Bericht des Nachrichtenmagazins Der Spiegel steht innerhalb des Volkswagen-Konzerns das komplette Formel-1-Programm von Audi auf dem Prüfstand. Dabei gibt es im Grunde genommen nichts Neues zu vermelden, denn dass die Formel 1 nach dem Aus von CEO Markus Duesman im Juli neu bewertet wird, ist seit Wochen ein offenes Geheimnis.

Zumindest laut Informationen von Motorsport-Total.com wurde jedoch intern bisher keine Neubewertung vorgenommen. Damit steht zum jetzigen Zeitpunkt der gültige Audi-Vorstandsbeschluss pro Formel 1 und der Zeitplan mit der Übernahme von angeblich 75 Prozent des Sauber-Teams bis vor Saisonbeginn 2026.

Worüber die deutsche Medienlandschaft derzeit in heller Aufregung ist, warum diese Aufregung nur zum Teil nachvollziehbar ist und was wirklich hinter den Gerüchten über einen Formel-1-Rückzug von Audi stecken könnte, das ist übrigens aktuelles Thema des Tages der Donnerstags-Zusammenfassung des Medientags in Mexiko auf dem YouTube-Kanal von Formel1.de.

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