• 11. Februar 2022 · 21:16 Uhr

Lando Norris: Was McLaren noch auf Mercedes und Red Bull fehlt

McLaren-Fahrer Lando Norris erklärt seine Saisonziele in der Formel 1 2022 und schildert, wo sein Team Nachholbedarf hat gegenüber Mercedes, Red Bull und Ferrari

(Motorsport-Total.com) - "Unheimlich gerne" würde McLaren-Fahrer Lando Norris in der Formel-1-Saison 2022 erstmals einen Grand Prix gewinnen, nachdem er vergangene Saison in Sotschi knapp gescheitert ist. Doch anlässlich der Präsentation des neuen McLaren-Mercedes MCL36 zeigte sich Norris nicht restlos davon überzeugt, dass sein Team 2022 in der Position sein wird, an der absoluten Spitze zu fahren.

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McLaren-Fahrer Lando Norris geht 2022 in seine bereits vierte Formel-1-Saison Zoom Download

Denn aufgrund der neuen Formel-1-Regeln herrsche im Augenblick noch große Ungewissheit, betont Norris: "Wir wissen noch nicht, ob es gut, schlecht oder anders laufen wird. Da müssen wir abwarten."

Er gehe aber grundsätzlich zuversichtlich in seine vierte Saison bei McLaren. Das Ziel müsse in jedem Fall lauten, einen Angriff auf Mercedes, Red Bull und Ferrari zu versuchen, sagt Norris. "Ob wir das schaffen, das ist schwer zu sagen. Wir wissen ja, auf welch hohem Niveau sie operieren."

Warum Mercedes, Red Bull und Ferrari im Vorteil sind

Außerdem seien die genannten Rennställe technisch im Vorteil. O-Ton Norris: "Sie haben viele Dinge, die noch über Jahre besser sein werden als bei uns, zum Beispiel den Windkanal oder den Simulator." Sein Team sei im Begriff, die eigene Infrastruktur aufzurüsten, werde in diesem Punkt aber nicht schon 2022 in der gleichen Liga spielen wie die aktuellen Branchengrößen.

"Wir können daher nicht ebenso gut sein [wie Mercedes, Red Bull und Ferrari], weil unsere Ausgangslage im Vergleich nicht ebenso gut ist wie bei ihnen", meint Norris. "Wir müssen deshalb sicherstellen, möglichst gut vorbereitet zu sein. Das ist das Beste, was wir tun können."


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Vielleicht also bleibe McLaren in der Saison 2022 in einer Verfolgerposition, ohne Aussicht auf den erhofften Sprung nach vorne oder ein direktes Duell mit den bisherigen Spitzenteams. Norris: "Wenn es P3 oder P4 bedeutet, dann müssen wir damit zufrieden sein. Geht es besser, dann wunderbar."

Die wahre Stärke von McLaren werde jedoch erst mit Fertigstellung der neuen technischen Anlagen in Woking zu sehen sein. "Dann darf man noch mehr Fortschritte von uns erwarten", sagt Norris. "Dann haben wir weniger Ausreden, sozusagen. Wir wollen es dennoch schon dieses Jahr mit ihnen aufnehmen."

Wann gelingt Norris der erste Sieg?

Er selbst strebe nach dem ersten Grand-Prix-Sieg, denn der Rennverlauf in Sotschi 2021 schmerze ihn "noch immer", wie er betont. "Vor allem, weil mich so viele Leute darauf ansprechen!"

Weiter meint Norris: "Ich will Rennen gewinnen. Wenn es dieses Jahr passiert, dann wunderbar. Wenn nicht, dann hoffe ich einfach, es passiert im Jahr darauf. Mich ficht das nicht weiter an. Natürlich hätte ich den ersten Sieg gern in Russland erzielt. Ich würde gerne dieses Jahr zum ersten Mal gewinnen und das Beste aus unseren Möglichkeiten machen."

"Man weiß nie. Wir müssen einfach schauen, wie unsere Möglichkeiten aussehen dieses Jahr. Wenn möglich, würde ich das gerne abhaken. Andererseits muss ich abwarten und hoffen, dass es nicht mehr allzu lange dauert."

Norris ist ein "Fan" des neuen McLaren-Looks

Zweifelsfrei überzeugt ist Norris indes vom Farbdesign des neuen McLaren MCL36: "Ich habe es von Anfang an gemocht. Ich bin ein Fan von leuchtenden Farben, sieht man ja an meinem Helm. So war es schon, als ich noch ein Kind war und Fan von Valentino Rossi wurde. Das jetzt auf einem Formel-1-Auto zu sehen, das macht es noch cooler."

Besonders gefalle ihm der Schwarz-Anteil, denn: "Alles, was schwarz ist, ist einfach das blanke Kohlefaser. Man sieht also kleine Unreinheiten und wie alles zusammenpasst. Ich liebe das. In der Formel 3 hatte ich schon mal ein ähnliches Design. Damals fuhr ich komplett im Kohlefaser-Look, mit ein paar kleinen Aufklebern."


Fotostrecke: Formel 1 2022: Der neue McLaren MCL36 von Norris und Ricciardo

McLaren tue damit aber nicht nur etwas für die Optik des Fahrzeugs, erklärt Norris: "Das sieht nicht nur gut aus, das ist auch schnell. Man hält das Gewicht unten, wenn man keine Farbe benutzt. Da steckt also Leistung drin."

Doch wie viel Leistung, das weiß Norris nicht zu sagen. Er meint nur: "Hoffentlich ist das Auto auch so schnell, wie es aussieht. Aber ich bin schon ein Fan. Ich finde, das neue Auto sieht klasse aus, vor allem aus der Nähe."

Was Norris am 2022er-Auto irritiert

Nur eine Sache irritiert Norris an den diesjährigen Formel-1-Fahrzeugen: der optische Gesamteindruck durch die neuen Regeln. "Es ist wie damals bei Halo", sagt Norris. "Das sah anfangs furchtbar aus, aber jetzt ist es normal, sieht wie ein normales Teil eines Formel-1-Autos aus."

"So wird es auch bei diesem Auto sein: Zu Beginn sieht es ziemlich schräg aus und seltsam, aber je mehr Zeit man damit verbringt, umso normaler wird alles."

Vor allem an den Frontflügel aber müsse man sich gewöhnen. Weil dieser im Vergleich zum Vorjahr leicht angehoben wurde, wirkt er "nicht gut" auf Norris. Begründung: "Der Flügel scheint fast auf halber Höhe der Vorderreifen zu sein. Was aber über die vergangenen Jahre sehr cool ausgehen hat, war, wenn die Frontflügel beinahe den Boden berührt haben. Das sieht einfach dynamischer aus, und cooler."

"Wenn der Frontflügel jetzt so hoch hängt, sieht es nicht gar so schick aus. Aber daran muss man sich einfach gewöhnen. Und wenn ich im Auto sitze, sehe ich den Flügel eh nicht. Es ist aber natürlich immer schön, wenn man ein Auto hat, das hübsch anzusehen ist."

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