Hamilton blickt zum 300. Rennen zurück: "Alonso war mein härtester Gegner"

Sein 300. Formel-1-Rennen in Frankreich nimmt Lewis Hamilton zum Anlass auf seine Teamkollegen zurückzublicken: Alonso "vom reinen Tempo der härteste Gegner"

(Motorsport-Total.com) - Vor seinem 300. Formel-1-Grand-Prix beim Rennen in Frankreich blickt der siebenmalige Formel-1-Weltmeister Lewis Hamilton auf seine Teamkollegen zurück und hat dabei Fernando Alonso als seinen stärksten Konkurrenten über die Jahre auserkoren.

McLaren-Doppelsieg in Malaysia 2007: Fernando Alonso gewinnt vor Formel-1-Rookie Lewis Hamilton

Der Brite gab sein Formel-1-Debüt 2007 für McLaren und traf dort auf den frisch gebackenen zweifachen Weltmeister Alonso, der zuvor mit Renault die Dominanz von Michael Schumacher und Ferrari brechen konnte.

Mit dem ersten Karriereende von Schumacher nach der Saison 2006 galt Alonso als der haushohe Favorit für den Titel im Jahr 2007 und gleichzeitig auch als der beste Fahrer im Feld, doch mit Formel-1-Rookie Hamilton hatte der Spanier ordentlich zu kämpfen.

Hamilton nach Saisonende vierterfahrenster F1-Pilot aller Zeiten

Während der Spionage-Skandal McLaren alle Punkte in der Konstrukteurswertung kostete, verdrängte Hamilton Alonso knapp in der Fahrerwertung auf den zweiten Platz hinter Kimi Räikkönen, nachdem das Duo aus Woking mit 109 Punkten, vier Siegen und acht weiteren Podiumsplätzen gleichauf lag.

Vor seinem wegweisenden Rennen am Sonntag in Paul Ricard hat Hamilton den aktuellen Alpine-Piloten Alonso als seinen härtesten Gegner ausgemacht. Hamilton hat aktuell die sechstmeisten Starts in der Geschichte der Formel 1 und ist auf dem besten Weg, Michael Schumacher und Jenson Button am Ende der Saison 2022 auf Platz vier zu verdrängen.

Hamilton: Alonso "vom reinen Tempo her der härteste Gegner"

Über den "großartigen" Spanier sagt Hamilton: "Ich denke, es ist schwierig zu sagen, wer der stärkste Konkurrent war, denn jedes Mal, wenn man mit jemandem zusammen ist, befindet man sich an einem anderen Punkt in seinem Leben."

"Ich erinnere mich an die Aufgabe, als ich 22 Jahre alt war, an der Seite von Fernando zu fahren. Ich war geistig noch so jung, meine Fähigkeiten waren zwar ok, aber es ist ein großer Druck, gegen einen so großen Fahrer wie Fernando anzutreten."

"Ich würde sagen, vom reinen Tempo her war Fernando der härteste Gegner. Wir hatten einige gute Kämpfe. Ich wünschte, wir können noch mehr davon haben. Hoffentlich wird er weiterhin Rennen fahren, dann haben wir hoffentlich mehr in der Zukunft", sagt der Brite.

Alonso trotz Spannungen 2007: "Immer ein Vergnügen" mit Hamilton

Ab 2007 führten die teaminternen Spannungen - Alonso blockierte Hamilton in der McLaren-Box im Qualifying in Ungarn, sodass der Brite keine Runde mehr fahren konnte - und die Bevorzugung Hamiltons durch Teamchef Ron Dennis sowie die Spionage-Saga dazu, dass Alonso und McLaren ihren Vertrag für 2008 gegenseitig auflösten.

In der Saison 2007 kosteten sich die McLaren-Teamkollegen Hamilton und Alonso durch Spannungen auf der Strecke gegenseitig den WM-Titel, der schließlich mit einem Punkt Vorspung an Ferrari-Pilot Kimi Räikkönen ging

Hamilton konnte auf seinem Weg zu seinem ersten Titel 2008 Alonso-Ersatz Heikki Kovalainen klar schlagen, bevor er bei McLaren gemeinsam mit Jenson Button fuhr, ehe er 2013 zu Mercedes wechselte, wo er an der Seite von Nico Rosberg und Valtteri Bottas fuhr und für die Saison 2022 mit George Russell einen neuen Teamkollegen erhielt.

Trotz der früheren Spannungen sagt Alonso, dass es "immer ein Vergnügen" gewesen sei, gegen Hamilton anzutreten: "Ich glaube nicht, dass er sich sehr verändert hat, um ehrlich zu sein. 2007 hatte er schon das Talent, und mit seiner Erfahrung hat er es immer noch."

"Er ist ein großartiger Fahrer, eine Legende in unserem Sport und es war immer ein Vergnügen, diese Zeit mit ihm zu teilen", fügt Alonso hinzu. "Damals hätte wohl niemand gedacht, dass jemand sieben Titel gewinnen kann wie Michael [Schumacher]. Die Reise war unglaublich. Das Team, was sie über all die Jahre bei Mercedes aufgebaut haben, ist herausragend. Mein Glückwunsch zum 300. Rennen."