• 12. April 2023 · 10:48 Uhr

Mercedes auf dem Irrweg: Falsche Richtung bei der Entwicklung des W14

Der Sieg von George Russell beim Grand Prix von Brasilien 2022 hätte der Durchbruch für Mercedes sein können - Doch dann ging das Team den falschen Weg

(Motorsport-Total.com) - Mit der Einführung des neuen Reglements in der Formel-1-Saison 2022 ging auch die Dominanz von Mercedes in der Königsklasse zu Ende. Der Rennstall hatte in der ersten Saisonhälfte mit Problemen zu kämpfen, doch mit dem Sieg von George Russell in Brasilien schaffte das Team die Wende. 2023 konnte der Rennstall den Rückstand noch nicht aufholen.

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Von Red Bull abgehängt: Mercedes hat sich verleitet lassen, in die falsche Richtung zu gehen Zoom Download

In der zweiten Saisonhälfte 2022 schien das Team aus Brackley wieder in Form zu kommen. Lewis Hamilton und Russell waren wieder konkurrenzfähig. Immer wieder schaffte es Mercedes auf das Podium, doch oft profitierte das dominante Team der Hybrid-Ära von Ausfällen bei Ferrari. In Mexiko setzte Russell im Qualifying ein Ausrufezeichen, als er Sergio Perez und beide Ferrari-Piloten schlug.

Mit dem Doppelsieg in Brasilien sollte der Knoten dann endgültig platzen. Doch der Schein trügte und Mercedes setzte die Segel in die falsche Richtung: Aufgrund der Ergebnisse war das Team vom Konzept des W13 überzeugt und entwickelte den W14 auf Basis des Vorgängermodells.

Mercedes verliert an Boden

Beim Start der Formel-1-Saison 2023 wurde dann schnell klar, dass Mercedes nicht auf Red Bull aufgeholt, sondern sogar an Boden verloren hatte. Da wäre es wohl sinnvoller gewesen, das Konzept zu ändern, statt auf die Basis des W13 zu vertrauen.

"So hat es angefangen", sagt Teamchef Toto Wolff gegenüber 'Motorsport-Total.com'. "Das Auto wurde immer besser. Wir waren bei den Amerika-Rennen bei der Musik und haben in Interlagos gewonnen. Aber wir wussten auch, dass Abu Dhabi anders sein würde. Das war für uns der Trugschluss, der für 2023 nicht gut war."

Wolff zieht ein klares Fazit: "Wir dachten, wir sind auf dem richtigen Weg und das Konzept geht auf. Aber das ist nicht der Fall. Das vergangene Jahr war schwierig, weil wir es nicht verstanden haben. Es war eine Überraschung für uns, das Auto in einem Bereich zu haben, in dem es keine Leistung bringt. Im zweiten Jahr des neuen Reglements gibt es nun viele Hinweise darauf, was falsch gelaufen ist."

Fehler sollen sich nicht wiederholen

Den Fehler, sich von guten Einzelergebnissen blenden zu lassen, will Mercedes nicht noch einmal machen. Die Veränderungen am Auto haben für den Rennstall Priorität, auch wenn Hamilton in Australien Zweiter wurde. Der Brite soll mit dem neuen Auto zurechtkommen, denn der siebenfache Weltmeister hat mit dem W14 noch keinen Rhythmus gefunden.

Red Bull fährt der Konkurrenz 2023 deutlich schneller davon als im Vorjahr, dennoch will Wolff "nach den Sternen greifen". Vorerst gehe es für das Team aber darum, Ferrari und das überraschend starke Aston Martin zu schlagen. "Ich will die Ziele nicht ändern und um den Titel fahren, auch wenn es nicht realistisch erscheint", sagt Wolff.


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Technikchef James Allison spricht über den Australien-Grand-Prix von Mercedes und beantwortet unter anderem die Fragen, warum Mercedes in Melbourne plötzlich so stark war und was man sich beim Boxenstopp von George Russell gedacht hatte. Weitere Formel-1-Videos

"Aber ich möchte die Motivation hoch halten, damit jeder sein Bestes gibt", fährt er fort. "Wir werden ein paar Schritte machen und das Layout des Autos ab Imola ändern und dann werden wir sehen, was es leisten kann. Ein Team liegt klar vor allen anderen und dann sind da noch Aston Martin, Ferrari und wir als der beste Rest. Wir müssen sie schlagen, bevor wir von einem Comeback und einem Titelkampf träumen können."

Wolff mit Regeln zufrieden

Laut Wolff hindert die Budgetgrenze Teams daran, große Veränderungen in einer Saison vorzunehmen, da die Entwicklung viel Geld kostet. "Das ist aber das, was wir haben wollten", sagt er. Aston Martin hat gezeigt, welch große Schritte möglich sind, wenn das Konzept des Autos stimmt. "Wir wollten eine finanziell nachhaltige Zukunft", so Wolff, der die Budgetobergrenze begrüßt, da sie für ein "wettbewerbsfähiges Feld" sorgen soll.

"Wir stehen hier heute und müssen uns eingestehen, dass ein Team einen besseren Job als alle anderen gemacht hat. Wir müssen auch Aston Martin loben, da das Team einen gigantischen Schritt nach vorne gemacht hat. Das liegt einfach an der guten Arbeit, die dort geleistet wurde. Da steckt keine Magie hinter und es gibt nicht nur ein Detail, das das Auto mysteriös schnell macht. Das ist einfach gute Entwicklungsarbeit in allen Bereichen. Wir wollen noch immer nach den Sternen greifen."

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