• 27. Februar 2023 · 10:48 Uhr

Trotz Versetzung: Ferrari-Chefstratege Rueda nicht ganz in Ungnade gefallen

Teamchef Frederic Vasseur erklärt, warum er vor der Formel-1-Saison 2023 Veränderungen am Strategieteam von Ferrari vorgenommen hat

(Motorsport-Total.com) - Vor den Testfahrten in Bahrain gab Ferrari bekannt, dass man mit einem neuen Chefstrategen in die Formel-1-Saison 2023 gehen wird. Inaki Rueda, der das Strategieteam der Scuderia seit 2015 leitete, bekommt eine neue Rolle in der Fabrik in Maranello, während der Inder Ravin Jain das Ruder an der Boxenmauer übernehmen wird.

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Ferraris Ex-Chefstratege Inaki Rueda (mitte) an der Boxenmauer Zoom Download

Ferrari-Teamchef Frederic Vasseur hat am Rande des Bahrain-Tests die Entscheidung erklärt und betont, dass es sich nicht um eine Degradierung Ruedas handelt: "Wir haben beschlossen, die Organisation ein wenig zu ändern", sagt der Franzose. "Inaki wird etwas weniger an der Boxenmauer stehen und eher in der Fabrik arbeiten, wo er sich auf die sportliche Seite konzentriert. Dafür wird Ravin wird an der Boxenmauer sein."

"Wir haben viel über die Strategie gesprochen, und wenn man es von außen betrachtet, denkt man, die Strategie ist die Angelegenheit eines Einzelnen an der Boxenmauer, aber das ist sie nicht", erklärt er. "Für die Strategie gibt es eine Gruppe im Werk, die sich mit der Strategie befasst, in Verbindung mit dem Mann an der Boxenmauer, es gibt eine Software, es gibt einen Kommunikationsfluss, und ehrlich gesagt, ist das oft das Wichtigste."

Vasseur: Jetzt mehr Klarheit bei der Kommunikation

"Wenn alles gut läuft, kann man sich zu dritt oder viert darüber unterhalten, das ist kein Problem. Aber wenn man innerhalb einer Sekunde reagieren muss, ist es eine andere Geschichte, weil man auf etwas vorbereitet sein muss, das man nicht vorbereiten kann", so Vasseur. "Es ist eine Frage des Kommunikationsflusses, und ich denke, wir haben jetzt etwas mehr Klarheit geschaffen."

Seit vielen Jahren ist die Strategie bei Ferrari unter starker Beobachtung, doch in den letzten Jahren scheinen sich die Fehler immer mehr gehäuft zu haben. In der vergangenen Saison war oftmals Charles Leclerc das Opfer von suboptimalen Strategieentscheidungen, als er möglicherweise gleich drei Rennsiege in Monaco, Großbritannien und Ungarn verlor.


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Nach seiner Ankunft bei Ferrari als neuer Teamchef betonte Vasseur im Januar, dass er die Strategiefehler 2022 noch einmal genau unter die Lupe nehmen möchte, ehe vorschnelle Entscheidungen getroffen werden. Doch nicht nur beim Strategieteam scheint es Handlungsbedarf zu geben.

Vasseur: Ferrari muss sich in jedem Bereich verbessern

"Jeder einzelne Bereich jeder einzelnen Mannschaft muss sich verbessern", sagt Vasseur. "Das ist so wichtig. Es ist die DNA meiner Aufgaben. Wir müssen versuchen, morgen einen besseren Job zu machen als heute. Und wir müssen uns immer vor Augen halten, wie wir bessere Arbeit leisten können, und das ist nicht nur Sache des Renningenieurs oder des Leiters der Aerodynamik, sondern das muss von jedem Mitarbeiter des Unternehmens kommen, auch von der Produktion."

"Wenn der Mitarbeiter in der Produktion ein bisschen schneller, leichter oder billiger produzieren kann, dann ist das eine Unterstützung für die Entwicklung des Autos. Und diese Einstellung müssen wir an jedes einzelne Teammitglied weitergeben. Es geht nicht nur darum, dass wir mit der Änderung der Strategie einverstanden sind und die Saison auf diese Weise bestreiten werden."

Vasseur: Warum es bei Sauber zum Teil leichter war

Vasseur steht bei Ferrari jedoch vor einer großen Aufgabe. Zuvor war der Franzose sechs Jahre Teamchef bei Alfa Romeo beziehungsweise Sauber, wo mit einem viel schmaleren Budget operiert wird, weniger als die Hälfte der Mitarbeiter von Ferrari beschäftigt werden und der mediale Druck deutlich kleiner ausfällt.

"Bei Sauber hatten wir viel weniger, es ist kein Geheimnis, dass wir in jedem einzelnen Bereich mit viel weniger zu tun hatten", bestätigt der neue Ferrari-Teamchef. "Und natürlich war der Kommunikationsfluss [bei der Strategie] manchmal ein bisschen einfacher."


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"Ich denke, es ist ein echter Mehrwert, wenn ein Mann aus dem Werk das Team unterstützt und man an der Boxenmauer tonnenweise Daten und Optionen einsehen kann. Es ist klar, dass es auch für uns ein großer Vorteil ist, diese Art von Unterstützung durch das Werk zu haben, aber wenn man dann eine Entscheidung treffen muss, hat man Strategen."

"Ich will Ihnen nicht die Schuld geben, aber wir haben tonnenweise Leute, die im Nachhinein über eine Entscheidung urteilen. Man hat die Geschichte, man weiß, dass zum Beispiel das Safety-Car zwei Runden später kam, und man trifft eine Entscheidung. Am Ende des Tages steht jemand an der Boxenmauer, der den Knopf drücken muss oder nicht. Und das Wichtigste ist, dass wir, wenn etwas nicht funktioniert, versuchen zu verstehen, warum es nicht funktioniert hat", so Vasseur.

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