• 24. Juni 2023 · 09:46 Uhr

Schonfrist von zwei Rennen: Kommt Ricciardo statt Perez bei Red Bull?

Helmut Marko schließt einen Fahrertausch Perez gegen Ricciardo bei Red Bull nicht mehr aus, möchte aber erst den Reifentest in Silverstone abwarten

(Motorsport-Total.com) - Was vor ein paar Wochen noch völlig undenkbar schien, wird plötzlich zum Thema: Motorsportkonsulent Helmut Marko hat einen Fahrerwechsel bei Red Bull noch während der laufenden Saison nach dem Grand Prix von Kanada erstmals nicht mehr kategorisch ausgeschlossen.

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Für Sergio Perez wird die Luft bei Red Bull langsam etwas dünner Zoom Download

Sergio Perez hatte 2023 stark begonnen; nach vier Rennwochenenden lag er in der Fahrer-WM fast auf Augenhöhe mit Max Verstappen (87:93 Punkte). Doch dann kam Miami, wo Perez auf Poleposition stand und sich trotzdem Verstappen geschlagen geben musste, der von Platz 9 gestartet war. Im Nachhinein betrachtet der Beginn einer Trendumkehr.

Perez crashte im Qualifying in Monaco, verpasste auch in Spanien und Kanada den Einzug ins dritte Qualifying. In der WM steht es jetzt 126:195. Und Marko sagt im Interview mit dem 'ORF': "Wir werden Ricciardo nach Silverstone beim Reifentest, den Pirelli veranstaltet, drei Tage im Auto haben. Und dann kann man evaluieren: Wo steht Ricciardo wirklich?"

Bereits nach dem Qualifying in Kanada hatte Marko zum Thema Perez gesagt: "Wir haben halt nur einen Max." Jetzt klingt er fast schon ein wenig nach Abschied, wenn er über den Mexikaner spricht: "Sein Anfangsziel waren zwei, drei Jahre. Das wäre dann eh schon mehr als er geplant hat. Man muss einfach Optionen für die Nachfolge offenhalten."

Der Pirelli-Test in Silverstone steht nach dem Grand Prix von Großbritannien Mitte Juli auf dem Programm. Mit Spielberg und Silverstone hat Perez bis dahin noch zwei Rennen, um seinen Kopf aus der Schlinge zu ziehen.

Gasly, Albon - und jetzt auch Perez?

Perez wäre nicht der erste Red-Bull-Fahrer, der an Verstappens fahrerischer Übermacht scheitert. Der Weltmeister der vergangenen beiden Jahre hat davor auch schon Pierre Gasly (2019) und Alexander Albon (2020) verschlissen.

Dass Marko Red-Bull-intern die Rolle des "Bad Boy" übernimmt, ist auch nicht neu. Es ist noch gar nicht lang her, da wurde spekuliert, Nyck de Vries könnte nach einem enttäuschenden Saisonbeginn bei AlphaTauri durch Ricciardo ersetzt werden. Marko hatte das damals auch mit dem Argument dementiert, Ricciardo wolle nur in ein Topcockpit zurückkehren. Das wäre im A-Team von Red Bull zweifellos gegeben.

Perez raus? Das sagt Christian Horner!

Doch während Marko Perez die Rute ins Fenster stellt, zeigt Teamchef Christian Horner mehr Geduld: "Ich denke, er braucht nur ein gutes Wochenende, um wieder Vertrauen zu gewinnen. Er hatte drei schwierige Samstage, und dann stehst du halt auch für Sonntag schlecht da."

Auf die Frage, ob er garantieren könne, dass Perez die Saison 2023 zu Ende fahren wird, antwortete Horner zuletzt in Kanada: "Er ist im Moment Zweiter in der Weltmeisterschaft. Er ist der einzige Fahrer neben Max, der zwei Rennen gewonnen hat. Wir müssen ihn in dieser Phase unterstützen. Dann bin ich mir sicher, dass er seine Form wieder finden wird."

Ralf Schumacher: Macht Marko einen Fehler?

Indes glaubt Ralf Schumacher, dass es entscheidend sei, "dass das Team Perez auch mal auffangen muss. Auch Dr. Marko, der ja nun auch zurecht, aber der ein absoluter Max-Verstappen-Fan ist", sagt der Formel-1-Experte in einem Interview auf dem YouTube-Kanal von Formel1.de. (Kanal jetzt kostenlos abonnieren und kein neues Video mehr verpassen!)

Markos immer wieder mal harsche Worte gegenüber den eigenen Fahrern seien für deren Selbstvertrauen kontraproduktiv, meint Schumacher. Marko liebe er zwar "für seine Ehrlichkeit, gar keine Frage. Und er ist auch in einer Phase seines Lebens angekommen, wo man sicherlich alles sagen darf und sollte."

Aber: "Das muss man vielleicht ein bisschen ändern. Christian Horner macht das etwas anders, der weiß das." Marko sei im Red-Bull-Teammanagement "derjenige, der viel fordert. Aber das kann man halt nicht mit jedem machen. [...] Man muss da gerade nach außen ein bisschen vorsichtig sein, denn Perez ist ein Fahrer, der braucht eine Nestwärme, der muss sich wohlfühlen."

"Das ist keiner, den man mit Druck schneller macht, sondern ganz im Gegenteil, dann wird er noch mehr Fehler machen. Wir haben es ja gesehen Anfang des Jahres. Da war alles gut, er hat Verstappen teilweise echt unter Druck gesetzt. Dahin muss er wieder zurückfinden. Und dann sollte es mit dem Paket auch kein Problem sein, dass er Vizeweltmeister wird."

Für Ricciardo würde sich mit der Rückkehr ins Stammcockpit ein Kreis schließen. Er fuhr schon von 2014 bis 2018 für Red Bull und war der letzte Teamkollege, der Verstappen ernsthaft die Stirn bieten konnte. Allerdings meinen Beobachter, dass er Red Bull Ende 2018 auch deswegen verlassen haben könnte, weil es ihm im Laufe der Zeit immer schwerer fiel, mit Verstappen mitzuhalten.

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