Verzögerung in Kostendeckel-Entscheidung verärgert Ferrari

Ferrari-Teamchef Mattia Binotto ist ob der Verzögerung der Entscheidung im Budgetstreit "pessimistisch" und wünscht sich Klarheit von der FIA

(Motorsport-Total.com) - Ferrari-Teamchef Mattia Binotto will Klarheit vom Automobil-Weltverband (FIA) über die Gründe für die Verzögerung der Entscheidung im laufenden "Budgetgate"-Skandal, der auf die Formel-1-Saison 2021 zurückgeht. Binotto gibt zu, dass ihn die von der FIA verkündete Verschiebung der Urteilsentscheidung "pessimistisch" stimmt.

Mattia Binotto äußert derzeit nicht viel Vertrauen in die FIA

Worum geht es? Vergangene Woche tauchten in Singapur Gerüchte auf, dass zwei Formel-1-Teams - Red Bull und Aston Martin - gegen die zur Saison 2021 eingeführte Budgetobergrenze von 145 Millionen US-Dollar verstoßen haben könnten.

Ursprünglich wollte die FIA am vergangenen Mittwoch (5. Oktober) eine Entscheidung bekanntgeben, ob und in welcher Form Red Bull und/oder Aston Martin bestraft werden. Doch anstatt einer Entscheidung gab es nur die Verkündung, dass man das Ganze auf kommenden Montag (10. Oktober) vertagt hat. Die Folge ist, dass das Thema auch am laufenden Rennwochenende des Grand Prix von Japan in Suzuka weiterhin hochkocht.

Ferrari wünscht sich Transparenz

Vor allem Red Bull hat die Anschuldigungen abgestritten. Ferrari-Teamchef Binotto aber, der schon vor geraumer Zeit Bedenken geäußert hatte, wie der Kostendeckel von der FIA kontrolliert wird, wünscht sich nun mehr denn je Klarheit bei diesem Thema.

"Es gibt Punkte, die die FIA anzweifelt und das Team versucht, sich zu verteidigen", so Binotto am Samstag in Suzuka gegenüber 'Sky Italia', wobei er von "noch unklaren Punkten, die geklärt werden müssen", spricht.

"Unabhängig davon, was herauskommt. Ich fürchte, es wird Schnee sein, der in der Sonne schmilzt ... Ich finde, dass all die Entscheidungen, wie das Reglement interpretiert wurde und was ihnen gewährt wurde, klar und transparent herauskommen müssen. Es wurde ihnen sicherlich etwas gewährt", so Binotto.

Binotto betont weiter, dass alle Parteien "wissen müssen", worum es bei diesen Diskussionen zwischen der FIA und allen beteiligten Teams geht, und zwar nicht nur aufgrund des "direkten Nutzens", sondern auch um zu verstehen, wie die Regeln interpretiert werden sollten.

"Die Regeln waren von Anfang an klar. Sie wurden diskutiert", so der Ferrari-Teamchef. "Abgesehen davon, dass es das erste Jahr mit der Budgetgrenze ist, verstehen wir nicht, warum sie nun geändert werden müssen."

"Mit der FIA hat es einen ständigen Austausch gegeben und wir haben immer versucht, Klarheit zu bekommen. Ich bin diesbezüglich etwas pessimistisch, aber Klarheit und Transparenz seitens der FIA sind hier das Wichtigste", so Binotto.

Red Bull bleibt zuversichtlich

Bei Red Bull betont man am laufenden Suzuka-Wochenende, dass man mit der Einreichung der Dokumente bei der FIA zufrieden ist und man zuversichtlich bleibt, die finanziellen Vorgagen im vergangenen Jahr eingehalten zu haben.

"Auch wir hatten die Entscheidung am Mittwoch erwartet, aber sie hat sich offensichtlich für alle Teams verzögert", so Red-Bull-Teamchef Christian Horner gegenüber 'Sky Sports F1' und weiter: "Jetzt warten wir mit Interesse darauf, was am Montag passiert. Wir sind der Meinung, dass wir die Budgetobergrenze und das Reglement absolut eingehalten haben. Wir sind zufrieden mit unserer Einreichung und warten auf Rückmeldung."