McLaren: Wo bleibt das Update für den MCL36?

Teamchef Andreas Seidl erklärt, weshalb McLaren auch in Silverstone auf ein großes Update am MCL36 verzichtet und was das Ziel ist für die zweite Saisonhälfte

von Stefan Ehlen · 01.07.2022 18:24

(Motorsport-Total.com) - Silverstone ist der Schauplatz für die zweite große Update-Welle in der Formel 1 nach Barcelona. Doch ein großes Team hält sich hier stark zurück: McLaren. Der Rennstall um Teamchef Andreas Seidl hat im Gegensatz zur Konkurrenz kaum Neuteile dabei - weil intern immer noch "heiß diskutiert und analysiert" wird, wann der richtige Zeitpunkt dafür gekommen ist, so Seidl bei 'Sky'.

Lando Norris im McLaren MCL36 für die Formel-1-Saison 2022

Aufgrund der Budgetbeschränkung in der Formel 1 und der "extremen Limitierung bei den Windkanal-Zeiten" sei "sorgfältiges" Timing das A und O, erklärt Seidl.

"Deswegen haben wir im Moment noch kein größeres Update, weil wir glauben, dass wir immer noch einiges an Potenzial im aktuellen Paket haben. Und dann müssen wir uns überlegen oder festlegen, wann genau wir noch Upgrades bringen für den Rest der Saison."

Warum McLaren auch ohne Update mit Besserung rechnet

Doch auch ohne technischen Fortschritt wähnt sich Seidl mit McLaren in einer guten Ausgangsposition in Silverstone. Er meint: "Das ist definitiv eine Strecke, die uns besser liegen sollte im Vergleich zu Montreal."

Der Kanada-Grand-Prix sei aus McLaren-Sicht "nicht so gut gelaufen". Weder Leistung noch Haltbarkeit hätten gepasst. "Und es ist einfach wichtig für uns, ein sauberes Wochenende abzuliefern", sagt Seidl, zumal im breiten Formel-1-Mittelfeld, wo schon kleine Punkte entscheidend sein könnten.

"Ich glaube, wir haben nach wie vor ein Auto, das in der Lage ist, in die Top 10 zu fahren und mit Teams wie Alpine, Aston Martin oder Alfa Romeo zu kämpfen. Und das ist das Ziel", sagt Seidl.

Konstanz muss her in der zweiten Saisonhälfte

"Wir sind nach wie vor auf Platz vier in der Konstrukteursmeisterschaft, das ist ein super Ergebnis für uns nach den ersten neun Rennen. Für meinen persönlichen Geschmack aber war die Saison für uns bisher nicht konstant genug."

Sein Team habe ausdrücklich "gute Wochenenden" gehabt. Exemplarisch nennt Seidl hier Melbourne, aber auch Imola und Monaco, "wo wir teilweise auf dem Niveau von Mercedes waren", so der Teamchef. "Dann haben wir aber leider auch Wochenenden gehabt wie in Montreal, wo wir uns schwergetan haben, in die Punkte zu fahren."

Daraus folge "das Hauptziel für die zweite Saisonhälfte", sagt Seidl. Nämlich: "Dass wir einfach mehr Konstanz reinbringen in die Ergebnisse, was uns dann hoffentlich reicht, dass wir diesen Platz vier verteidigen können bis Jahresende."