• 17. Juni 2023 · 01:12 Uhr

F1-Gewicht: "Macht es zu unserem Problem", fordert Allison

Mercedes-Technikchef James Allison macht einen ungewöhnlichen Vorschlag, wie die Formel 1 das Gewichtsproblem in den Griff bekommen soll

(Motorsport-Total.com) - Die Formel-1-Boliden sind zu schwer, darüber herrscht Einigkeit. Die aktuelle Generation der F1-Autos kommt auf ein Mindestgewicht von 798 Kilogramm, das höchste Gewicht in der Geschichte der Weltmeisterschaft.

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Mercedes-Technikchef James Allison bittet die Regelhüter um eine neue Herausforderung Zoom Download

Wie von uns bereits berichtet, streben sowohl Formel-1-Chef Stefano Domenicali als auch FIA-Präsident Mohammed bin Sulayem eine Gewichtsreduktion für den nächsten Regelzyklus im Jahr 2026 an. Die Frage bleibt: Wie soll das gehen?

Schon jetzt sieht die Formel 1 den Gewichts-Tsunami in Form größerer Batterien ab 2026 auf sich zurollen, weil der Anteil der elektrischen Energie steigen soll. Es wird befürchtet, dass die Autos noch schwerer werden. Deshalb wird versucht, das Gewicht an anderer Stelle zu reduzieren.

Da die Fahrzeugmasse aufgrund der notwendigen Sicherheitseinrichtungen und der Hybridkomponenten bereits sehr hoch ist, herrscht Skepsis, ob sich das Gewicht überhaupt reduzieren lässt.

Allison: Gewicht ist unser Problem

Mercedes-Technikchef James Allison sieht den besten Weg, das Gewicht der Formel-1-Autos in den Griff zu bekommen, darin, gar nicht erst zu versuchen, bestimmte Bereiche des Fahrzeugs vorzuschreiben, die leichter gemacht werden sollen.

Stattdessen schlägt er vor, die Teams zu zwingen, Wege zu finden, die Autos insgesamt leichter zu machen, indem die FIA einfach das Mindestgewicht der Autos reduziert.

Auf die Frage von Motorsport.com, wie man das Gewicht der Autos am besten reduzieren könne, antwortet Allison: "Ich stimme Stefano [Domenicali] voll und ganz zu. Er ist nicht der Einzige, der der Meinung ist, dass dieser unaufhaltsame Trend zu mehr Gewicht gestoppt und umgekehrt werden muss, denn die Autos werden Jahr für Jahr schwerer."

"Es ist nicht trivial, das Gewicht in die andere Richtung zu drücken. Besonders schwierig wird es aber, wenn man anfängt, sich technische Regeln auszudenken, die das Auto deutlich leichter machen sollen."

"Ich denke, der Weg zu mehr Leichtheit besteht darin, einfach das Gewichtslimit zu senken und es zu unserem Problem zu machen. Wenn die Autos über dem Limit liegen, zwingt uns das alle, schwierige Entscheidungen darüber zu treffen, was wir in unsere Autos einbauen und was nicht. Nicht jeder ist mit dieser Sichtweise einverstanden. Aber es ist meiner Meinung nach der sicherste Weg, um das Gewicht der Autos zu reduzieren."

Keine Kompromisse bei der Sicherheit

Dan Fallows von Aston Martin teilt Allisons Einschätzung der Situation, sagt aber, die Formel 1 müsse gewährleisten, dass die Bemühungen um Gewichtsreduzierung nicht auf Kosten der Sicherheit gehen.

"Wenn die Autos über dem Limit liegen, zwingt uns das alle, schwierige Entscheidungen zu treffen."James Allison
"Ich denke, dass wir das in gewisser Weise über das Reglement regeln können", sagt er. "Ich denke, dass die Senkung des Gewichtslimits sicherlich eine Möglichkeit ist, dies zu erreichen, aber wir müssen garantieren, dass wir die Sicherheit nicht in irgendeiner Weise gefährden."

"Es wird auf jeden Fall eine Herausforderung, und es besteht kein Zweifel daran, dass die Herausforderung durch das Antriebsreglement noch größer wird."

Red Bulls Technikchef Pierre Wache hingegen ist skeptisch, dass sich in Sachen Gewichtsreduktion überhaupt viel erreichen lässt. Seiner Meinung nach deutet alles darauf hin, dass die Antriebseinheiten 2026 deutlich schwerer sein werden.

"Ich glaube nicht, dass wir eine signifikante Gewichtsveränderung sehen werden", sagt er. "Der derzeit definierte Motor ist schon massiv schwerer als das, was wir heute haben. Ich denke, dass es sehr, sehr schwierig sein wird, deutlich leichter zu werden."

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