• 04. Mai 2023 · 21:46 Uhr

Max Verstappen: F1-Sprint mehr wie Poker als echtes Racing

Max Verstappen ist kein Freund des Formel-1-Sprints und würde ihn am liebsten abschaffen: Sergio Perez und Charles Leclerc können mit drei pro Jahr leben

(Motorsport-Total.com) - Max Verstappen ist mit dem neuen Sprintformat, das die Formel 1 in Baku erstmals getestet hat, nicht warm geworden: "Das ist kein echtes Racing, das ist eher Poker", sagt er. "Ich glaube, ich habe in Las Vegas mehr Erfolg, wenn ich ins Kasino gehe", so der Niederländer, der im neuen Sprint eher ein Format sieht, das "für die Show" gemacht wurde.

Foto zur News: Max Verstappen: F1-Sprint mehr wie Poker als echtes Racing

Die Red-Bull-Piloten haben eine klare Meinung zum Formel-1-Sprint Zoom Download

"Natürlich ist es wichtig, Entertainment zu haben, aber ich denke, wenn alle Autos näher beisammen wären, dann hätte man ein besseres Entertainment, als wenn man es damit versucht", sagt der Red-Bull-Pilot.

"Es fühlt sich so an, als würde man in einem Fußballspiel beim Stand von 3:0 sagen, lasst uns noch einmal bei 0:0 anfangen. Ich finde so etwas unnötig", stellt er klar.

Die Formel 1 hatte in Aserbaidschan erstmals mit einem neuen Sprintformat experimentiert, das erst wenige Tage vor dem Event abgesegnet wurde. Der Samstag wurde vom Rest des Wochenendes getrennt und am Vormittag ein neues Shootout-Qualifying eingeführt, das die Startaufstellung für den Sprint bildet.

Zu viele relevante Sessions

Dafür wurde das zweite Training gestrichen, sodass es nur eine einzige Trainingssession gab, bevor die Fahrer zwei Qualifikationen und zwei Rennevents absolvieren mussten.

Das war einigen Piloten zu viel des Guten: "Es gibt zu viel Druck, denn die Topteams können dabei nur verlieren. Ein Fehler am Wochenende ist extrem kostspielig, und schon ab dem Training gibt es keinen Platz für Fehler", sagt Sergio Perez. "Das zieht dich herunter."


Video wird geladen…

  Weitere Formel-1-Videos

Dem Mexikaner gefiel auch der Zeitplan nicht: Zwischen dem verkürztem Qualifying-Shootout und dem Sprintrennen gab es am Samstag eine Pause von rund vier Stunden, in der für die Fahrer nur Warten angesagt war - auch weil die Autos nicht mehr verändert werden dürfen.

"Das war ein bisschen viel", findet der Red-Bull-Pilot. "Wir müssen uns den Zeitplan noch einmal anschauen und versuchen, ihn ein wenig effizienter zu gestalten."

Drei bis vier Sprints pro Jahr okay?

Ferrari-Pilot Charles Leclerc ist zumindest nicht ganz abgeneigt: "Ich hasse das Format nicht", sagt er. Er findet, dass es ein besseres Format ist als die bisherigen Sprints der Formel-1-Saisons 2021 und 2022. "Ich habe lieber das hier, aber ich möchte auch nicht, dass es das neue Standardformat wird."

Für ihn ist es okay, wenn es drei- oder viermal pro Saison stattfindet, mehr aber auch nicht. "Wie Checo gesagt hat, setzt es die Fahrer einfach stärker unter Druck, weil du nur in einer Session einen Fehler machen kannst. Danach ist jede Runde wichtig", so der Monegasse.


Fotostrecke: Alle Sieger von Sprintrennen in der Formel 1

Auch er sieht noch Verbesserungsbedarf - wie eben den angesprochenen Zeitplan. Aber auch die Reifenregel würde er noch einmal überdenken. Denn weil im neuen SQ3 nur ein neuer Soft benutzt werden darf, musste Lando Norris zuschauen. "Es ist schade, wenn er nicht fahren darf, weil er keinen neuen Soft mehr hat", sagt er.

Perez schließt sich der Meinung seines Kollegen an und findet ebenfalls, dass das nicht das neue Standardformat werden soll. "Ein normales Wochenende macht es aufregend und besser für die Fans", findet er. "Damit sind wir aufgewachsen, und so sollte es bleiben. Wenn es aber drei oder vier Rennen so ist, dann ist das auch in Ordnung."

Verstappen: In die Tonne damit!

Sein Teamkollege Verstappen ist da aber bekanntlich anderer Meinung: "Man sollte das Ganze in die Tonne werfen", sagt er ganz klar. "Es ist wichtig, dass wir zu dem zurückgehen, was wir hatten, und dass wir sicherstellen, dass jedes Team um den Sieg kämpfen kann. Das sollten wir machen, und nicht versuchen, diese ganze künstliche Aufregung einzuführen."

Auch die Einführung eines zweiten Qualifying statt des Trainings hat es für ihn nicht besser gemacht - obwohl er das Qualifying eigentlich liebt: "Ich habe mich gelangweilt", gibt er zu. "Ich dachte: Mein Gott, noch ein Qualifying? Das macht mir wirklich keinen Spaß."

Fotos & Fotostrecken
Foto zur News: F1: Grand Prix der Emilia-Romagna (Imola) 2024
F1: Grand Prix der Emilia-Romagna (Imola) 2024
Samstag
Foto zur News: F1: Grand Prix der Emilia-Romagna (Imola) 2024
F1: Grand Prix der Emilia-Romagna (Imola) 2024
Freitag

Foto zur News: 30 Jahre später: Formel-1-Piloten gedenken Senna und Ratzenberger
30 Jahre später: Formel-1-Piloten gedenken Senna und Ratzenberger

Foto zur News: F1: Grand Prix der Emilia-Romagna (Imola) 2024
F1: Grand Prix der Emilia-Romagna (Imola) 2024
Pre-Events

Foto zur News: Die Formel-1-Fahrer 2026
Die Formel-1-Fahrer 2026
Folge Formel1.de
Videos
Foto zur News: Das neue Hockenheim: Ist die Formel 1 Teil der Vision?
Das neue Hockenheim: Ist die Formel 1 Teil der Vision?
Foto zur News: McLaren schneller als Red Bull, stimmt das? I Datenanalyse F1 Miami
McLaren schneller als Red Bull, stimmt das? I Datenanalyse F1 Miami

Foto zur News: Gänsehaut: Ratzenberger-Vater spricht über Imola
Gänsehaut: Ratzenberger-Vater spricht über Imola

Foto zur News: Nico Hülkenberg und Audi: "Eine einmalige Chance!"
Nico Hülkenberg und Audi: "Eine einmalige Chance!"
Formel1.de auf Facebook

Werde jetzt Teil der großen Community von Formel1.de auf Facebook, diskutiere mit tausenden Fans über die Formel 1 und bleibe auf dem Laufenden!

formel-1-countdown
Monaco Grand Prix 2024 Formel-1 Tickets kaufen