McLaren: Werden Topteams 2022 noch nicht herausfordern können

2021 beendete McLaren eine neunjährige Durststrecke und gewann ein Rennen, doch CEO Zak Brown warnt davor, in dieser Saison deshalb automatisch mehr zu erwarten

von Juliane Ziegengeist · 02.02.2022 12:36

(Motorsport-Total.com) - Der Doppelsieg in Monza zählte zu den unumstrittenen Highlights von McLaren in der Formel-1-Saison 2021. Zum ersten Mal seit Brasilien 2012 stand mit Daniel Ricciardo ein McLaren-Pilot ganz oben auf dem Treppchen. Teamkollege Lando Norris machte das Ergebnis als Zweitplatzierter perfekt.

Zak Brown bleibt trotz positiver Formkurve bei McLaren realistisch

"Es ist eine großartige Sache, dass wir 2021 unseren ersten Rennsieg errungen haben", blickt Brown, der 2016 zu McLaren stieß, auf den Erfolg zurück. Im Gespräch mit 'Gulf Business' warnt der CEO mit Blick auf die neue Saison jedoch: "Wir müssen aufpassen, dass wir keine unrealistischen Erwartungen setzen."

"Ich möchte nicht sagen, dass unser Ziel im Jahr 2022 darin besteht, zwei Rennen zu gewinnen. Unser Ziel ist es, weiter an die Spitze des Feldes heranzurücken", hält Brown fest.

Zwar betont der US-Amerikaner: "Natürlich werden wir unser Bestmögliches tun. Aber es liegen noch ein paar Jahre technischer Aufholarbeit vor uns, die wir nicht so einfach beschleunigen können. Wir müssen mit der technischen Infrastruktur, vor allem mit dem Windkanal, noch zu den anderen aufschließen."

Daher bleibt Brown realistisch. "Ich denke nicht, dass wir dieses Jahr eine Chance auf die Meisterschaft haben werden", sagt er. Bereits im vergangenen Jahr legte sich der McLaren-CEO fest, dass da Team 2024 über eine Infrastruktur verfügen werde, die der der Topteams entspricht. Dann gebe es keine Ausreden mehr.

Fotostrecke: Alle Formel-1-Autos von McLaren seit 1966

2022 sollen neue technische Regeln und eine abermals verschärfte Budgetobergrenze von 140 Millionen Dollar das Feld noch enger zusammenrücken lassen. Brown spricht in dem Zusammenhang von "der größten Regeländerung der Neuzeit".

"Die Entwicklung eines neuen Rennwagens von Grund auf, bei dem man so gut wie nichts aus dem Vorjahr übernimmt, ist eine einzigartige Situation. Es ist eine spannende Herausforderung für das Designteam und die Ingenieure", weiß der US-Amerikaner.

"Ich denke, die Herausforderung besteht darin, dass sie nicht wirklich eine Basis haben, von der aus sie arbeiten können, wie es in der Vergangenheit der Fall war." Einen Vorgeschmack auf sein neues Auto, den MCL36, lieferte McLaren jüngst in einem "Fire-up"-Video, das erste Rückschlüsse auf neue Konzepte zuließ.