Nach Palou-Verpflichtung: Sucht McLaren weiter extern nach Ersatzfahrern?

2023 wird McLaren mit Alex Palou einen eigenen Ersatzfahrer haben - Weil der aber nicht immer verfügbar ist, wird man mindestens eine weitere Alternative brauchen

(Motorsport-Total.com) - In dieser Woche hat McLaren bekanntgegeben, dass Alex Palou 2023 als offizieller Ersatzfahrer des Teams fungieren wird. Der Deal hat allerdings einen kleinen Haken, denn wegen seinen IndyCar-Verpflichtungen kann Palou nicht bei allen Rennen dabei sein.

2022 hatte McLaren Zugriff auf Mercedes-Ersatzpilot Nyck de Vries

Was also passiert, wenn an einem dieser Wochenenden ein Stammfahrer ausfallen sollte? Bereits in Brasilien, also noch vor der Palou-Verpflichtung, sagte Andreas Seidl, dass man 2023 wieder "eine ähnliche Vereinbarung" wie aktuell mit Mercedes eingehen wolle.

Durch den Deal hat McLaren Zugriff auf die Ersatzpiloten der Silberpfeile. Als zum Beispiel der Start von Stammpilot Lando Norris in Brasilien in der abgelaufenen Saison fraglich war, bereitete sich Nyck de Vries vorsichtshalber auf einen Einsatz vor.

McLaren will "auf alle Szenarios vorbereitet" sein

Teamchef Seidl erklärte damals, man plane eine solche Vereinbarung auch 2023 wieder "mit Mercedes und vielleicht zusätzlich auch einem anderen Team, um auf alle Szenarios vorbereitet zu sein." Das dürfte auch nach der Palou-Verpflichtung noch aktuell sein.

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Denn Seidl erklärte damals, dass es für McLaren aus finanzieller Sicht Sinn ergebe, sich den Ersatzfahrer mit einem anderen Team zu teilen. Und weil Palou 2023 an mehreren Wochenenden nicht zur Verfügung stehen wird, braucht man weiterhin Alternativen.

An einem weiteren eigenen Ersatzfahrer dürfte man nicht nur aus finanziellen Gründen kein sonderlich großes Interesse haben. Denn bereits in Brasilien erklärte Seidl, dass man einem jungen Nachwuchsfahrer aktuell keine Perspektive bieten könne.

Warum McLaren keinen jungen Ersatzfahrer will

"Solange wir einem Fahrer in unserem Team keine gute [...] Zukunft anbieten können, was momentan nicht der Fall ist, weil wir zwei junge Fahrer haben, ergibt es keinen Sinn, einen Fahrer während des Jahres mit uns herumzuschleppen", so Seidl.

"Es macht dem Fahrer keinen Spaß, an den Rennwochenenden einfach nur mit uns herumzuhängen, ohne irgendeine Vision zu haben, dass das zu irgendeinem Zeitpunkt in einem Stammcockpit enden könnte", erklärte der Teamchef noch im November.

Bei Palou ist die Lage eine etwas andere, weil dieser in der IndyCar-Serie bereits mit einem Cockpit "versorgt" ist. Ob McLaren erneut einen Deal mit Mercedes oder einem anderen Team eingehen wird, das dürfte sich in den kommenden Monaten klären.

"Das ist was, das schauen wir uns dann im Januar, Februar [an]", so Seidl im November bei 'Sky'.