• 20. Juli 2023 · 14:04 Uhr

Erklärt: Warum die Formschwankungen 2023 so groß sind

Weshalb es in der Formel-1-Saison 2023 hinter Red Bull keine klare Nummer zwei gibt und wie sich die Teams die Formschwankungen von Rennen zu Rennen erklären

(Motorsport-Total.com) - Aston Martin war gleich zu Saisonbeginn die zweite Kraft, aber auch Ferrari war punktuell schon erster Verfolger von Red Bull, genau wie Mercedes. Und auch im hinteren Mittelfeld verschiebt sich das Kräfteverhältnis in der Formel 1 2023 teilweise von Rennen zu Rennen. Was die Frage aufwirft: Warum ist das so?

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George Russell im Mercedes vor Carlos Sainz im Ferrari und Fernando Alonso im Aston Martin Zoom Download

Die naheliegende Antwort könnte lauten: Die Verschiebungen im Kräfteverhältnis kommen vor allem durch die Updates der einzelnen Teams zustande, weil diese Updates in unregelmäßigen Abständen erfolgen und meist nicht zum gleichen Zeitpunkt. Sprich: Ein Team setzt eine Ausbaustufe ein, wo ein anderes Team noch mit der ersten Spezifikation unterwegs ist.

Ferrari-Teamchef Frederic Vasseur aber glaubt nicht, dass das die ganze Wahrheit ist. O-Ton: "Ich bin mir nicht sicher, ob es nur an der Entwicklung liegt. Denn auch das Set-up über ein Wochenende hinweg ist ein Faktor."

Nur technische Updates erklären nicht alles

Nur mit technischen Neuerungen am Auto ließen sich "ein bis zwei Zehntelsekunden" gewinnen, meint Vasseur. "Aber allein mit der Abstimmung und mit deiner Vorbereitung auf das Wochenende kannst du noch mehr als das herausholen. Du kannst ja auch nicht jede Woche ein Update bringen."

Aber reichen individuelle Updates und eine gewissenhafte Vorbereitung aus, um einen so kometenhaften Aufstieg hinzulegen wie McLaren in den jüngsten Rennen? Dave Robson als Performance-Leiter von Williams würde das so nicht unterschreiben. Denn er erkennt in McLaren ein "gutes Beispiel" dafür, dass sich manche Formsteigerungen eben nicht so einfach begründen lassen.

Es sei "eigentlich nicht klar", weshalb McLaren in Spielberg und vor allem in Silverstone so stark gewesen sei, sagt er. "Wenn McLaren versteht, weshalb es das geschafft hat und weshalb es davor nicht gelungen ist, dann Hut ab. Ich aber glaube: Es gibt einfach ein paar Schwankungen, die eigentlich niemand richtig erklären kann."

Auch das Wetter spielt eine Rolle bei den Formschwankungen

Das wechselhafte Wetter bei den jüngsten Formel-1-Rennwochenenden erschwere die Analyse, meint Robson. Gerade die Teams, die neue Teile verwendet hätten, seien umso mehr ins Grübeln gekommen. "Denn wenn es wirklich schwierig ist, die erforderlichen Daten zu sammeln, kriegt man leicht Probleme damit, seinen wahren Standpunkt zu bestimmen im Vergleich zur Konkurrenz."

Umso mehr gelte es, seine Update-Pakete möglichst sinnvoll einzuplanen, erklärt Robson weiter. Er plädiert für eine "strategische" Herangehensweise, um etwaige Updates bei anderen Teams gezielt zu "kontern", obwohl vorab häufig nicht bekannt ist, wann welches Team was für ein Update einsetzen will. "Das macht die ganze Sache aber ziemlich faszinierend", meint Robson.

Und er prophezeit weitere Schwankungen im Kräfteverhältnis, weil der Formel-1-Kalender 2023 in den Wochen bis zur Sommerpause keine Normalität einziehen lasse: "In Ungarn kommt ein neues Reifenformat ins Spiel, danach folgt der Sprint in Spa."

"Außerdem ist es in Silverstone einigen Teams nicht gelungen, ihre Updates bestmöglich umzusetzen oder zu evaluieren. Das wird deshalb in Ungarn seine Fortsetzung finden. So oder so: Es bleibt schwierig. Und es wird spannend, wie die einzelnen Teams mit dieser Situation umgehen."

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