Um Gischt zu reduzieren: Formel 1 testet Radverkleidungen für Regenrennen

Bei künftigen Regenrennen könnten die Formel-1-Boliden mit teilweise verkleideten Rädern ausrücken, um die 2022 schlechter gewordene Sicht für Fahrer zu verbessern

von Mario Fritzsche · 18.11.2022 18:38

(Motorsport-Total.com) - Fahren die Formel-1-Autos bei Regenrennen in Zukunft mit teilweise verkleideten Rädern? Möglich ist es. Wie der Automobil-Weltverband (FIA) in seiner Zusammenfassung der jüngsten Sitzung der Formel-1-Kommission mitteilt, wird eine entsprechende Studie durchgeführt. Radverkleidungen sind Teil der Studie. Mit Updates dazu wird im Verlauf der Saison 2023 gerechnet.

Die Gischt sorgt mit den 2022er-Autos für noch mehr Sichtprobleme als früher

Die bei Regenrennen von den freistehenden Rädern erzeugte Gischt ist seit Jahrzehnten ein Problem, insbesondere seit die Aerodynamik das Erscheinungsbild der Boliden bestimmt. Mit Einführung der Ground-Effect-Autos zur Saison Formel-1-2022 hat sich das Problem laut Rückmeldungen der Fahrer aber noch verstärkt. Die Sicht sei nun noch schlechter als vorher.

Im Bericht zur Sitzung der Formel-1-Kommission am Freitag in Abu Dhabi heißt es im Absatz Regenrennen: "Das Feedback der Fahrer hat gezeigt, dass die Sicht bei extrem nassen Bedingungen mit der neuesten Generation von Autos stärker eingeschränkt ist. Das ist ein entscheidender Faktor dafür, ob eine Session gestartet werden kann oder unterbrochen werden sollte."

"Aus diesem Grund hat die FIA eine Studie begonnen, um ein Paket von Teilen zu definieren, welches die bei nassen Bedingungen entstehende Gischt reduzieren soll." Fünf Kernpunkte werden darunter gelistet.

- Definition eines Standard-Bodyworks mit dem Ziel, die Gischt bei nassen Bedingungen zu reduzieren. Möglich gemacht werden soll dies durch "minimales" Bodywork über den Rädern (Radverkleidungen).

- Verständnis darüber erlangen, welchen Einfluss das vom Unterboden aufgenommene Wasser der Fahrbahnoberfläche hat

- Sicherstellung, dass das Design [der Radverkleidungen] bei Boxenstopps nicht "zu sehr stört"

- Möglichkeit der Anbringung zusätzlicher Lichter, um die Sicht zu verbessern

- Vorrichtungen bei extrem nassen Bedingungen nur entweder vor einem Rennen oder während einer Rotphase anzubringen