• 31. Dezember 2022 · 11:02 Uhr

Formel-1-Motoren 2022: 36 Strafen, 137 Überschreitungen des Kontingents

Die Formel-1-Saison 2022 hat wieder zahlreiche Motorenstrafen mit sich gebracht: 20 Mal mussten Fahrer nach ganz hinten - Mercedes-Kunden glänzen mit Zuverlässigkeit

(Motorsport-Total.com) - 20 Mal wurden Fahrer in der Formel-1-Saison 2022 ans Ende der Startaufstellung oder in die Boxengasse geschickt, das ist die Bilanz der Motorenstrafen in diesem Jahr. Das heißt, dass im Durchschnitt jeder Fahrer einmal so viele - oder so spät - Motorenteile getauscht hat, das eine einfache Strafversetzung nicht mehr ausgereicht hat.

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Für Valtteri Bottas war das Rennen mehr als einmal vorzeitig vorbei Zoom Download

Hinzu kamen weitere über das Feld verteilte 135 Strafpositionen durch einzelne Übertretungen des Motorenkontingents (zur Motorenübersicht 2022).

Am härtesten traf es dabei AlphaTauris Yuki Tsunoda, der gleich dreimal nach ganz hinten oder in die Boxengasse strafversetzt wurde. Hinzu kamen beim Japaner noch einmal fünf Positionen für einen Getriebewechsel und zehn Positionen für das Sammeln von fünf Verwarnungen, wobei er Letztere nicht absitzen musste, da er in Italien ohnehin schon nach ganz hinten versetzt wurde.

Auch Charles Leclerc wurde seine Jagd nach dem WM-Titel nicht gerade einfach gemacht. Aufgrund der großen Zuverlässigkeitsprobleme Ferraris mitten in der Saison musste der Monegasse zweimal von ganz hinten starten (Kanada und Belgien) und bekam in Austin einmal zehn Strafpositionen aufgebrummt.

Auch Teamkollege Carlos Sainz steht bei zweimal "Back of the Grid" (in Frankreich und Italien) und einmal fünf Positionen (Brasilien).

Und auch die beiden Alpine-Piloten Fernando Alonso und Esteban Ocon wurden jeweils zweimal ans Feldende versetzt und bekamen noch einmal fünf Positionen Strafe. Alfa Romeos Valtteri Bottas wurde offiziell einmal nach ganz hinten versetzt, hat bei zwei weiteren Rennen aber +20 und +15 Positionen bekommen - was dem Ende des Feldes schon ziemlich nahe kommt.

Mick Schumacher (Haas) wurde in Belgien einmal ans Ende des Feldes platziert und bekam in Monza noch einmal 15 Positionen aufgebrummt.

Mercedes-Kunden mit starker Bilanz

Trotz der insgesamt 36 Strafversetzungen bei 137 zu viel benutzten Motorenelementen gab es auch Fahrer und sogar ganze Teams, die straffrei durch die Saison gekommen sind. Aston Martin blieb mit seinen beiden Piloten komplett im Kontingent, sodass Sebastian Vettel nie nach hinten versetzt wurde, und auch Williams kam bei Nicholas Latifi und Alexander Albon mit seinen Elementen aus.


Fotostrecke: Motoren-Mogelpackungen in der Formel 1

Der einzige Pilot, der sonst nie versetzt wurde, war Daniel Ricciardo, der ebenfalls straffrei blieb. Auffällig: Mit Aston Martin, Williams und McLaren waren es nur Piloten mit einem Mercedes-Motor. Das Werksteam musste mit Lewis Hamilton und George Russell aber jeweils eine große Versetzung hinnehmen: Hamilton startete in Monza ganz hinten, Russell in Singapur aus der Boxengasse.

Weltmeister Max Verstappen (Red Bull) musste nur in Belgien ans Ende der Startaufstellung, was dort aufgrund der Vielzahl an Strafen aber nur Position 14 bedeutete, und bekam in Monza fünf Strafpositionen.

Motor als größter Strafentreiber

Wenn wir auf die Statistik der einzelnen Elemente blicken, dann konnten die Teams am schwierigsten mit dem Motor haushalten, weil abgesehen von den fünf Piloten, die komplett ohne Strafe durchkamen, alle Fahrer über das Limit kamen. Bei Turbolader und MGU-H überschritten 14 von 20 Fahrern die Grenze - am öftesten Bottas, der sieben Elemente bei erlaubten drei verwendete.

Die MGU-K war bei zwölf Fahrern über dem Limit, genau wie die Kontrollelektronik. Und beim Energiespeicher kam immerhin mehr als die Hälfte (elf von 20) mit der erlaubten Zuteilung aus.

Am einfachsten war das Einhalten beim Auspuff, von dem acht Elemente über die Saison genutzt werden durften. Hier war nur Charles Leclerc über dem Limit. Andere Piloten wie Sebastian Vettel waren hier mit drei verwendeten Elementen sogar weit unterhalb der Grenze.

Auch Getriebe seit 2022 limitiert

Seit 2022 wird auch das Getriebe mit einem Kontingent versehen. Musste es zuvor eine gewisse Anzahl an Rennen am Stück halten (außer ein Fahrer fiel aus), so wurde es aufgeteilt in äußere und innere Elemente auf jeweils vier Einheiten limitiert. Sieben Fahrer überschritten die Grenze, Mick Schumacher dabei als einziger Fahrer jeweils bei beiden Getriebeteilen zweimal.

Für die Formel-1-Saison 2023 werden in Sachen Motorenteilen erneut die gleichen Regeln und die gleichen Kontingente gelten. Einzige Ausnahme: Tauscht ein Fahrer beide Getriebeteile auf einmal, dann wird die Summe der Strafen nicht mehr addiert, sondern als eine Strafe von aktuell fünf Positionen zusammengenommen.

Unklar ist allerdings noch, wie viele Getriebeelemente erlaubt sein werden. Das hängt nämlich von der Anzahl der Saisonrennen ab. Bei den eigentlich geplanten 24 Saisonrennen dürfte jeder Fahrer fünf Getriebe verwenden, durch den Wegfall von China sind es aktuell "nur" 23 Rennen, wofür vier Getriebe im Reglement vorgesehen sind. Ob es ein Ersatzrennen geben wird, ist noch offen.

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