• 18. Oktober 2022 · 09:10 Uhr

Felipe Drugovich: Über Umwege zum Formel-1-Stammcockpit?

Schafft es Felipe Drugovich wie Nyck de Vries über Umwege zum Formel-1-Cockpit? Aston-Martin-Teamchef Mike Krack fordert seinen Schützing zur Geduld auf

(Motorsport-Total.com) - Felipe Drugovich mag zwar die Formel-2-Saison 2022 dominiert haben, sodass er es schaffte, die Meisterschaft bereits drei Rennen vor Schluss einzutüten, jedoch ist der Gewinn der Formel 2 schon lange keine Garantie für einen direkten Aufstieg in die Formel 1 mehr.

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Der Formel-2-Meister des Jahres 2022: Felipe Drugovich Zoom Download

Viel entscheidender ist es geworden, bereits in der ersten Saison in einer Juniorkategorie auf sich aufmerksam zu machen, damit die Formel-1-Teams sehen, dass der Fahrer viel Talent mitbringt und sich schnell an neue Autos anpassen kann.

Bestes Beispiel hierfür ist Nyck de Vries: Obwohl der Niederländer die Formel 2 2019 ganz klar für sich entscheiden konnte, gab es für ihn keine Angebote aus der Formel 1, weil er - wie Drugovich in dieser Saison - dies erst in seiner dritten Saison in der Rennklasse schaffte und eben nicht wie Charles Leclerc 2017 oder George Russell 2018 in der Rookiesaison.

Auch Oscar Piastri, der die Formel 2 im vergangenen Jahr in seiner ersten Saison gewann, hätte sich für 2023 abgesehen von den drei Top-Teams wahrscheinlich ein Cockpit in der Formel 1 aussuchen können, wobei er sich für einen Wechsel zu McLaren entschied.

De-Vries-Karriere Vorbild für Felipe Drugovich?

Der Fall de Vries zeigt allerdings auch, dass man es über Umwege in die Formel 1 schaffen kann. Der Niederländer wechselte nach dem Formel-2-Titelgewinn in die Formel E, wo er 2021 ebenfalls Meister wurde, und konnte zudem in dieser Saison mit Einsätzen als Reservefahrer in der Formel 1 auf sich aufmerksam machen.

Drugovich wurde nach seinem Formel-2-Erfolg in das Junioprogramm von Aston Martin aufgenommen, wobei er in Abu Dhabi zu seinem ersten offiziellen Trainingseinsatz in der Formel 1 für das britische Team kommen wird. Zudem wird er auch den Test für das Team nach dem Rennwochenende absolvieren.

Teamchef Mike Krack bestätigt: "Felipe wird das erste Training in Abu Dhabi für uns fahren. Danach wird er auch den 'Young-Driver-Test' absolvieren. Dann werden wir sehen, was im nächsten Jahr passiert."

Was Aston Martin mit Drugovich 2023 plant

"Wir sind in Gesprächen über das Programm, das wir machen werden. Es ist also im Moment noch offen und es wird noch diskutiert. Aber das Ziel muss ganz klar sein, ihn zu entwickeln und ihn auf ein Niveau zu bringen, bei dem er jederzeit einsteigen kann", so Krack.

Als Meister der Formel 2 darf Drugovich in der kommenden Saison nicht erneut im Unterbau der Formel 1 an den Start gehen. Somit könnte der Brasilianer entweder wie de Vries in eine andere Rennkategorie wechseln oder sich wie Piastri ein Jahr Auszeit nehmen, dafür aber verstärkt bei Aston Martin im Hintergrund mitwirken.

Auf die Frage, ob es Drugovich in der Zukunft wie de Vries noch in die Formel 1 schaffen kann, obwohl er nach dem Titelgewinn nicht direkt ein Cockpit bekommen hat, sagt Krack: "Er muss geduldig sein. Wenn man sich junge Fahrer anschaut, werden sie, wenn sie nicht gleich im ersten Jahr in der Formel 2 oder Formel 3 gewinnen, oft in eine Schublade mit der Aufschrift 'Zweitbester' gesteckt."

Krack von Drugovichs Formel-2-Saison "beeindruckt"

"Ich denke, vor allem der Fall Nyck [de Vries] zeigt, dass es kein faires Urteil ist. Wir haben uns Felipe angeschaut und wir waren ziemlich beeindruckt von der Reife seiner Rennen. Er war in vielen Rennen nicht hitzköpfig und brachte es nach Hause."

"Er ist auch einer der wenigen, die noch nicht in einem Nachwuchsteam oder einer Akademie sind und ihren eigenen Weg gegangen sind, und das war ziemlich beeindruckend. Und dass er sich in seinem dritten Jahr [in der Formel 2] nicht für eines der 'berühmten' Teams entschieden hat, zeigt, wie viel Selbstvertrauen er hat, und er hat es nach Hause gebracht, und für uns war das sehr beeindruckend."

"Ich denke, Felipe und sein Umfeld sind sehr professionell, sie verstehen die Szene sehr gut und haben die nötige Geduld, damit Felipe in die Formel 1 kommt", so der Aston-Martin-Teamchef.

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